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Steuerberater Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Steuerberater: Steuerberaterin bei der Arbeit
© Kinga / Shutterstock
Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Steuerberaters wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Steuerberater

Art der Ausbildung.

In der Regel Studium

Ausbildungsdauer.

3-5 Jahre plus 2-10 Jahre Berufserfahrung

Durchschnittsgehalt.

 60.000 Euro

Einstiegsgehalt.

 48.000 Euro

Das Berufsprofil: Steuerberater

Wohl fast jeder von uns benötigt ab und an einen Steuerberater. Und sei es nur für Hilfe bei der eigenen Steuererklärung. Das Berufsbild des Steuerberaters ist also grundsätzlich stark nachgefragt und auch relativ stabil in Bezug auf Wirtschaftskrisen.

Doch was solltest du mitbringen, um Steuerberater werden zu können? Zunächst einmal brauchst du natürlich ein Interesse für Zahlen und steuerliche Tätigkeiten. Bevor du in dem Beruf arbeiten kannst, musst du erstmal mehrere Jahre an einer Universität oder in einer Ausbildung verbringen und im Anschluss Praxiserfahrung sammeln.

Es existiert also nicht nur ein Weg, um Steuerberater zu werden. In jedem Fall musst du vorab einige Schulungen besuchen und die Abschlussprüfung bestehen. Bei dieser gibt es Durchfallquoten von bis zu 50 Prozent.

Wenn du jedoch erfolgreich Steuerberater geworden bist, kannst du dich mit folgenden Themenfeldern in deinem Beruf auseinandersetzen:

  • Unternehmensbewertungen durchführen
  • Testamentseröffnungen erstellen
  • Gutachten erstellen
  • Buchhaltung
  • Lohnabrechnung
  • Mandanten bei Gerichten und Behörden vertreten
  • Beratung von Mandanten bei steuerlichen Fragen rund ums Thema Steuergestaltung/Steuererklärung und Einsparungen
  • Firmengründer und Unternehmen rund ums Thema Steuern beraten

Der Beruf des Steuerberaters kann sehr abwechslungsreich, jedoch auch arbeitsintensiv sein. Zudem kommt eine besondere Verantwortung gegenüber den Mandanten hinzu, die dem Steuerberater Vertrauen entgegenbringen. Demgegenüber stehen attraktive Karriere- und Verdienstmöglichkeiten. Wer jedoch keinen Spaß an der Tätigkeit mit Steuern, Finanzbuchhaltung, Jahresabschluss und Co. findet, den wird auch das Gehalt nicht entschädigen.

Vorteile Nachteile

Abwechslungsreicher Job

Längere Vorlaufzeit bis zur Prüfung

Beratung von Mandanten bei jeglichen steuerlichen Angelegenheiten (Kundenkontakt)

Tätigkeit in der Regel sehr arbeits- und zeitintensiv

Hohe Verdienstmöglichkeiten

Wie wird man Steuerberater?

Es gibt nicht den einen Weg, um Steuerberater zu werden. Grundsätzlich können wir drei Wege voneinander unterscheiden.

  1. Ausbildung zum Steuerfachangestellten
  2. Hochschulstudium
  3. Duales Studium

Nach dem Abschluss jeder dieser Optionen gilt es, Berufserfahrung zu sammeln, um sich im Anschluss an die Prüfung zum Steuerberater machen zu können.

Wer eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten abschließt, arbeitet als Angestellter und unterstützt Steuerberater in ihrer Tätigkeit. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird im dualen System absolviert. Das bedeutet, schulische Phasen in der Berufsschule und praktische Phasen in einem Unternehmen wechseln sich ab.

Dabei stehen folgende Schwerpunkte im Fokus der Ausbildung zum Steuerfachangestellten:

  • Betriebswirtschaft
  • Rechnungswesen
  • Steuerwesen
  • Wirtschaftsrecht

Steuerfachangestellte beschäftigen sich mit einer Vielzahl an Aufgaben in ihrer täglichen Arbeit. Dazu gehören unter anderem folgende Tätigkeiten:

  • Steuerbescheide prüfen
  • Jahresabschlüsse vorbereiten
  • Lohn- und Gehaltsabrechnungen durchgehen und erstellen
  • Buchführung
  • Steuererklärung prüfen, erstellen und bearbeiten
  • Zusammenarbeit mit Mandanten

Erst nach zehn Jahren Berufserfahrung bist du als Steuerfachangestellter berechtigt, ein sogenanntes Steuerberater-Examen zu absolvieren. Oder du wählst eine Abkürzung und nimmst vorher schon an einer Weiterbildung zum Steuerfachwirt teil. Dann verkürzt sich die geforderte Berufserfahrung von 10 auf 7 Jahre.

Wer also von Anfang an eine Karriere als Steuerberater anstrebt, der sollte über ein akademisches Studium nachdenken. Als Studiengang stehen folgende Fächer zur Auswahl

  • Jura
  • Volkswirtschaft
  • Betriebswirtschaft
  • Wirtschaftswissenschaften
  • Wirtschaftsrecht

Dazu kommen speziell auf Steuern ausgelegte Studiengänge, die an einigen Universitäten angeboten werden. Nach dem Studium gibt es eine vorgeschriebene Praxiszeit von drei Jahren für Bachelor-Absolventen und zwei Jahre für Master-Absolventen.

An dritter Stelle steht das duale Studium. Genau wie schon bei der Ausbildung wechseln sich hier theoretische und praktische Phasen ab. Mit dem Unterschied, dass du studierst anstelle zu einer Berufsschule zu gehen. Die geforderte Praxiszeit, bis du das Examen zum Steuerberater absolvieren darfst, unterscheidet sich jedoch nicht von einem akademischen Studium.

Das Examen:

Beim Examen zum Steuerberater geht es nicht um ein Examen im akademischen Sinne. Du erhältst danach keinen akademischen Abschluss. Trotzdem solltest du dich rechtzeitig für einen der zahlreichen Vorbereitungskurse anmelden, da die Durchfallquoten bis zu 50 Prozent betragen.

Die Vorbereitung kannst du zum Beispiel in einer Steuerfachschule oder einem ILS Institut absolvieren. Die Lehrgänge werden als Fernstudium berufsbegleitend angeboten. Die Prüfung zum Steuerberater umfasst folgende Bereiche:

  • Berufsrecht
  • Betriebswirtschaft und Rechnungswesen
  • Volkswirtschaft
  • Handelsrecht
  • Bürgerliches Recht
  • Gesellschaftsrecht
  • Insolvenzrecht
  • Recht der Europäischen Gemeinschaft
  • Bewertungsrecht, Erbschaftssteuer und Grundsteuer
  • Steuern vom Einkommen und Ertrag
  • Steuerliches Verfahrensrecht

Welche Fähigkeiten sollte ein Steuerberater mitbringen?

Fachliches Wissen ist natürlich die Grundlage, um den Beruf eines Steuerberaters erfolgreich ausführen zu können. Doch heutzutage kommt man alleine damit nicht mehr weit. Ein Steuerberater ist in der Regel selbstständig und damit der Chef seines eigenen Unternehmens. Er hat Angestellte, die das Fachwissen in der täglichen Arbeit anwenden.

Somit kann der Steuerberater über gute Mitarbeiter dafür Sorge tragen, dass das Fachwissen kein Engpass in seiner Kanzlei ist. Im Steuerrecht gibt es viele Spezialrichtungen und eine Person kann nicht alle Bereiche bestmöglich abdecken. Daher benötigt ein Steuerberater sehr gute Führungsqualifikationen. Es gilt, die Herausforderung, sich ein starkes Team aufzubauen, zu meistern. Menschenführung ist folglich eine Kompetenz, die ein Steuerberater mitbringen muss.

Zudem steht der Steuerberater in ständigem Austausch mit Mandanten, Behörden und Kollegen. Dafür ist ein gutes Maß an sozialer Kompetenz, Gesprächsführung und Empathie erforderlich.

Erforderliche Soft Skills eines Steuerberaters in der Übersicht:

  • Personalführung/Menschenführung
  • Soziale Kompetenz
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Empathie
  • Team-Fähigkeit

Arbeitgeber: Wer sucht Steuerberater?

Steuerberater arbeiten überwiegend selbstständig in ihrer eigenen Kanzlei. Demzufolge sind sie grundsätzlich unabhängig vom Arbeitsmarkt und potenziellen Arbeitgebern. Viele Steuerberater sind jedoch für eine Steuerberatungskanzlei oder in einem großen international aufgestellten Unternehmen tätig. Dort nehmen sie in der Regel Positionen in der Buchführung oder der Rechtsabteilung ein.

Übersicht potenzieller Arbeitgeber:

  • Banken
  • Versicherungen
  • Abteilungen im Rechnungs- oder Finanzwesen
  • Prüfungsgesellschaften
  • Steuerberatungsgesellschaften

Steuerberater können sich auch untereinander zusammenschließen und eine Kapitalgesellschaft gründen. Folgende Formen der Zusammenarbeit sind ebenfalls denkbar:

  • Partnerschaftsgesellschaft
  • Bürogemeinschaft
  • Offene Handelsgesellschaft
  • Sozietät
  • Kommanditgesellschaft

Gehalt: Was verdienen Steuerberater?

In Bezug auf das Gehalt ist der Beruf des Steuerberaters grundsätzlich attraktiv. Dabei hängt das Gehalt von mehreren Faktoren ab:

  • Ausbildung/Studium
  • Berufserfahrung
  • Standort
  • Unternehmensgröße/selbstständig

Der absolvierte schulische Abschluss spielt für den Steuerberater nicht die entscheidende Rolle. Er hat lediglich einen Einfluss darauf, wie lange du benötigst, den Beruf des Steuerberaters auszuüben. Mit einer kaufmännischen Ausbildung zum Steuerfachangestellten wird eine 10-jährige Praxisphase erforderlich, bevor es zur Prüfung des Steuerberaters kommt.

Mit einem Studium dagegen bist du bereits nach wenigen Jahren berechtigt, die Prüfung zum Steuerberater zu absolvieren. Demzufolge steigst du deutlich eher mit dem Einstiegsgehalt von etwa 48.000 Euro pro Jahr ein und hast eine steilere Gehaltskurve.

Die meisten Steuerberater sind selbstständig tätig. Angestellte Steuerberater sind tendenziell in der Minderheit. Du hast jedoch die Möglichkeit, für große Konzerne in der Steuerberatung zu arbeiten und kannst dort sehr gutes Geld verdienen.

Auch der Standort spielt in fast jedem Beruf eine Rolle für das Gehalt. Während du in südlichen Bundesländern wie Baden-Württemberg oder Bayern mit einem Jahresgehalt von über 60.000 Euro rechnen kannst, sind es in Sachsen oder Thüringen eher zwischen 45.000 Euro und 50.000 Euro.

Einstieg: Aussichten von Steuerberatern

Wer eine Karriere als Angestellter anstrebt, steigt in der Regel als Assistent oder Junior Consultant in die Steuerberatung ein. Einen vorgefertigten Karriereweg gibt es in dieser so unterschiedlich gestalteten Branche nicht. Entscheidend ist natürlich auch die vorherige Berufserfahrung.

Wer schon jahrelang als Steuerfachangestellter tätig war oder im dualen Studium für Großkanzleien gearbeitet hat, wird in der Regel schneller Fuß fassen als Absolventen eines akademischen Studiums. Der Job des Steuerberaters hängt viel mit Fleiß, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen zusammen. Wer diese Kriterien mitbringt, dem stehen für einen attraktiver Einstieg sowie eine kontinuierliche Weiterentwicklung alle Türen offen.

Bewerbung: Womit punkten Steuerberater?

Steuerberater wird man nicht über Nacht. Wer sich also als angestellter Steuerberater bei einer Steuerberatungsagentur oder in einem Großunternehmen bewerben möchte, der muss das Examen zum Steuerfachangestellten erfolgreich absolviert haben.

Die fachliche Expertise wird bei einer Bewerbung folglich vorausgesetzt. Wichtig bei der Bewerbung ist die Betonung deiner Motivation und auch deiner sozialen Kompetenzen. Wie kannst du mit deiner Persönlichkeit und deiner Berufserfahrung der jeweiligen Kanzlei weiterhelfen, ihre Mandanten zufriedenstellend zu betreuen und vielleicht sogar neue Mandanten zu gewinnen?

Als Steuerberater genießt du hohes Vertrauen und musst demzufolge sehr loyal, zuverlässig und integrer arbeiten. Bei der Bewerbung gilt es, diese Soft Skills in Form von Beispielen aus deiner Vergangenheit überzeugend darzulegen. Im Vorstellungsgespräch stellt sich wiederum die Herausforderung, sympathisch und kompetent zu erscheinen. Du solltest kommunikativ und eloquent sein. Ein angemessener Kleidungsstil versteht sich von selbst.

Zudem solltest du eine hohe Leidenschaft für den Beruf mitbringen. Denn permanente Reisen zu Klienten, Schulungen oder Behörden können je nach Stelle an der Tagesordnung stehen. Die Bereitschaft zu Überstunden ist folglich ein nicht zu unterschätzendes Kriterium.

Karriere: Aufstiegschance für Steuerberater?

Vom Junior Consultant kannst du selbstverständlich zu einem Senior Consultant aufsteigen und eigene Projekte betreuen oder Teams anführen. Als Manager wiederum hast du die Möglichkeit, mehr Führungsaufgaben zu übernehmen und eine größere Bandbreite an Mandanten zu verantworten. Es kann auch sein, dass du als Manager für die Akquise neuer Mandanten zuständig bist. Als Partner dagegen befasst du dich überwiegend mit strategischen Aufgaben und stehst an der höchsten Position.

Wer sich mit einer Kanzlei selbstständig macht, hat natürlich die Möglichkeiten sich auf eine spezielle Richtung zu spezialisieren und zudem mit der Kanzlei nach und nach zu expandieren. Es können mehr Mitarbeiter eingestellt und mehr oder gewichtigere Mandanten betreut werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich mit anderen Steuerberatern zusammenzuschließen. Letztlich kann man seine eigene Kanzlei so ausrichten, dass man selbst nur noch als strategischer Manager aktiv ist.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Steuerberaters entwickelt?

Der Beruf des Steuerberaters kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Schon im Römischen Reich waren es "Oratores“, die ihre Mandanten bei Steuerangelegenheiten vor Gericht vertraten. Nach und nach kamen Berufsbilder wie Rechtsberater oder Wirtschaftshelfer auf, ohne dass es jedoch ein spitz definiertes Berufsbild gab.

Mittlerweile hat sich dies selbstverständlich geändert und in Deutschland sind ungefähr 80.000 Steuerberater oder Steuerbevollmächtigte tätig. Der Konkurrenzkampf ist folglich hoch. Trotzdem gehört der Steuerberater mehr denn je zu den nachgefragtesten Personen von Unternehmen und privaten Mandanten.

Ein sich ständig änderndes Steuersystem und der kontinuierliche steuerliche Optimierungsbedarf auf privater und unternehmerischer Seite führen zu vollen Auftragsbüchern bei vielen Steuerberatern. Die permanente Weiterbildung über Fachzeitschriften, Seminare oder E-Learning-Plattformen ist jedoch ein absolutes Muss. Schließlich ändern sich die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedingungen permanent.

Wichtig ist es, als Steuerberater den Wandel ins digitale Zeitalter zu vollziehen und im Internet überzeugend aktiv zu sein. Sowohl um neue Kunden zu gewinnen und sich mit diesen auszutauschen und um neue Online-Berufsfelder fachgerecht betreuen zu können.

Steuerberaterinnen: Welche Chancen haben Frauen als Steuerberater?

Die Branche der Steuerberater ist ganz klar männlich geprägt. Dominanz, Durchsetzungsvermögen und ein hohes Maß an Selbstüberzeugung sind in dem Job gefragt. Werte, die Männer oftmals eher ansprechen als Frauen. Im Jahr 2015 waren etwa 35 Prozent der in Deutschland tätigen Steuerberater weiblich.

Doch der Anteil der Frauen hat innerhalb der letzten Jahre stetig zugenommen und es ist zu erwarten, dass der Beruf in Zukunft weniger männerlastig daherkommt. Bis jetzt ist in der Branche nur selten von Steuerberaterinnen oder Mandantinnen die Rede. Führungspositionen in Kanzleien oder Berufsverbänden sind noch fast ausschließlich mit Männern besetzt. Viele Steuerberaterinnen berichten daher, es sei schwer, sich als Frau zu behaupten. Es gilt, selbstbewusst die Honorare einzufordern und mit Fachwissen und sozialer Kompetenz zu überzeugen. Eine gute Steuerberaterin hat jedoch genau so gute Chancen Karriere zu machen, wie ein männlicher Kollege.

Mittlerweile gibt es auch Steuerberaterinnen, die sich gezielt auf Frauen als Klientel für die Beratung spezialisiert haben. Dadurch soll eine verständlichere und persönlichere Beratung gewährleistet und die oft vernachlässigte Steuererklärung für Frauen greifbarer gemacht werden.

Ähnliche Berufe wie Steuerberater:

  • Bilanzbuchhalter
  • Controller
  • Finanzbuchhalter
  • Steuerfachangestellter
  • Accountant
  • Notarfachwirt
  • Steuerfachwirt
  • Steuerrecht
  • Wirtschaftfachwirt
  • Wirtschaftsprüfer

Quellen:

  • beruf-steuerberater.de
  • alphajump.de
  • steuerberaterseite.de
  • steuerberater-ausbildung.net
  • nwb.de

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