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Personalberater Berufsbild, Gehalt, Karriere

Personalberater: Personalberaterin im Gespräch
© Dusan Petkovic / Shutterstock
Personalberater beraten Unternehmen bei der Auswahl von Fach- und Führungskräften. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Personalberaters wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Personalberater (m/w/d)

Art der Ausbildung

Fachunabhängiges Studium

Ausbildungsdauer

5-7 Jahre, je nach Studiengang

Einstiegsgehalt

3.300 Euro 

Durchschnittsgehalt

6.500-10.000 Euro 

Das Berufsprofil: Personalberater

Das richtige Personal zu finden, kann sehr kompliziert sein. Wie finden Arbeitgeber die besten Mitarbeiter? Woher wissen sie, welche Fähigkeiten die Bewerbenden wirklich haben müssen? Um die Beantwortung dieser Fragen kümmert sich der Personalberater bzw. die Personalberaterin. Diesen Personal-Profis werden gebraucht, um sicher zu gehen, dass die passendste Person gefunden wird.

Für Arbeitgeber ist es oft langwierig und kostenintensiv, die idealen Fachkräfte zu finden. Egal, ob im Maschinenbau, der IT-Branche oder wenn es um Stellen für Führungspositionen geht – Personalberater und Personalberaterinnen haben die Expertise, genau die richtige Person zu finden.

Personalberater und Personalberaterinnen arbeiten selbstständig und in Agenturen daran, Positionen passend zu besetzen. In der Regel werden sie von Unternehmen beauftragt, passende Kandidatinnen und Kandidaten für den Job zu finden. Hierfür nutzen Personalberater ihre Talente, um die geeignetsten Personen zu finden. Diese sind:

  • Herausragende Recherchefähigkeiten
  • Ein gutes Netzwerk
  • Psychologisches Feingefühl

Personalberater und Personalberaterinnen haben den Vorteil, dass sie in der Regel über ein sehr gutes Netzwerk innerhalb der Branche verfügen. Zum einen zu den suchenden Unternehmen, am wichtigsten aber in Fachkreisen. Wer die besten kennt, kann diese auch empfehlen. Deshalb sind sie in der Regel auf einen speziellen Bereich spezialisiert. In diesem haben Personalberater und Personalberaterinnen dann auch viele Fachkenntnisse.

Neben der Pflege des existierenden Netzwerks, zum Beispiel durch den Besuch von Veranstaltungen, müssen Personalberater und Personalberaterinnen auch sehr gut suchen können. Stellenanzeigen und -gesuche sind aus den Zeitungen größtenteils verschwunden und finden sich nun im Internet. Das ist eine der wichtigsten Umgebungen für Personalberater und Personalberaterinnen. Sie durchsuchen die sozialen Netzwerke nach talentierten Kandidatinnen und Kandidaten und kontaktieren diese. Dabei geht es nicht nur um konkrete Abschlüsse, sondern auch darum, ein Netz an Kontakten aufzubauen, die in Zukunft vermittelt werden könnten.

Die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten allein ist nicht mit einer Verlinkung abgeschlossen. Personalberater und Personalberaterinnen lernen die Bewerber genau kennen und schätzen sie präzise ein. Sie prüfen die fachliche Eignung und verfügen über psychologische Fähigkeiten, die Motivationen der Anwärter und Anwärterinnen einschätzen zu können.

Diese Fähigkeiten und Talente machen Personalberater und Personalberaterinnen für Arbeitgeber sehr attraktiv. Zum einen sparen sie sich einen langwierigen Bewerbungsprozess mit vielen, zeitintensiven Gesprächen und Bewerbungsrunden. Zum anderen verfügen Personalberater über das Know-how, die richtigen Personen auswählen zu können.

Im Prozess eines Abschlusses gehen Personalberater und Personalberaterinnen nicht nur auf die Wünsche der Auftraggeber ein. Sie begleiten auch die Bewerber. Wenn sie Personen für geeignet halten, geben sie ihnen Tipps, wonach der potentielle Arbeitgeber sucht und wie sie im Gespräch punkten können.

Nach einem absolvierten Studium in verschiedensten Fachrichtungen – von BWL über Architektur bis hin zur Informatik – fangen die meisten in einer Agentur an. Dort heißt es dann ‚learning by doing‘. Das bedeutet, dass ihnen eine Gewinnerwartung kommuniziert wird, die Personalberater erfüllen müssen. Häufig stellen Personalberatungsbüros mehrere Menschen ein, von denen dann einige am Ende der Probezeit entlassen werden.

In der Probezeit heißt das für die meisten, mindestens elf Stunden am Tag zu arbeiten. Personalberater und Personalberaterinnen müssen sich durchbeißen. Ständig wird überprüft, ob ihre Zahlen und Leistungen stimmen. Sie werden an den erreichten Abschlüssen und Geldsummen gemessen.

Mit jedem erreichten Abschluss zwischen einem Kandidaten und dem Unternehmen, verdienen Personalberater und Personalberaterinnen einen Anteil am Gehalt. Dabei gibt es unterschiedliche Modelle. Einige bekommen vom Unternehmen einen vereinbarten Anteil des Jahresgehalts. Andere stellen die Kandidatinnen und Kandidaten bei sich ein und vereinbaren mit ihnen und mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten werden, ein Gehalt. Die Differenz ist dann der Gewinn für die Agentur.

Das Gehalt der Personalberater und Personalberaterinnen ist in der Regel abhängig von der ausgesprochenen Gewinnerwartung. Am Anfang des Jahres wird diese kommuniziert. Bei Erreichen zahlt der Arbeitgeber eine verabredete Provision zusätzlich zum Gehalt. Wird die Gewinnerwartung nicht erreicht, werden nur Teile ausgezahlt. Sollten Personalberater und Personalberaterinnen die vereinbarten Ziele übersteigen, bekommen sie noch deutlich mehr als die verabredete Provision.

Auch nach der Probezeit ist der Beruf arbeitsintensiv. Durch die ständigen Prüfungen und formulierten Gewinnerwartungen sind Personalberater gefordert, immer alles zu geben. Das ist oft stressig und erfordert eine gute Mentalität.

Dass Personalberater und Personalberaterinnen auch Headhunter genannt werden, ist übrigens im Beruf umstritten. Meistens benutzen Personalberater den Begriff, um zu zeigen, dass sie sich auf die Suche nach Führungskräften spezialisiert haben. Anderen hingegen gefällt diese Bezeichnung weniger. Sie benutzen den Term der Executive-Search-Berater, um ihre Spezialisierung auf Führungskräfte zu beschreiben.

Vorteile als Personalberater:

  • Viel Verantwortung
  • Abwechslungsreich
  • Kommunikativ

Nachteile als Personalberater:

  • Oft Druck und Stress
  • Lange Arbeitszeiten
  • Wenig Aufstiegschancen

Personalberater: Der Weg zum Ziel

Es gibt kein Studium und keine Ausbildung, die einen zum Headhunter, Personalberater oder zur Personalberaterin ausbildet. Der Beruf ist etwas für Quereinsteiger. Personalberater und Personalberaterinnen brauchen eine große Menge an Fachwissen, um die richtigen Experten in den verschiedensten Branchen zu finden.

Das meiste über den Beruf lernen Personalberater und Personalberaterinnen beim Einstieg nach dem Studium kennen. Der größte Teil der Personalprofis in Deutschland hat die Handwerkzeuge also erst bei einem Personalberatungsbüro erlernt.

Einige große Agenturen und Büros haben interne Traineeprogramme, in denen die Hauptarbeitsweisen, Strategien und Auftreten den neuen Mitarbeitenden vermittelt werden.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) bietet seit 2011 sogar den Abschluss zur Fachkraft für Personalberatung und Personalvermittlung an. Dieser prüft Kenntnisse, die angehende Personalberater und Personalberaterinnen im Selbststudium erlernt haben. Dieses Wissen hilft vielen, einen weniger sanfteren Einstieg in den Beruf zu haben. Im Vordergrund stehen hier:

  • Fachwissen
  • Wirtschaftliche Expertise
  • Kenntnisse über psychologische Testverfahren

Die Schnittmengen mit den Studiengängen der Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Informationstechnik und BWL deuten auf die Studiengänge, die am häufigsten von Personalberatern abgeschlossen wurden. Geisteswissenschaftliche und technische Studiengänge sind aber ebenso gerne gesehen. Gerade Absolvierte aus technischen Studiengängen müssen sich weniger fachlich einarbeiten und sich nur die wirtschaftlichen Zusammenhänge sowie Einstellungsverfahren erarbeiten.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Personalberater mitbringen?

Neben den guten universitären Leistungen werden von Personalberater viele Charaktereigenschaften erwartet. Drunter fallen:

  • Diskretion
  • Hartnäckigkeit
  • Redegewandtheit
  • Stressresistenz
  • souveränes Auftreten
  • Objektivität
  • Recherchefähigkeiten im Internet
  • selbstständiges arbeiten

Wer also unter Stress nicht die sympathische und gedankenschnelle Haltung verliert und dabei strukturiert und ausdauernd arbeitet, hat gute Aussichten, sich in der Personalberatung durchzusetzen.

Personalberater: Wer braucht sie?

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Personalberatungsbüros. Im Groben können diese in Generalisten und Spezialisten unterschieden werden. Generalisten sind meist größere Büros, die in allen Bereichen operieren.

Spezialisten hingegen werden in diese Fachbereiche unterteilt:

  • Automobil
  • Finanzdienstleistungen
  • Maschinen-, Anlagebau, Metallverarbeitung, Industrie
  • Chemie und Pharma
  • Energie
  • Konsumgüter und Handel
  • Immobilien
  • IT und Telekommunikation
  • Beratung und Professional Services
  • Digitalisierung
  • Medizintechnik
  • Gesundheitswesen und Healthcare

Neben der Ausrichtung ist die Größe der unterschiedlichen Beratungsbüros entscheidend. Diese reicht von kleinen, inhabergeführten Büros bis hin zu großen, international operierenden Personalberatungen. Sie unterscheiden sich oft in der Akquise und tatsächlichen Ausübung des Berufs.

Nicht selten machen sich Personalberater und Personalberaterinnen mit einigen Jahren Berufserfahrung selbstständig. Haben sie ihr Netzwerk und ein Verständnis für die Marktdynamiken entwickelt, versprechen sie sich hierdurch ein höheres Maß an Eigenständigkeit und höhere Gehälter.

Personalberater und Personalberaterinnen finden nicht nur in den darauf spezialisierten Unternehmen einen Job. Viele große Unternehmen haben eigene Recruiting-Abteilungen, die nach geeigneten Talenten Ausschau halten.

Gehalt: Was verdienen Personalberater?

Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Personalberater liegt bei ca. 3.300 Euro brutto im Monat. Je nach Erfolg sind sehr viel höhere Gehälter möglich. Erfolgreiche Personalberater verdienen dann Gehälter zwischen 10.000 und 15.000 Euro brutto monatlich.

Präzise lassen sich die Gehälter jedoch nicht vorhersagen, da die Größe des Unternehmens genauso eine Rolle spielt wie die eigenen Leistungen, die Nachfrage und die Konjunktur. Generell gehören Personalberater und Personalberaterinnen aber zu den Gutverdienenden.

Einstiegschancen: Aussichten von Personalberatern

Innerhalb der vergangenen Jahre hat sich das Berufsprofil der Personalberater stark verändert. Mit der voranschreitenden Digitalisierung und dem Aufkommen von sozialen Medien hat sich das Recruiting stark verändert. Das hat dazu geführt, dass besonders in den Bereichen der Start-Ups neue Player gewachsen sind. Sie suchen nach jungen Talenten, die sich in den veränderten Umgebungen gut zurechtfinden.

Zudem haben etablierte Agenturen ebenfalls einige neue Strukturen eingeführt, um nach fähigen Kräften zu suchen. Ähnlich wie andere Unternehmensberatungen sind die Unternehmen in der Personalberatung so gestaltet, dass viele in den Job einsteigen können, sich dann aber sehr schnell beweisen müssen.

Bewerbung: Womit punkten Personalberater?

Die Bewerbung eines Personalberaters bzw. einer Personalberaterin sollte zeigen, dass diese genau verstehen: Bewerbungen undPersonalentscheidungen. Wichtig sind den Unternehmen, um überhaupt in die nähere Auswahl zu kommen, sehr gute bis herausragende Studienleistungen. Qualifizieren sie sich damit für die weiteren Bewerbungsverfahren müssen sie fachliche und charakterliche Eignung beweisen.

Das heißt, dass sie die Techniken und Themen des Geschäftsfeldes verstehen müssen und das Auftreten, die Präsentationsstärke und Belastbarkeit mitbringen, die von Personalberatern erwartet wird.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Personalberater

Die Karrierechancen der Personalberater sind gut. Beginnen sie als Junior-Berater im Unternehmen mit den ersten eigenen Projekten, können sie durch Erfahrung, Erfolg und Weiterbildungen nach einigen Jahren Senior-Berater werden. Als solche übernehmen sie die Leitung kleiner Teams und anspruchsvollere Projekte. Hier ist der Punkt, an dem sich viele Personalberater selbstständig machen.

Bleiben sie im Unternehmen, ist die nächste Karrierestufe der sogenannte Fachbereichsleiter und anschließend können die Personalberater und Personalberaterinnen sogar Partner oder Partnerin werden. Diese ist die letzte Stufe, bevor man Geschäftsführer werden kann.

Personalberaterinnen: Chancen für Frauen in der Personalberatung

Wie in anderen beratenden Tätigkeiten ist auch in der Personalberatung der Frauenanteil leider noch nicht so groß. Trotz des Trends, dass Personalberater vermehrt Frauen in die Berufe vermitteln (27,5 Prozent der vermittelten Stellen wurden mit Frauen besetzt).

Dabei wird besonders auf die Attraktivität des Berufes für Frauen und die Hierarchien verwiesen. Auf den Ebenen der Junior- und Senior-Berater arbeiten mehr Frauen als in den höheren Funktionen. Dabei sind es oft traditionellen Strukturen und überholte Klischees, die Frauen davon abhalten, zum Beispiel Partner zu werden.

Deshalb machen sich in der Personalberatung viele Frauen selbstständig. Als Chefin des eigenen Betriebs, haben sie mehr Gestaltungs- und Führungsmöglichkeiten.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Personalberatern entwickelt?

Digitalisierung ist der Titel des großen Umbruchs. Sie findet nach wie vor in den meisten Unternehmen statt. Die digitale Transformation wurde von der Marktforschung GfK von über 60 Prozent der Entscheidenden als eines der drei wichtigsten Firmenziele genannt. Und dafür werden Expertinnen und Experten gesucht.

Für Personalberater und Personalberaterinnen sind besonders die veränderten Praktiken der Jobinserate von der Zeitung ins Internet, ein großer Wandel gewesen. Viele Unternehmen, die früh den Nutzen der sozialen Medien entdeckt haben, konnten die Branche aufgerütteln und sich in ihr etablieren. 

Innerhalb der Personalberatungen gibt es Unternehmen, die selber unterschiedlich gut mit der digitalen Transformation zurechtkommen. Sie verfügen zum Beispiel über keine Anknüpfungspunkte in die Digitalszene und haben dort keine Netzwerke.

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Quellen:

haufe.de, experteer.de, crosswater-job-guide.com, wiwo.de, zeit.de, berufenet.arbeitsagentur.de, consulting.de

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