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Schulleiter Berufsbild, Gehalt, Karriere

Schulleiter: Schulleiterin
© Viktoriia Hnatiuk / Shutterstock
Schulleiter sind Lehrkräfte und Manager der Schule. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Schulleiters wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Schulleiter (m/w/d)

Art der Ausbildung

Lehramt-Studium

Ausbildungsdauer

Studium + 104 Fortbildungsstunden

Einstiegsgehalt

ca. 3.700 Euro

Durchschnittsgehalt

ca. 4.800 Euro

Das Berufsprofil: Schulleiter

Das Bildungssystem in Deutschland bietet Schülern viele Möglichkeiten, die Bildung zu erhalten, die sie benötigen. Eins haben aber alle Schulformen gemeinsam: Es gibt einen Schulleiter beziehungsweise eine Schulleitern. Der Schulalltag wird nicht allein durch Schüler und Lehrer gestaltet, sondern benötigt Organisation und Koordination durch eine Schulleitung. Die Aufgaben eines Schulleiters und einer Schulleiterin sind verantwortungsvoll und vielfältig. Wer eines Tages zum Schulleiter, auch Schuldirektor genannt, werden will, muss erst einmal Arbeitserfahrung als Lehrer sammeln. Es ist naheliegend, dass Pädagogen besser den Alltag einer Schule planen und koordinieren können als jemand, der noch nicht in einer Schule gearbeitet hat. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse von Schülern, Lehrern und Eltern eingehen zu können und so die täglichen Herausforderungen zu meistern.

Schulleiter planen nicht nur den Lehrplan für alle Altersstufen, die an der jeweiligen Schule unterrichtet werden, sondern kümmern sich auch um die Personalplanung unter den Lehrern und die Aufnahme von neuen Schülern. Der Kontakt mit Schülern und Eltern darf dabei nicht zu kurz kommen. Das Berufsbild des Schulleiters beziehungsweise der Schulleiterin hat sich im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt. Früher waren die Aufgaben eines Schuldirektors auf den Unterricht und den Lehrplan begrenzt. Heute ist die Position des Schulleiters gleichzusetzen mit der eines Managers. Zu den täglichen Aufgaben eines Schulleiters gehören die Durchsetzung der Bildungsvorschriften des Kultusministeriums genauso wie die Entwicklung eines Schulkonzepts. Der Schulleiter ist das Aushängeschild einer Schule und deren öffentlicher Vertreter.

Es warten auf einen Schulleiter und auf eine Schulleiterin viele administrative Aufgaben, die von der finanziellen Verwaltung bis hin zur Gebäudeinstandhaltung reichen. Zu den Aufgaben eines Schulleiters zählt die Konfliktlösung im Schulalltag. Schuldirektoren vermitteln hier zwischen Eltern, Lehrern und Schülern. Auch die Lösung von diversen Problemen, die Schüler betreffen, gehört zur Verantwortung von Schulleitern. Sie stehen fast täglich in Kontakt mit Behörden, Sozialarbeitern und Psychologen, um ihren Schülern eine angemessene Betreuung zu gewährleisten.

Die Personalplanung gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Schulleitung. Die Organisation von Fortbildungen, Lehrerkonferenzen und Referendariaten stehen hier im Vordergrund. Die dienstlichen Aufgaben eines Schulleiters und einer Schulleiterin sind je nach Bundesland im Landes-Schulgesetz festgeschrieben und müssen dementsprechend umgesetzt werden. Der vielseitige Beruf bringt zwar viel Verantwortung mit sich, aber ist gleichzeitig auch abwechslungsreich und bietet viele Herausforderungen.

Vorteile als Schulleiter:

  • gute Verdienstmöglichkeiten
  • abwechslungsreiche Führungsposition
  • zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Jobs

Nachteile als Schulleiter:

  • oft stressiger Arbeitsalltag
  • lange Ausbildung
  • kompliziertes Eignungsverfahren

Wie wird man Schulleiter?

Wer Schulleiter oder Schulleiterin werden will, muss erst einmal Lehrer werden. Mit einem Lehramtsstudium legt man den Grundstein für eine Karriere als Schuldirektor. Die Grundvoraussetzungen dafür sind die Allgemeine Hochschulreife. Eine abgeschlossene Ausbildung zum Lehrer beinhaltet jedoch nicht nur das Studium der gewählten Fächer, die man später unterrichten möchte, sondern auch die praktische Berufserfahrung als Referendar. Erst nach dem erfolgreichen Bestehen eines Master of Education oder des ersten Staatsexamen kann das zweijährige Referendariat beginnen, das mit dem zweiten Staatsexamen dann abgeschlossen wird. Zudem sollten Jobanwärter auch schon Funktionen im Rahmen des Schulleitungsgremiums übernommen haben, um für eine Stelle als Schulleiter infrage zu kommen.

Wenn man diese Voraussetzungen erfüllt, kann man sich auf eine ausgeschriebene Stelle als Schulleiter bewerben. Das Landes-Schulgesetz schreibt genau vor, welche Fähigkeiten und Kenntnisse ein Bewerber für die Leitung einer Schule mitbringen muss.

Folgende Bereiche sind für die Leitung einer Schule besonders entscheidend:

  • Führung
  • Organisation
  • Schulentwicklung
  • Pädagogische Beurteilung von Unterricht und Erziehung
  • Team- und Konfliktfähigkeit
  • Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Einrichtungen

Um alle diese Kriterien zu erfüllen, ist es nötig, eine Fortbildung für die Position des Schulleiters beziehungsweise der Schulleiterin zu absolvieren. In der 104-stündigen Weiterbildung erlernt man diese Qualifikationen eines Schulleiters in theoretischen und praktischen Lehreinheiten. Nach Abschluss der Weiterbildung werden die Bewerber auf ihre Eignung für den Beruf des Schulleiters geprüft.

Dieser Eignungstest gestaltet sich je nach Bundesland unterschiedlich. Im Rahmen des sogenannten Eignungsfeststellungsverfahren (EFV) werden alle relevanten Fachkenntnisse der angehenden Schulleiter geprüft.

Das Verfahren besteht aus folgenden Teilen:

  • Beratungsgespräch
  • Beurteilungsgespräch
  • Projektplanung
  • Fallstudie
  • Gruppendiskussion
  • Pädagogische Beurteilung des Unterrichts
  • Konfliktgespräch
  • Interview

In der Simulation dieser Situationen werden unterschiedliche Aspekte der Führungsqualitäten der Anwärter beurteilt:

  • Rollenklarheit
  • Kommunikation
  • Innovation
  • Management

Wer dieses im Schulgesetz verankerte Auswahlverfahren besteht, kann sich auf eine Position als Schulleiter freuen. In den meisten Bundesländern bringt das den Beamtenstatus mit sich.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Schulleiter mitbringen?

Schulleiter und Schulleiterinnen vermitteln und koordinieren zwischen Schülern, Lehrer, dem Bildungsministerium und den Eltern. Dabei sind sie kommunikativ, behalten auch in stressigen Situationen den Überblick und glänzen mit ihrem Organisationstalent. Die Leitung einer Schule erfordert ein selbstbewusstes Auftreten sowie Durchsetzungsvermögen und Teamfähigkeit. Schulleiter benötigen eine Zukunftsvision für die Entwicklung ihrer Schule und sollten daran mit Disziplin arbeiten. Neben den pädagogischen Fähigkeiten sollte ein Schulleiter auch eine gute Menschenkenntnis besitzen. Der Umgang mit Kindern und Erwachsen gehört zum täglichen Arbeitsalltag und erfordert deswegen nicht nur Kontaktfreudigkeit, sondern auch Stressresistenz.

In der leitenden Position des Schulleiters sind auch Managementfähigkeiten gefragt. Die Fähigkeit, ein Team zu leiten, ist hier genauso wichtig, wie die Kenntnis im organisatorischen Bereich. Einfühlungsvermögen und Empathie sind ebenfalls unverzichtbare Eigenschaften für die Position des Schulleiters. Im Umgang mit unterschiedlichsten Menschen sollten sie eine offene und professionelle Art haben, um eine Schule leiten zu können.

Schulleiter: Welche Arbeitgeber suchen sie?

Schulleiter und Schulleiterinnen können in unterschiedliche Schulformen eingesetzt werden. Hier finden Schulleiter, die auf der Suche nach einer Anstellung sind, einen Job:

  • Grundschulen
  • Hauptschulen
  • Realschulen
  • Gymnasien
  • Förderschulen
  • Berufsschulen
  • Gesamtschulen

Auch im öffentlichen Dienst können Schulleiter und Schulleiterinnen ihre berufliche Zukunft verwirklichen. Das Kulturministerium und das Bildungsministerium arbeiten mit Schulleitern, um Lehrpläne, Prüfungspläne und Schulrichtlinien zu gestalten. Auch in der Ausbildung von neuen Lehrern finden Schulleiter ihr Einsatzgebiet.

Auch im Verlagswesen sind die Fähigkeiten und Berufserfahrungen von Schulleitern gefragt. Bei der Gestaltung von Lehrbüchern und anderen Lernmaterialien kommt ihr Können zum Einsatz.

Schulleiter: Was verdient man?

Das Gehalt von Schulleitern und Schulleiterinnen ist im sogenannten Besoldungsgesetz gesetzlich festgelegt. Da Schulleiter Beamte sind, fällt auch ihre Vergütung unter das Beamtenrecht. Das Gehalt der Schulleitung unterscheidet sich trotzdem je nach Schulform, Bundesland und gesammelter Berufserfahrung. Dank des Besoldungsgesetzes ist das Gehalt eines Schulleiters jedoch leicht nachzuvollziehen und transparent.

Als Einstiegsgehalt kann man im Landesdurchschnitt als Schulleiter an einer Grund-, Real-, und Hauptschule ab 3.700 Euro brutto erwarten. Als Leiter eines Gymnasiums verdient man sogar noch besser, nämlich im Schnitt 5.200 Euro brutto im Monat.

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Gehalt dann zur nächsten Besoldungsstufe, bei der man monatlich 4.700 Euro brutto verdient. Auf der höchsten Besoldungsstufe verdient ein Schulleiter sogar 6.600 Euro brutto im Monat.

Einstiegschancen: Aussichten von Schulleitern

Die Aussichten für Schulleiter und Schulleiterinnen auf dem Arbeitsmarkt sind zurzeit sehr gut. Es gibt viele ausgeschriebene Stellen. Wer bereit ist, das komplizierte Auswahlverfahren zu durchlaufen, hat gute Chancen auf eine erfolgreiche Karriere als Schulleiter einer Schule. Laut der Agentur für Arbeit liegt die Arbeitslosenquote bei Schulleitern bei knapp über 2 Prozent und damit deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Die Karriere eines Schulleiters ist durch den Beamtenstatus besonders gut abgesichert.

Bewerbung: Womit punkten Schulleiter?

Die Bewerbungsunterlagen eines Schuleiters sollten alle relevanten Dokumente enthalten, um sich auf eine ausgeschriebene Stelle zu bewerben. Dazu gehört ein tabellarischer Lebenslauf, der die bisherigen Stationen des Arbeitslebens zusammenfasst. Auch ein persönliches Anschreiben sollte nicht fehlen. Dieses zeigt, welche Motivation man für den Job des Schulleiters hat und welche Vision man sich für die Weiterentwicklung der Schule vorstellen kann. Natürlich sollten auch Zeugnisse und Zusatzqualifikationen bei einer vollständigen Bewerbung enthalten sein.

Noch wichtiger als die schriftliche Bewerbung für die Stelle als Schulleiter beziehungsweise Schulleiterin ist aber das Eignungsfeststellungsverfahren. Wenn man hier die angemessenen Fähigkeiten darlegt, stehen die Chancen auf einen Job als Schulleiter sehr gut. Besonderen Fokus legen viele Schulleitungsgremien bei der Auswahl ihrer Schulleiter darauf, dass die Bewerber einen offenen und transparenten Führungsstil zeigen. Eine gelungene Mischung aus Soft und Hard Skills kann hier den entscheidenden Vorteil gegenüber der restlichen Bewerber bringen. Im Bewerbungsgespräch für angehende Schulleiter sollte man deutlich machen können, welche Innovationen man sich bei der Leitung einer Schule vorstellen könnte und wie man die eigenen Visionen umsetzen würde.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Schulleiter

Als Schulleiter beziehungsweise Schulleiterin hat man es bereits in eine leitende Position geschafft. Trotzdem gibt es noch die Möglichkeit, sich beruflich weiterzuentwickeln und die Karriereleiter hinaufzusteigen. Wer als Schulleiter Ambitionen hat, seine Karriere voranzutreiben, kann sich beispielsweise auf eine Position im Kultusministerium bewerben.

Auch Beraterpositionen werden für Schulleiter und Schulleiterinnen mit viel Berufserfahrung interessant. Als Teil der Schulleiterkonferenz gestalten sie Lehr- und Prüfungspläne für das jeweilige Bundesland. Auch im Bildungsministerium sind Schulleiter mit Berufserfahrung erfahrene Partner für den Bildungsminister. Vor allem, wenn es um die Entwicklung und Zukunft der Bildungspolitik geht. Als versierte Pädagogen geben Schulleiter Empfehlungen für neue Gesetzesentwürfe und unterstützen Bildungspolitiker bei der Anpassung des Schulgesetzes.

Schulleiterinnen: Chancen für Frauen im Schuldienst

Frauen haben gute Chancen auf eine Position als Schulleiterin. Im deutschen Bildungssystem sind Frauen als Lehrerinnen und Vorgesetzte keine Besonderheit. Der Frauenanteil im Bildungssektor ist laut Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung mit fast 74 Prozent sehr hoch.

Eine Karriere als Schulleiterin bietet vor allem Frauen mit Familie eine sichere Existenzgrundlage. Das Beamtentum der Berufsgruppe sorgt für ein verlässliches Gehalt und eine langfristige Zukunftsperspektive. Auch die Arbeitszeiten einer Schulleiterin lassen eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu. Gerade Berufseinsteigerinnen, die als Lehrerin arbeiten, aber weiterhin die Karriereleiter hinaussteigen wollen, sollten eine Karriere als Schulleiterin in Betracht ziehen.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Schulleitern entwickelt?

Der Bedarf an Schulleitern und Schulleiterinnen ist momentan sehr hoch. Die Statistiken der Agentur für Arbeit zeigen, dass es viele offene Stellen für Schulleiter gibt, die nicht besetzt werden können. Das liegt zum Teil am Fachkräftemangel und wahrscheinlich auch daran, dass der Aufgabenumfang eines Schulleiters kaum in der vorgegebenen Arbeitszeit zu bewältigen ist. Die Beschäftigungszahlen für Schulleiter gestalten sich generell positiv. Alleine im Zeitraum von 2013 bis 2017 haben sich die Beschäftigungszahlen um 13.163 verbeamtete Schulleiter gesteigert. Die Arbeitslosenquote unter Schulleitern liegt zurzeit mit 2 Prozent unter dem deutschen Durchschnitt.

Die Aussichten für zukünftige Schulleiter sind also günstig. Es besteht viel Handlungsbedarf, da sich die Bildungspolitik in den vergangenen zehn Jahren stark verändert hat. Mit der Durchsetzung des Zentralabiturs und zahlreichen Änderungen im Schulgesetz gibt es für Schulleiter auch in Zukunft viel zu tun.

Ähnliche Berufe wie Schulleiter:

  • Lehrer
  • Bildungsreferent
  • Redakteur für Bildungsmittel

Quellen:

berufenet.arbeitsagentur.de, bisds.iab.de, bildungsmanagement.net, statista.com

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