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Komm zum ACADEMY Meet-Up nach Stuttgart

Komm zum ACADEMY Meet-Up nach Stuttgart
© Franziska Krug
Am 24.07. treffen wir uns zum nächsten BRIGITTE ACADEMY Meet Up in Stuttgart mit Accenture. Bist du mit dabei?

Auf dem Panel in Stuttgart wird uns Jan Ising (Managing Director Accenture) spannende Impulse liefern. Auf welche Inhalte wir uns freuen dürfen, hat er uns schon vorab erzählt:

Accenture: Jan Ising
Jan Ising, Managing Director, Head of Strategy-Lifescience ASG, Accenture
© Accenture / PR

Zu welchem Thema können wir beim Meet-Up etwas von Ihnen lernen?
Für mich sind zwei Dinge wichtig, zu vermitteln: Erstens, unser aller Arbeitswelt befindet sich in einem Umbruch. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, verändert sich, genauso wie bekannte Geschäftsmodelle oder Berufsbilder. 

Vor diesen Herausforderungen stehen alle Unternehmen und es müssen Lösungen gefunden werden, wie man die digitale Transformation in das eigene Geschäftsfeld überträgt. Nimmt man beispielsweise den Umgang mit Künstlicher Intelligenz, geht es zukünftig darum, wie man intelligente Mensch-Maschine-Schnittstellen schafft, um das gesamte Potential der Mitarbeiter und der KI miteinander verbinden und ausschöpfen zu können. 

Dies kann aber nur gelingen, wenn Unternehmen stärker als bisher in den Aufbau neuer Kompetenzen und zusätzlicher Qualifikationen in der Belegschaft investieren und kontinuierlich die nötigen Kompetenzen für den Umgang mit neuen Technologien vermitteln. 

Gleichzeitig, und dies wäre mein zweiter Punkt, müssen sich die Strategien, wie man Positionen zukünftig besetzt, ändern. Diversität und Inklusion gewinnen an Bedeutung. Das ist nicht nur Mittel zum Zweck im Kampf gegen den Fachkräftemangel, sondern hat für die Unternehmen auch wirtschaftliche Vorteile. Vielfältige Teams sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Hintergründe sowie verschiedener Geschlechter und Kulturen nachweislich innovativer, kreativer und stärker, wenn es um die Lösung komplexer Probleme geht. „Diversity Ignites Innovation“ – davon sind wir als Unternehmen überzeugt. 

Damit wir erfolgreich am Markt sind und unsere Kunden bestmöglich unterstützen können, brauchen wir Mitarbeiter mit verschiedenen Talenten und Fähigkeiten, die die nötige Vielfalt ins Unternehmen und in die einzelnen Teams bringen. Nur so bleiben wir innovativ – als Unternehmen und bei unserem Leistungsportfolio. Diversität und eine offene Unternehmenskultur sind aber auch wichtige Botschaften an die heutige Generation, um sich erfolgreich als Arbeitgeber zu positionieren.

Sie haben bei Accenture in einer Studie 2017 drei Ursachen für die Gender-Pay-Gap herausgefunden. Erklären Sie uns kurz Ihre Ergebnisse?
Accenture untersucht schon seit vielen Jahren in seiner Studie „Getting to Equal“, wie wir zu mehr Gleichberechtigung kommen können. Die Untersuchung aus dem Jahr 2017 hat sich mit dem sogenannten „Gender Pay Gap“ zwischen Männern und Frauen befasst und drei Ansatzpunkte identifiziert, die das Schließen der Lücke beschleunigen können: 

  1. Digitale Kompetenz, was den Grad der Nutzung digitaler Technologien meint, um sich mit Dritten zu vernetzen und auszutauschen, sich weiterzubilden oder zu arbeiten. 
  2. Technologische Affinität und damit die Fähigkeit, sich digitale und technologische Skills schnell anzueignen. Dieser Aspekt wird im Zuge der Digitalisierung immer wichtiger, denn es entstehen neue Berufsbilder, deren Nachfrage am Markt noch gar nicht bedient werden kann. Entsprechende Weiterbildungen befördern die eigene Karriere. 
  3. Die eigene Karriereplanung. Es ist wichtig, dass sich Frauen Karriereziele setzen, durchdachte Entscheidungen treffen und ihre Karriere proaktiv vorantreiben. Digitalisierung sehen wir als einen der Treiber, um sowohl Frauen stärker in den Arbeitsmarkt zu integrieren, als auch die Chancengleichheit zu verbessern und neue Karrieremöglichkeiten zu eröffnen. 

In diesem Jahr haben wir in der Studie den Blick erweitert auf die Kultur im Unternehmen und am Arbeitsplatz. Sie sind aus unserer Sicht der Schlüssel zu mehr Gleichberechtigung. Unsere Untersuchung zeigt klar: Nicht nur Frauen profitieren von einer Unternehmenskultur, in der Frauen gefördert werden, sondern ebenso die Männer. 

Die Erkenntnisse der Studie erinnern eindringlich daran, dass eine Kultur der Gleichberechtigung unerlässlich für die reale Gleichstellung zwischen Mann und Frau ist. Es sind Menschen, nicht Maßnahmen, die im Unternehmen Inklusion und Vielfalt hervorbringen.

Wie kamen Sie persönlich überhaupt dazu, sich so intensiv mit dem Thema Gleichberechtigung, Inklusion und Frauenförderung auseinander zu setzen und sich dafür zu engagieren?
Persönlich habe ich zwei Sichtweisen auf dieses Thema: Zum einen haben wir auf der Welt eine Gleichverteilung von Frau und Mann. Daher wäre es fatal, wenn man als Unternehmen – egal welcher Größe – dieses Potential an weiblichen Talenten und Fachkräften nicht nutzt. Zumal wir uns dies bei der aktuellen Diskussion um Fachkräftemangel gar nicht erlauben können, talentierte Frauen für den Arbeitsmarkt zu verlieren. Es ist wichtig, dass wir Frauen gute Chancen und Möglichkeiten bieten und sie für uns als Unternehmen und Arbeitgeber begeistern. 

Aus der emotionalen Perspektive, als Vater von zwei Töchtern, wünsche ich mir, dass Themen wie das Bemühen um Geschlechtergerechtigkeit und die Förderung von Frauen keine mehr sind, wenn beide in ihre berufliche Karriere starten; sondern beides selbstverständlich in unserem Leben und beruflichen Alltag angekommen ist. Bis dahin ist noch ein Weg zu gehen, aber dies motiviert, mich hier persönlich einzubringen. 

Diversity ist bei Accenture gelebte Kultur und der Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Wir wissen aus Erfahrung, dass eine Vielfalt an Persönlichkeiten, Ideen, Impulsen und Umsetzungswegen zu besseren Ergebnissen und damit zu mehr Innovation führt.

Vor einiger Zeit haben Sie sich auch mit „unbewussten Vorurteilen“ bei der Personalsuche beschäftigt. Was genau ist denn das – und wie sind Sie diese Vorurteile losgeworden?
Grundsätzlich reden wir bei „Unconscious Bias“ von unbewussten Stereotypen, nach denen wir Menschen beurteilen bzw. sie sind auch der Grund, warum uns manche Personen sympathischer sind als andere. Meist bevorzugen wir Personen, die uns ähnlich sind, beispielsweise in Bezug auf kulturelle Einflüsse wie Erziehung oder selbst erlebte Ereignisse. Diese Einstellungen resultieren im Unconscious Bias, die unser rationales und logisches Denken umgehen. So gewähren wir Menschen, die uns sympathisch sind, subtile Vorteile und vermitteln selbst subtile Botschaften, mit denen wir Andere ausschließen. 

Unsere global angelegte Trainingsreihe „Unconscious Bias‟ sensibilisiert unsere Mitarbeiter dafür und bringt verdeckte Annahmen, Vorurteile und Erwartungen an die Oberfläche, macht sie uns bewusst und hilft, der Verzerrung von Entscheidungen durch Stereotype und Annahmen entgegenzuwirken. Das Training zeigt ziemlich klar, was unsere Entscheidungen – gerade bei der Personalauswahl – beeinflusst und wie wir damit umgehen können. Es geht auch darum, die unterschiedlichen Kommunikationsstile von Frauen und Männern zu vermitteln und letztlich möglichst faire Chancen im Auswahlprozess zu bieten. Dieses Training durchlaufen alle unsere Führungskräfte und Recruiter, es steht aber auch allen anderen Mitarbeitern offen.

Nachhaltige Frauenförderung muss zum Teil der Unternehmenskultur werden. Dazu gehört, dass Frauenförderung ein feststehender Bestandteil auf der Agenda des Top Managements ist und damit das Bekenntnis dazu persönliche Verantwortlichkeit schafft. Kennzahlen und messbare Ziele, die regelmäßig überprüft werden, sorgen für Verbindlichkeit und unterstreichen die Ernsthaftigkeit des gesamten Unterfangens. 

In unserer Initiative „FE&MALE Growth“ engagieren sich Frauen und Männer gemeinsam für eine diverse, geschlechterbalancierte Belegschaft. Netzwerktreffen für arbeitende Eltern, Mentoren- und Coaching-Programme oder individuelle Weiterbildungsangebote und Karriereplanung, die sich an der persönlichen Lebenssituation orientieren, sind geschlechterübergreifend für alle Mitarbeitenden zugänglich. Wir ermutigen Frauen wie Männer, Diversity Leader zu werden.

Programm BRIGITTE ACADEMY Meet-Up Stuttgart:
18.30 Uhr: Einlass

19.00 Uhr: Begrüßung durch BRIGITTE Academy, DMW und Design Office

19.05 Uhr: Impulse (Sabine Sauber, Design Offices GmbH)

19.15 Uhr: Impulse (Jan Ising, Accenture) 

19.25 Uhr: Vorstellung der BRIGITTE Academy durch Peggy Eife

19.30 Uhr: Vorstellung der BRIGITTE-Studie "Mein Leben, mein Job und ich" durch BRIGITTE-Redakteurin Kristina Maroldt

20.00 Uhr: Paneldiskussion Arbeit der Zukunft – Me, myself and (A)I?
Podiumsteilnehmer: Sabine Sauber (Design Offices GmbH), Kristina Maroldt (BRIGITTE), Jan Ising (Accenture), Ilke Heller (Human Revolution), Barbara Lutz (Frauen-Karriere-Index). Moderation: Sylvia Knittel

Anschließend: Get-Together und Networking

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