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Maurer Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Maurer: Maurerin
© Pearl PhotoPix / Shutterstock
Der Maurer ist einer der ältesten Handwerkerberufe, die es gibt. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Maurers wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Maurer (m/w/d)

Art der Ausbildung

 Duale Ausbildung

Ausbildungsdauer

 3 Jahre

Durchschnittsgehalt

 2583 - 3531 Euro

Einstiegsgehalt

 2400 Euro

Das Berufsprofil: Maurer

Natursteinen wird der letzte Schliff verpasst, Kammschichten werden angesetzt oder Baustahlgitter verdrahtet, um damit Stahlbetonteile zu verstärken. Die Arbeit als Maurerin oder Maurer ist vielseitig und trotz sich wiederholender Arbeitsabläufe ist kein Arbeitstag wie der andere.

Grundsätzlich stehen im Arbeitsalltag von Maurerinnen und Maurern alle Aspekte der Konstruktion eines Rohbaus von Wohn- oder Geschäftsgebäuden im Fokus. Bei den Rohbauten kann es sich um spätere Bürogebäude, Einfamilienhäuser oder auch Industriebauten handeln. Manchmal geht es aber auch nicht um einen Neubau, sondern um die Instandhaltung oder Modernisierung von schon existierenden Gebäuden.

Um genau zu wissen wo welcher Stein verbaut und wo welche Dämmung angebracht werden soll, orientieren sich die Maurerinnen und Maurer streng an den Plänen der zuständigen Bauleiter, Architekten oder Statiker. Vor Ort richten die Maurerinnen und Maurer eine Baustelle ein, wo die nötigen Materialien und Maschinen gelagert werden. Der Arbeitsauftrag kann schließlich nach Besprechung der Baupläne und Verteilung der Aufgaben im Team umgesetzt werden.

Bevor von den Maurerinnen und Maurern die erste Mauer errichtet werden kann, braucht es zuerst notwendige Gerüste oder auch Verschalungen zur Erstellung des Fundaments. Sind diese Arbeitsschritte erledigt, geht es ans Eingemachte: Bauwerke, Bauwerksteile und das Mauerwerk werden hergestellt. Kelle und Mörtel, sowie Wasserwaage und Maurerhammer sind dabei ständig wiederkehrende Gefährte für die Maurerinnen und Maurer. Der Mörtel gilt wortwörtlich als Bindeglied, da mit diesem die Steine auf der Mauer miteinander verklebt werden.

Die Arbeit der Maurerinnen und Maurer wäre auch ohne eine weitere Zutat kaum möglich: der Kelle. Damit verteilen die Maurerinnen und Maurer den Mörtel möglichst gleichmäßig, um eine optimale Klebeschicht zu erzeugen. Die Flucht der Mauer (so nennen Handwerkerinnen und Handwerker die Waagrechte) wird in der Regel durch eine Schnur markiert. An dieser Richtschnur können sich die Maurerinnen und Maurer orientieren, um die aufgelegten Steine richtig positionieren zu können. Ist der aufgelegte Stein frisch mit dem Mörtel verklebt, wird dieser von den Maurerinnen und Maurern als erstes grob mit der Hand zurechtgerückt. Anschließend kommt der Maurerhammer für eine feinere Ausrichtung des Steins zum Einsatz. Bloßes Augenmaß reicht hier aber nicht aus: Mithilfe einer Wasserwaage kann der Stein durch die Maurerinnen und Maurer optimal an die Flucht der Mauer angepasst werden.

Doch die Arbeit der Maurerinnen und Maurern beinhaltet mehr als nur das Bauen von Mauern. Sie stellen zudem Innen- und Außenputze her, bauen Dämm- und Isolierstoffe ein, errichten Leichtbauwände, stellen Estriche und Bodenbeläge her oder veredeln Mauerwerke beispielsweise mithilfe von Natursteinen.

Und obwohl viele Handgriffe der Maurerinnen und Maurer wieder und wieder durchgeführt werden, gibt es Abwechslung im Beruf und kann keinesfalls mit Fließbandarbeit verglichen werden. Und ganz gleich womit die Maurerin oder der Maurer den Arbeitstag verbracht hat: am Ende eines jeden Tages können die Maurerinnen und Maurer den persönlichen Arbeitsfortschritt sichtbar erkennen und dadurch bleibt die getane Arbeit nicht, wie in vielen anderen Berufen, im Verborgenen.

Vorteile Nachteile

Arbeit im Team

 Körperlich anstrengend

Abwechslungsreiche Tätigkeiten

 Oftmals gebeugte Haltung erforderlich

Arbeitsfortschritt ist sichtbar


 Beruf stark von Wirtschaftslage abhängig

Wie wird man Maurer?

Um Maurerin oder Maurer zu werden, wird kein Schulabschluss vorausgesetzt. Trotzdem verlangt ein Großteil der Betriebe zumindest einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Bildungsabschluss (z.B. mittlere Reife), um mit der Ausbildung zur Maurerin oder zum Maurer beginnen zu können. In 2017 hatten 53 Prozent der angehenden Maurerinnen und Maurer einen Hauptschulabschluss. Die restlichen Anfängerinnen und Anfänger in der Ausbildung hatten entweder einen mittleren Bildungsabschluss (28 Prozent), eine Hochschulreife (9 Prozent) oder beispielsweise keinen Hauptschulabschluss (7 Prozent).Da die Arbeit von Maurerinnen und Maurern mit hohen körperlichen Anstrengungen verbunden ist, sollte durch eine ärztliche Untersuchung die persönliche Eignung festgestellt werden.

Für eine erfolgreiche Ausbildung zur Maurerin oder zum Maurer kann es sich lohnen in den folgenden Schulfächern besonders fleißig zu sein:

  • Mathematik
  • Werken/Technik
  • Physik

Damit es später leichter fällt, Flächen zu berechnen, Baustoffbedarfsermittlungen anzustellen, technische Zeichnungen anzufertigen, mit Werkzeugen und technischen Geräten am Bau zu arbeiten oder um ein Verständnis dafür zu entwickeln wie Kräfte und Hebelarten wirken.

Neben schulischen Vorkenntnissen und einem grundsätzlichen Interesse an handwerklicher Arbeit sollten die angehenden Maurerinnen und Maurer eine besondere Robustheit besitzen, denn nicht selten muss in diesem Beruf tatkräftig mit angepackt werden, indem beispielsweise, zu verbauende Steine platziert werden.

Innerhalb von drei Jahren lernen die Auszubildenden alle Grundlagen und Fachkenntnisse, die eine Maurerin oder ein Maurer für die Arbeit benötigt. Im ersten Ausbildungsjahr geht es um die Vermittlung von Basiswissen, das auch in anderen Ausbildungsberufen gebraucht werden kann. Dazu gehören beispielhaft folgende Inhalte:

  • Erstellen eines Arbeits- und Ablaufplans
  • Einrichten einer Baustelle nach geltenden Sicherheitsstandards
  • Durchführen von Messungen und Lesen von technischen Zeichnungen
  • Bearbeitung von Holz, sowie die Herstellung von Holzbauteilen
  • Einbau von Stoffen, beispielsweise zur Wärme- oder Kältedämmung
  • Herstellung von Estrichen oder Putzen
  • Aushebung von Baugruben
  • Herstellung eines Stahlbetonbauteiles oder einer Holzkonstruktion

Am Ende des ersten Jahres folgt eine Zwischenprüfung, um das bisher Gelernte von den angehenden Maurerinnen und Maurern abzufragen. Im zweiten Ausbildungsjahr beginnt die berufliche Fachbildung. Vertiefende Kenntnisse in den folgenden Bereichen werden erlangt:

  • Mauern einer einschlägigen oder zweischürigen Wand
  • Herstellung einer Massivdecke
  • Herstellung und Verarbeitung von Estrichen und Putzen
  • Herstellung einer Wand in Trockenbauweise

Mit dem vollendeten zweiten Lehrjahr folgt erneut eine Zwischenprüfung. Alternativ ist zu diesem Zeitpunkt eine Abschluss- beziehungsweise Gesellenprüfung als Hochbaufacharbeiter oder Hochbaufacharbeiterin mit dem Schwerpunkt Maurerarbeiten möglich. Wer den Titel Maurerin oder Maurer tragen möchte, muss in einem dritten Lehrjahr die vorangegangenen Kenntnisse weiter vertiefen und erweitern. Dazu gehören unter anderem folgende Kompetenzen: 

  • Herstellung einer geraden (einläufigen) Treppe
  • Überdecken einer Öffnung mit einem Bogen
  • Herstellen einer Natursteinmauer
  • Mauern besonderer Bauteile
  • Instandsetzung und Sanierung eines Bauteils

Das dritte und letzte Jahr der Ausbildung zur Maurerin oder zum Maurer wird mit einer Abschluss- beziehungsweise Gesellenprüfung beendet und die frisch gebackenen Maurerinnen und Maurer können somit beruflich voll durchstarten.

Welche Fähigkeiten sollten Maurer mitbringen?

Bei Maurerinnen oder Maurern geht es oft um Millimeter, weshalb eine sorgfältige Arbeit mit Wasserwaage, Nivelliergeräten oder Lot absolut notwendig ist, um das jeweilige Bauprojekt nicht zu gefährden.

Zudem ist die Konstruktion eines Rohbaus nicht allein möglich. Maurerinnen und Maurer sollten daher dazu in der Lage sein im Team beispielsweise das Fundament zu betonieren. Entsprechend rücksichtsvoll und umsichtig sollten Maurerinnen und Maurer arbeiten, um Kolleginnen und Kollegen, aber auch beispielsweise Passantinnen oder Passanten während der Arbeit auf Gerüsten oder Leitern nicht zu gefährden.

Gerade wenn sich die Maurerinnen und Maurer auf schmalen Gerüsten oder Leitern bewegen, ist eine hohe Körperbeherrschung gefragt. Diese sollte auch ein gutes Handgeschick umfassen, das beispielsweise beim Einbauen von Schalungen für Wände und Decken notwendig ist.

Natürlich sollten Maurerinnen und Maurer auch ein handwerkliches Geschick mitbringen, um mit allen Werkzeugen und Geräten auf der jeweiligen Baustelle sicher und effizient umgehen zu können.

Arbeitgeber: Wer sucht Maurer?

Maurerinnen und Maurer werden in den folgenden Branchen gesucht:

  • Hochbauunternehmen
  • Sanierungs- und Modernisierungsunternehmen
  • Fertighausbau

Nach aktuellen Stellenangeboten, sei es für eine Ausbildung oder eine Festanstellung, kann beispielsweise auf der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit gesucht werden. 

Maurer Gehalt: Was verdient ein Maurer?

Da für den Beruf eine duale Ausbildung vorausgesetzt wird, bekommen die angehenden Maurerinnen und Maurer schon während der Ausbildung ein Gehalt gezahlt. Dieses Gehalt ist sowohl vor als auch nach der Abschlussprüfung von unterschiedlichen Faktoren abhängig:

  • Tariflich und nicht tariflich gebundene Betriebe
  • Arbeitserfahrung und Qualifikationen (Weiterbildungen, etc.)
  • Region

Aus diesen und noch anderen Gründen, können nur beispielhaft Löhne von Maurerinnen und Maurern genannt werden. Richten sich die Betriebe nach den tariflichen Vorgaben der Gewerkschaft für das Bauhauptgewerbe (IG Bau), wird im Westen Deutschlands seit Mai 2018 folgendes Gehalt während der Ausbildung gezahlt:

  • 1. Ausbildungsjahr: 850 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 1200 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1580 Euro 

Im Osten Deutschlands fällt während der Ausbildung das Gehalt durchschnittlich um circa 100 Euro - 300 Euro geringer aus.

Auch nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Maurer oder zu Maurerin sind die Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West sichtbar. Während im Osten das Gehalt durchschnittlich bei 2583 Euro liegt, verdienen Maurerinnen und Maurer im Westen zwischen 3097 Euro und 3531 Euro. In Hamburg liegt das Gehalt mit 3572 Euro sogar knapp über dem Durchschnittsgehalt im Westen. 

Durch Weiterbildungen kann das Gehalt natürlich noch weiter aufgestockt werden. Eine Maurermeisterin oder ein Maurermeister kann beispielsweise bei tariflicher Bezahlung mit 4213 Euro - 5269 Euro rechnen.

Einstieg: Aussichten von Maurern

Das Baugewerbe ist momentan am Boomen. Laut statistischem Bundesamt stieg der Umsatz in der deutschen Baubranche von 2018 zu 2019 um ganze 19 Prozent. Vor allem in den städtischen Regionen, wo Platzmangel herrscht, ist die Not an neuen Gebäuden für Büros und Wohnräume groß. Entsprechend voll ist derzeit der Terminkalender von Maurerinnen und Maurern. So ist es nicht verwunderlich, dass die Arbeitslosenzahl im Baugewerbe derzeit immer weiterhin schrumpft und aktuell bei circa 4,4 Prozent liegt, Tendenz sinkend (Stand 2018). Die Aussichten sind daher sehr gut nach der Ausbildung nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch eine Vollzeitstelle zu finden. Nur 5,3 Prozent sind in einem Teilzeit-Arbeitsverhältnis. 

Maurer Bewerbung: Womit punkten Maurer?

Im Lebenslauf und Motivationsschreiben können Maurerinnen und Maurer ihre persönliche Eignung für den Beruf überzeugend darstellen. Wichtige Meilensteine, wie spezielle Ausbildungsinhalte, die für den jeweiligen Betrieb interessant sein könnten oder auch Weiterbildungen, sollten unbedingt erwähnt werden. Neben dem Inhalt zählt natürlich auch das Äußere. Durch eine einheitliche Formatierung und korrekter Rechtschreibung wirkt das Gesamtpaket der Bewerbung seriös und vertrauenswürdig. 

Karriere: Aufstiegschance für Maurer?

Im Anschluss an die dreijährige Ausbildung zur Maurerin oder zum Maurer stehen vielseitige Möglichkeiten der Weiterbildung zur Auswahl. So kann beispielsweise ein Meister erworben werden, womit die Führung eines eigenen Betriebs möglich wäre. Auch denkbar ist eine Weiterbildung zum Polier, also dem Leiter oder der Leiterin einer Baustelle. Alternativ ist durch eine entsprechende Weiterbildung eine Karriere als Vorarbeiter, dem Chef eines Arbeitsteams, möglich.

Maurerinnen: Welche Chancen haben Frauen im Bauhandwerk?

Mit 99,7 Prozent ist der Mauerberuf derzeit eine klare Männerdomäne. Der Anteil von 0,3 Prozent an Maurerinnen ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben (2016 - 2018) und es gibt derzeit keinen Grund zur Annahme, dass sich diese Zahl zugunsten der Maurerinnen zukünftig verändern wird. Dieses Ungleichgewicht lässt sich nicht nur zwischen Maurerinnen und Maurern, sondern auch in anderen Handwerksberufen beobachten.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Maurers entwickelt?

Der Beruf als Maurerin oder Maurer hat eine lange Tradition, die bis ins alte Ägypten zurückreicht. Glücklicherweise haben sich die Methoden und Arbeitsweisen seit dieser Zeit erheblich weiterentwickelt. Durch ein modernes hydraulisch oder elektrisch steuerbares Arbeitsgerät wird nicht mehr ganz so viel Muskelkraft von den Maurerinnen und Maurern gefordert wie es einst notwendig war. Aktuell sind Maurerinnen und Maurer so begehrt wie schon lange nicht mehr und während stetig die Zahl an gemeldeten Stellen ohne Zeitarbeit steigt, sinkt zugleich die Zahl an Arbeitslosen immer weiter gegen Null. Auch in der Zukunft arbeiten Maurerinnen und Maurer in einem spannenden Feld, das durch serielles und modales Bauen noch weiter an Effizienz und preislicher Attraktivität gewinnen wird.

Ähnliche Berufe wie Maurer:

Betonfertigteilbauer oder Betonfertigteilbauerin, Schornsteinbauer oder Schornsteinbauerin, Kanalbauer oder Kanalbauerin

Quellen:

berufenet.arbeitsagentur.de, bibb.de, kmk.org

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