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Verfahrensmechaniker: Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Jobprofil Verfahrensmechaniker: Fabrikarbeiter
© Firma V / Shutterstock
Verfahrensmechaniker produzieren die unterschiedlichsten Bauteile in vielfältigen Bereichen. Was das Berufsbild des Verfahrensmechanikers ausmacht sowie Informationen über Ausbildung und Bewerbung erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Verfahrensmechaniker

Art der Ausbildung.

duale Berufsausbildung

Ausbildungsdauer.

3 Jahre

Durchschnittsgehalt.

abhängig vom Fachbereich

Einstiegsgehalt.

abhängig vom Fachbereich

Das Berufsprofil: Verfahrensmechaniker

Als Verfahrensmechaniker stellst du Bauteile aus verschiedenen Rohstoffen für diverse Branchen her. Das können zum Beispiel Autoteile oder auch Verpackungen sein. Der Beruf des Verfahrensmechanikers ist sehr vielfältig und kann beispielsweise in folgenden Bereichen absolviert werden:

  • Glastechnik
  • Beschichtungstechnik
  • Kunststoff- und Kautschuktechnik

Im Bereich der Kunststoff- und Kautschuktechnik beispielsweise ist die Produktpalette über Brillen bis hin zu Autoreifen weitläufig. Verfahrensmechaniker mit dieser Ausrichtung arbeiten in der Produktion: Sie bereiten die Produktion von Bauteilen vor, bedienen die Maschinen und bearbeiten die jeweiligen Rohstoffe. In weiteren Schritten werden die entsprechenden Teile dann zusammengefügt. Die Qualitätskontrolle nimmt in den verschiedenen Bearbeitungsschritten immer wieder einen zentralen Stellenwert ein. Der gesamte Produktionsprozess muss dafür permanent überwacht und kontrolliert werden. Das schließt die regelmäßige Wartung und Instandhaltung der Maschinen mit ein.

Als Verfahrensmechaniker in der Beschichtungstechnik bist du für die Beschichtung fertiger Teile verantwortlich. Die Gegenstände, die beschichtet werden müssen, können zum Beispiel Autos, Geräte oder auch Möbel sein. Die Beschichtung von Oberflächen kann beispielsweise aus Farben, Kunststoffen, Korrosionsschutzmittel oder Lacken bestehen und schützt die Teile vor äußeren Einflüssen. Dafür gibt es speziell ausgerichtete Maschinen, die die Oberflächenbeschichtung aufbringen. Der Verfahrensmechaniker programmiert und steuert diese Maschinen und führt die nötigen Verfahren aus. Auch die Wartung und Reparation dieser Maschinen obliegt dem Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik. Grundsätzlich müssen Verfahrensmechaniker in diesem Bereich die Werkstücke aber auch auf die Beschichtung vorbereiten. Dafür werden die Stücke gereinigt, abgeschliffen, geglättet und teilweise noch mit Chemikalien behandelt, um die Haftung zu verbessern.

Verfahrensmechaniker in der Glastechnik sind hingegen Experten, wenn es um die Herstellung und Bearbeitung von Glas geht. Aus Glas lasen sich die unterschiedlichsten Gegenstände wie zum Beispiel Autoscheiben, Vasen, Flaschen, Sicherheitsglas oder Gläser herstellen. Grundsätzlich unterscheidet sich hier Flachglas und Hohlglas. Zu den Tätigkeitsfeldern der Verfahrensmechaniker in der Glastechnik gehört es, das Glas zu schmelzen und zu formen. Die dafür verwendeten Maschinen müssen gesteuert, gewartet und repariert werden. Dabei werden die Maschinen auch regelmäßig umgerüstet und an neue Produktionslinien angepasst. Derweil muss die Qualität immer wieder überprüft werden, sonst besteht womöglich Verletzungsgefahr oder das Glas ist mit Bläschen gespickt. Am Schluss der Fertigung muss das Glas eventuell noch poliert, graviert oder verspiegelt werden.

Vorteile Nachteile

Arbeit mit unterschiedlichen Maschinen

Schichtarbeit möglich

Unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten

Teilweise schwere körperliche Arbeit

Wie wird man Verfahrensmechaniker?

Verfahrensmechaniker ist ein dreijähriger dualer Ausbildungsberuf. Voraussetzungen für diesen Beruf gibt es nicht. Generell werden jedoch Bewerber bevorzugt, die mindestens einen Hauptschulabschluss haben.

Wenn du eine Ausbildung als Verfahrensmechaniker anstrebst, musst du dir bereits vor der Bewerbung überlegen, in welchen Bereich du gehen möchtest. Zur Auswahl stehen unter anderem:

  • Glastechnik
  • Kunststoff- und Kautschuktechnik
  • Beschichtungstechnik
  • Hütten- und Halbzeugindustrie
  • Steine- und Erdenindustrie
  • Brillenoptik

Während der Ausbildung ist der Azubi abwechselnd in der Berufsschule, um theoretische Grundlagen zu erlernen, und im Ausbildungsbetrieb, um erlerntes Wissen in die Praxis umzusetzen. Den Auszubildenden werden je nach Bereich verschiedene Schwerpunkte vermittelt. So lernen Azubis in der Hütten- und Halbzeugindustrie beispielsweise alles rund um Stahlerzeugung, Gießverfahren, Werkstoffprüfung, Aufarbeitung von Erzen und Bedienung der Gießanlagen. In der Kunst- und Kautschuktechnik wird wiederum die Herstellung von Bauteilen behandelt, verschiedene Verarbeitungsverfahren und der Gebrauch von Messgeräten vermittelt sowie der Umgang mit Maschinen und Anlagen gelehrt.

Um die Ausbildung erfolgreich zu beenden, müssen eine Zwischenprüfung und am Schluss eine Abschlussprüfung absolviert werden.

Welche Fähigkeiten sollten Verfahrensmechaniker mitbringen?

  • Als angehender Verfahrensmechaniker solltest du ein ausgeprägtes Interesse an den Fächern Mathematik, Chemie und Biologie mitbringen.
  • Ein technisches Verständnis ist für diesen Beruf sehr wichtig. Dich sollten technische Prozesse interessieren und nicht etwa abschrecken.
  • Eine präzise Arbeitsweise, Geschicklichkeit, Sorgfalt und Genauigkeit sind ebenso gute Voraussetzungen für Verfahrensmechaniker.
  • Räumliches Denken und ein ausgeprägtes Vorstellungsvermögen zählen als weitere Fähigkeiten, die Verfahrensmechaniker mitbringen sollten.

Arbeitgeber: Wer sucht Verfahrensmechaniker?

Verfahrensmechaniker in der Beschichtungstechnik finden Stellenangeboten zum Beispiel bei Fahrzeugbauern, Möbelherstellern, Maschinen- und Anlagenbauern und Betrieben im Bereich der Oberflächenveredlung und Kunststoffverarbeitung.

Verfahrensmechaniker in der Glastechnik sind in Betrieben aus der Glasindustrie gefragt. Wurde die Ausbildung hingegen in der Kunststoff- und Kautschuktechnik absolviert, kommen als mögliche Arbeitgeber Fahrzeugbauer, Betriebe aus der Kunststoffverarbeitung oder Elektroindustrie und Medizintechnik infrage.

Gehalt: Was verdient Verfahrensmechaniker?

Je nach Ausbildungsbetrieb, dessen Größe und Standort verdienst du als Verfahrensmechaniker in der Kunststoff- und Kautschuktechnik im ersten Ausbildungsjahr 752 bis 947 Euro brutto, im zweiten Ausbildungsjahr 808 bis 987 Euro brutto und im dritten Ausbildungsjahr 867 bis 1.052 Euro brutto pro Monat, wie Berufenet mit Bezug auf die Tarifinformationen des Bundes und der Länder verweist.

Nach der Ausbildung liegt die tarifliche Bruttogrundvergütung ebenfalls für den Fachbereich Kunststoff- und Kautschuktechnik bei 2.858 bis 2.889 Euro pro Monat (Quelle: Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv 2019).

Zu beachten ist, dass Schichtarbeiter Zulagen erhalten. Zudem hängt das Gehalt immer davon ab, wie viel Verantwortung du in deinen Aufgaben übernimmst und ob du nach Tarifvertrag bezahlt wirst oder nicht. Positionen mit Führungsverantwortungen erhalten entsprechend mehr Geld.

Die Gehaltsaussichten für andere Fachbereiche sind in der Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesagentur für Arbeit (Berufenet) einsehbar.

Einstieg: Aussichten von Verfahrensmechaniker

In der Verfahrenstechnik herrscht Fachkräftemangel, weshalb Verfahrensmechaniker sehr gute Voraussetzungen haben, nach der Ausbildung direkt einen Job zu finden.

Bewerbung: Womit punkten Verfahrensmechaniker?

Bei der Bewerbung als Verfahrensmechaniker sollte der Bewerber vollständige und sorgfältig erstellte Bewerbungsunterlagen einreichen, die neben einem Lebenslauf und entsprechenden Zeugnissen auch ein aussagekräftiges Anschreiben beinhalten, die die Motivation und fachliche Eignung für die ausgeschriebene Stelle ersichtlich machen.

Bei einer Einladung zum Bewerbungsgespräch gilt es dann, die menschlichen Stärken zu präsentieren und mit einer kompetenten und offenen Art und Weise zu überzeugen.

Neben einer abgeschlossenen Schul- und Berufsausbildung punkten Verfahrensmechaniker außerdem mit einer hohen Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit. Außerdem sind eine präzise, selbstständige und strukturierte Arbeitsweise relevant. Daneben sollten Verfahrensmechaniker ein hohes Maß an Qualitätsbewusstsein mitbringen und ein ausgeprägtes Verständnis für Umsicht und Arbeitssicherheit haben. Ein Bewerber muss zudem nachweisen können, dass er komplexe Zusammenhänge versteht und eine schnelle Auffassungsgabe besitzt.

In Bereichen wie der Hütten – und Halbzeugindustrie setzt die Arbeit oft auch eine gute körperliche Verfassung voraus, die mögliche Bewerber mitbringen sollten. In der Beschichtungstechnik wiederum ist die Arbeit mit chemischen Stoffen Grundlage des Berufs, hierbei dürfen keine Berührungsängste vorhanden sein und eine entsprechend vorsichtige Arbeitsweise muss verinnerlicht sein.

Karriere: Aufstiegschance für Verfahrensmechaniker?

Verfahrensmechanikern stehen diverse Weiterbildungen, regelmäßige Lehrgänge, Zusatzausbildungen und weiterführende Studiengänge zur Verfügung.

Weiterbildungen:

  • Zum Meister: Mit einem Meistertitel bist du Industriemeister in der gewählten Fachrichtung und übernimmst nicht nur verantwortungsvolle Aufgabe, sondern bist auch befugt, Mitarbeiter zu leiten.
  • Zum Techniker: Mit einer zusätzlichen zweijährigen Techniker-Ausbildung hast du die Berechtigung, Produktionsprozesse zu leiten und damit viel Verantwortung zu tragen.

Selbstständigkeit:

Der Schritt in die Selbstständigkeit erfordert viel Mut. Selbstständige in der Verfahrensmechanik gründen eigene Betriebe, wie zum Beispiel Fertigungsbetriebe. Als Grundlage werden hierfür langjährige Berufserfahrung, ein Meistertitel und Kenntnisse in Betriebswirtschaftslehre empfohlen.

Studium:

Mit entsprechender Zugangsvorausetzung kannst du ein Hochschulstudium beginnen. Studiengänge, mit denen du auf deine Ausbildung aufbauen kannst, sind zum Beispiel:

  • Chemische Verfahrenstechnik
  • Chemieingeneurswesen
  • Kunststoff- und Verfahrenstechnik
  • Maschinenbau

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Verfahrensmechanikers entwickelt?

Die Entwicklung des Berufs zum Verfahrensmechaniker ist so unterschiedlich wie die jeweiligen Fachbereiche. Verfahrensmechaniker in der Kunststoff- und Kautschuktechnik beispielsweise wurden mit Aufkommen der chemischen Industrie benötigt. Während bereits im 19. Jahrhundert Chemikalien industriell gefertigt wurden, entwickelte sich darauf im 20. Jahrhundert ein eigener Industriezweig, womit auch die Kunststoffproduktion und die Herstellung von Synthesekautschuk einhergingen. Mittlerweile sind Kunststoffprodukte in der modernen Welt allgegenwärtig. Während in den Anfängen der Kunststoffproduktion Facharbeiter aus anderen Bereichen (zum Beispiel der Metallverarbeitung) in der Kunststoffverarbeitung eingesetzt wurden, mussten diese jedoch bald durch spezifische Fachkräfte ersetzt werden, die sich in der Verarbeitung und Herstellung des Werkstoffes besser auskannten. Dazu wurden Fachkräfte mit fundierten Kenntnissen über die unterschiedlichen Kunststoffarten benötigt. So wurde Mitte des 20. Jahrhunderts der Beruf des Kunststoffschlossers, des Gummi- und Kunststoffauskleiders und des Kunststoff-Formgebers hervorgerufen. 1997 wurden diese Vorläufer in dem Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschukteile zusammengefasst.

Verfahrensmechanikerin: Welche Chancen haben Frauen in der Verfahrensmechanik?

Frauen sind in diesem Beruf immer noch deutlich unterrepräsentiert: Laut Statistischem Bundesamt befanden sich 2018 insgesamt 330 Personen in einer Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Glastechnik, worunter nur 12 Frauen vertreten waren. In einer Ausbildung zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik Fachrichtung Formteile befanden sich im 3783 Personen in der Ausbildung, wovon nur 297 weiblich waren.

Wie in vielen anderen Handwerksberufen zeigt sich also auch hier, dass es sich um einen Beruf handelt, der überwiegend von Männern gewählt wird. Trotzdem kann der Beruf auch für Frauen attraktiv sein. Mögliche Bewerberinnen müssen in einigen Bereichen jedoch die physische Belastung mit berücksichtigen.

Ähnliche Berufe wie Verfahrensmechaniker:

Elektroniker/in, Industriemechaniker/in, Anlagenmechaniker/in

Quellen:

Berufenet, Wikipedia, Ausbildung.de, Karrieresprung.de

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