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Modedesigner Berufsbild, Gehalt, Karriere

Modedesigner: Modedesignerin bei der Arbeit
© Rawpixel.com / Shutterstock
Modedesigner/innen entwerfen und gestalten Kleidung bzw. Modekollektionen. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Modedesigners wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Modedesigner (m/w/d)

Art der Ausbildung

schulisch oder Studium

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Einstiegsgehalt

1500 – 2000 Euro

Durchschnittsgehalt

3000 Euro

Das Berufsprofil: Modedesigner (m/w/d)

Wer mit dem Gedanken spielt, Modedesigner oder Modedesignerin zu werden, sieht sich häufig schon als nächsten Louis Vuitton oder Karl Lagerfeld. Doch um ein bekannter und renommierter Modedesigner zu werden, braucht es mehr als ein Gespür für Trends und eine ausgeprägte Liebe zur Mode. Modedesign ist ein anspruchsvolles Handwerk, für das es viel Fleiß und Ehrgeiz braucht.

Als Modedesigner oder Modedesignerin kommt es darauf an, sein Handwerkszeug zu beherrschen. Der Umgang mit der Nähmaschine und die richtige Bearbeitung von Stoffen muss erst erlernt werden, bevor man präsentable Stücke vorzeigen kann. Ebenfalls muss man eine künstlerische Ader haben und das Modezeichnen am Brett und am Computer aus dem Effeff beherrschen, um seine Ideen gezielt umsetzen zu können.

Modedesign war lange Zeit nur durch eine Ausbildung erlernbar. Mittlerweile gibt es aber auch die Möglichkeit, Modedesign zu studieren. Auf dem Arbeitsmarkt der Modedesigner ist es allerdings völlig egal, wie man seine Ausbildung bekommen hat. Einige der größten Vertreter, wie zum Beispiel Karl Lagerfeld, haben eine Schneiderlehre absolviert und sich erst nach und nach in der Branche etabliert. Viel Praxis: Darin liegt das wahre Geheimnis für den Erfolg als Modedesigner. Die Kreation einer eigenen Handschrift ist enorm wichtig, um sich als Designer einen Namen machen und den Baustein für eine bekannte Marke zu legen.

Hat man eine Kollektion zusammengestellt, muss diese regelmäßig bei Modeschauen präsentieren, um Bekanntheit zu erlangen. Da ist es nicht mit einer Modenschau pro Jahr getan! Wie allen Modeinteressierten bekannt sein sollte, gibt es auf den großen Laufstegen in London, Paris und New York in jeder Saison viele neue Kollektionen zu bestaunen, welche die Trends für die kommenden Monate setzen. Angehende Modedesigner sollten daher alles über die neuesten Modetrends wissen, um neue Entwicklungen vorauszusehen und bei den ganz Großen mitmischen zu können.

Vorteile als Modedesigner:

  • kreative Arbeit
  • die Möglichkeit, mit seiner Arbeit berühmt zu werden
  • eine Branche, die sehr erfolgreich machen kann

Nachteile als Modedesigner:

  • Konkurrenzdruck
  • wenige Arbeitgeber
  • die Notwendigkeit, sich stets selbst zu vermarkten

Wie wird man Modedesigner?

Es gibt verschiedene Arten, um Modedesigner oder Modedesignerin zu werden. Zum einem gibt es die Möglichkeit, eine schulische Ausbildung zu absolvieren, die innerhalb von zwei bis drei Jahren zum Ziel führt. Die schulische Ausbildung wird nicht vergütet, es bietet sich aber während der schulischen Ausbildung die Möglichkeit, das Fachabitur zu machen.

An öffentlichen Berufsschulen ist die Ausbildung zum Modedesigner kostenlos, an privaten Schulen können Gebühren erhoben werden. Während der schulischen Ausbildung werden neben fachlichen Kenntnissen auch allgemeine Fächer wie Deutsch, Englisch oder Wirtschaft in der Modeschule behandelt. In den fachlichen Unterrichtsstunden lernen zukünftige Modedesigner die verschiedenen Stoffe kennen und erfahren, wie man schneidert, Entwürfe richtig zeichnet und diese umsetzt.

Moderne Designer und Designerinnen sitzen heute nicht immer nur am Zeichenbrett, wenn es um das Zeichnen von Entwürfen geht. Oft wird eine gängige Grafikdesign-Software am Computer genutzt, weshalb der Umgang mit diesen Programmen ebenfalls Teil der Ausbildung oder des Studiums ist.

Mit einer Hochschulreife ist es möglich, im Bereich Design zu studieren. Hier gibt es an einigen Universitäten Unterschiede zwischen den Schwerpunkten und auch mögliche Kombinationsstudiengänge, etwa des grafischen oder textilen Designs. Es gibt jedoch auch Studiengänge, die Modedesign ohne andere grafische Unterthemen anbieten.

Mögliche Bezeichnungen für die Studienfächer im Bereich Design sind:

  • Accessoire-Design
  • Mode- und Textildesign
  • Mode-/Textil-/Kostümdesign
  • Mode- und Designmanagement
  • Fashiondesign

Im Studium wird nicht nur gelehrt, wie Kleidungsstücke hergestellt werden – es geht auch um die Vermittlung von betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, die Modedesigner und Modedesignerinnen während ihrer Tätigkeit ebenso benötigen, wie Scheren und Nadeln.

Außerdem werden Modenschauen oft eigenverantwortlich organisiert. Dabei stellen die Modeprofis ihre eigene Modelinie vor und üben den Umgang mit Kunden, die sie häufig auch im eigenen Geschäft beraten – wenn sie gerade nicht an der Nähmaschine oder am Zeichenbrett beschäftigt sind. Die Leitung und Veranstaltung von Modenschauen liegen ebenfalls im Zuständigkeitsbereich des Modedesigners. Oftmals übernehmen sie sogar die Musik- und Lichtauswahl, um ihre Kreationen bestmöglich in Szene zu setzen. Mit wachsender Popularität leisten sich Modedesigner gerade in diesem Bereich ihrer Tätigkeit Assistenten, die sie unterstützen. Am Anfang obliegt es jedem angehenden Modedesigner selbst, sich zum Beispiel um Getränke und die Einladung von Gästen aus der Modebranche zu kümmern.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Modedesigner mitbringen?

Modedesigner sollten mit einer ruhigen Hand für das Zuschneiden und Vernähen von Kleidungsstücken gesegnet sein, Kreativität besitzen und sich zeichnerisch ausdrücken können. Ebenfalls muss man sich über die neuesten Trends informieren, um nicht am Markt vorbeizuschneidern und auf seinen Stücken sitzen zu bleiben. Modedesigner und Modedesignerinnen müssen sich auch oft der Kritik ihrer Kollegen und der Öffentlichkeit stellen und vor Modenschauen auch häufig noch auf den letzten Drücker die letzten Kreationen fertigstellen. Demnach muss man kritikfähig sein, sollte negative Kritiken nicht zu persönlich nehmen und auch mit Stresssituationen gut umgehen können.

Arbeitgeber: Wer sucht Modedesigner?

Modedesigner arbeiten nicht nur in ihren eigenen Ateliers und bringen Mode auf die wichtigsten Laufstege der Welt. Dies ist meist die Königsklasse, stark umkämpft und nur wenige erreichen dieses höchste Ziel. Modedesigner finden daher auch oft eine Anstellung im Einzelhandelsunternehmen, im Modejournalismus oder bei anderen Designern, um sich einen Namen zu machen.

Gehalt: Was verdienen Modedesigner?

Modedesigner und Modedesignerinnen haben mit Abschluss der schulischen Ausbildung die Aussicht auf 1500 Euro brutto Einstiegsgehalt, mit abgeschlossenem Studium ist das Gehalt höher. Mit mehr Berufserfahrung und der Wahrnehmung von Angeboten der Weiterbildung lässt sich das Gehalt eines angestellten Modedesigners auf bis zu 3500 Euro brutto monatlich steigern.

Häufig träumen angehende Modedesigner von einem eigenen Studio, einer eigenen Boutique und dem Ruhm von Karl Lagerfeld oder Christian Dior. Jedoch sollte der Schritt in die Selbstständigkeit gut überlegt sein und vielleicht erst dann unternommen werden, wenn man sich in der Branche bereits einen Namen gemacht und viele gute Kontakte gesammelt hat. Hat man den Schritt einmal gewagt und nimmt das eigene Label Fahrt auf, sind den Gehaltsaussichten keine Grenzen nach oben gesetzt.

Einstiegschancen: Aussichten von Modedesignern

Die Aussichten von Modedesignern sind als eher schwierig einzustufen, da es wenige Möglichkeiten gibt, in den Beruf einzusteigen. Bereits etablierte Modedesigner brauchen selten Unterstützung von frischen Kräften, um ihre Kleider zu fertigen. Außerdem sieht sich die Branche mit einem immensen Konkurrenzdruck konfrontiert, der es nicht gerade einfach macht, erfolgreich Fuß zu fassen.

Bewerbung: Womit punkten Modedesigner?

Einige Schulen und Universitäten verlangen für die Aufnahme eine Mappe mit Arbeitsproben, die einen ersten Einblick in das individuelle Können erlauben. Daher ist es gut, bereits einen Basiskurs im Modezeichnen oder Nähen belegt zu haben und diesen in der Bewerbung zu erwähnen. An einigen Schulen ist es jedoch auch möglich, solche Kurse vor oder während der Ausbildung zu belegen.

Ebenfalls verlangen einige Einrichtungen von den Bewerbern, eine Eignungs- oder Aufnahmeprüfung abzulegen, um zum Studium oder zur Ausbildung zugelassen zu werden.

Vor jeder Bewerbung ist es wichtig, sich über die speziellen Kriterien der Einrichtung, an der man seine Ausbildung absolvieren möchte, zu informieren.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Modedesigner

Modedesigner sollten sich konstant weiterbilden. Modeschulen bieten diverse Kurse zur Auffrischung oder Weiterbildung an, die kostenpflichtig sind, aber oft auch wichtige Kenntnisse vermitteln, um in der Branche relevant zu bleiben.

Ebenso gibt es Aufstiegsweiterbildungen zum Techniker für Bekleidungstechnik oder Bekleidungsfachwirt. Hat man sich am Anfang seiner Laufbahn als Modedesigner für die schulische Ausbildung entschieden, bietet sich die Möglichkeit eines Studiums an. Aber auch Modedesigner, die das Bachelor Studium bereits abgeschlossen haben, können und sollten sich mit den weiterführenden Kursen an den Modeschulen weiterbilden oder über die Möglichkeit nachdenken, im Modemanagement oder Bekleidungstechnik ein Aufbaustudium wahrzunehmen, um ihre Kenntnisse zu vertiefen.

Modedesignerinnen: Chancen für Frauen in der Mode

Donna Karan, Vivienne Westwood und Coco Chanel: viele der berühmtesten Modeschöpfer sind und waren schon zu Beginn des Berufsfeldes der Modedesigner weiblich. Auf den Posten der Chefredaktion der wichtigsten Modezeitschriften finden sich ebenfalls Frauen. Generell lässt sich sagen, dass Frauen in der Branche genauso gut bestehen können, wie Männer. Es kommt eher auf das Durchsetzungsvermögen an, wenn es um Erfolg in der Modebranche geht.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Modedesignern entwickelt?

Die Modebranche hat eine lange Tradition. Schon im 19. Jahrhundert stellten Schneider nicht mehr nur alltagstaugliche funktionale Kleidung her, sondern setzen Trends kreativ um.

Die Mode der Haute Couture, der auch die Designs von Coco Chanel und Yves Saint Laurent angehörten, lässt sich bis in die 1960er-Jahre zurückverfolgen. Die Modedesigner stellten ihre Kollektionen mit Hilfe von Mannequins, später Models genannt, vor. Durch die Auftritte von stilsicheren, berühmten Frauen wie Jackie Kennedy oder Audrey Hepburn, wurde Mode tragbar gemacht und entwickelte sich weg von Designerstücken, die auf Mannequins zugeschnitten waren und für den normalen Verbraucher untragbar gewesen wären. Nach und nach entwickelte sich das System der Konfektionsgrößen, das die Haute Couture miteinbezog. Zusätzlich wurden massentaugliche Produkte von der Stange verstärkt durch Modedesigner und Modedesignerinnen kreiert und eingeführt.

Modedesigner stellen mehr und mehr Designerkollektionen her, die nicht maßgeschneidert sind, sondern nach Konfektionsgrößen gestaffelt werden. Diese Kreationen werden für die Masse erschaffen und ebenfalls auf Modeschauen und Laufstegen präsentiert. Der Trend des Prêt-à-porter hatte sich mehr dem Aspekt der tragbaren Kleidung gewidmet, als dem puren künstlerischen Aspekt der Kreation hervorzuheben. Zu dieser Tradition zählte auch Karl Lagerfeld, der bei der Präsentation seiner Kollektionen oft mit auffälligen Schnitten oder Stoffen Aufmerksamkeit auf sich zog und neue Trends begründete.

Ähnliche Berufe wie Modedesigner:

  • Textil- und Modenäher
  • Textilgestalter
  • Textil- und Modeschneider

Quellen:

md-bachelor.htw-berlin.de, udk-berlin.de, ausbildung.de, azubiyo.de, berufenet.arbeitsagentur.de, morgenpost.de

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