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Masseur Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Masseur: Eine Masseurin behandelt den Rücken ihrer Patientin.
© Lopolo / Shutterstock
Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schmerzen entstehen oft durch Verspannungen. Masseure helfen, diese Beschwerden zu lindern. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Masseur wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Masseur

Art der Ausbildung.

Schulische Ausbildung

Ausbildungsdauer.

3 Jahre

Durchschnittsgehalt.

2.800 Euro

Einstiegsgehalt.

1.500 Euro

Das Berufsprofil:

Masseure sind vielseitig ausgebildete, von den Bundesländern anerkannte Fachkräfte im medizinisch-therapeutischen Bereich. Die Berufsbezeichnung lautet im Ganzen ‚Masseur und medizinischer Bademeister‘. Denn oft werden auch Therapieformen, welche in Verbindung mit Entspannung oder Kuren im Wasser in Verbindung stehen, von einem Masseur durchgeführt.

Masseure und medizinische Bademeister schreiben auch häufig Berichte über die Entwicklung ihrer Patienten, vor allem in der häuslichen Pflege oder wenn Masseure in einer ärztlichen oder physiotherapeutischen Klinik oder Praxis angestellt sind.

Vorteile Nachteile

Gute Zukunftsaussichten

Gesellschaftliche Vorurteile gegenüber dem Berufsprofil

Viele Weiterbildungsmöglichkeiten

Anstrengende Arbeit für die Hände

Vielseitige Behandlungsmöglichkeiten

Überschaubares Einstiegsgehalt

Wie wird man Masseur?

Masseur und medizinischer Bademeister ist eine rein schulische Ausbildung mit einer Dauer von 2,5 Jahren. Am Ende der Ausbildung erfolgt eine Prüfung zum staatlich geprüften Masseur und medizinischen Bademeister vor der IHK. Danach muss der fertig ausgebildete Masseur ein sechsmonatiges Praktikum absolvieren, um die Berufsbezeichnung zur Gänze zu erfüllen.

Bereits in der Schule kann man die Weichen stellen, um später in der Ausbildung als Masseur gut zurecht zu kommen. Kenntnisse in Humanbiologie sind von Vorteil sowie eine solide Ausdrucksweise, denn Masseure und medizinische Bademeister führen auch Patientengespräche durch und sollten sich gut verständigen können. Einige Therapieformen basieren auch auf physikalischen und chemikalischen Vorgängen, daher sind auch diese Schulfächer für angehende Masseure nicht zu unterschätzen.

Obwohl die Ausbildung schulisch abläuft, ist diese nicht nur theoretisch. Angehende Masseure und medizinische Bademeister haben auch praktischen Unterricht. In den Einheiten lernen sie, das zuvor theoretisch behandelte Wissen praktisch anzuwenden.

Die einzelnen Einheiten beinhalten:

  • Befunde schreiben
  • Techniken der Massagetherapie
  • Reflexzonen in der Haut und damit verbundene Reflexzonenmassage und -therapie
  • Lymphdrainage und andere Sonderformen der Massage, um das Gewebe zu entschlacken
  • Elektro- Licht- und Strahlentherapie
  • Wärme- Kälte, Thermal- und Kneippbäder
  • Bewegungsapparat und Kreislauf des Menschen
  • Krankheitsentstehung, Prävention, Rehabilitation

Die Tätigkeit eines Masseurs wird größtenteils manuell durchgeführt, ist also nach dieser Definition ein Handwerk. Oftmals muss ein Masseur viel Kraft und Druck mit den Händen ausüben, um verspannte oder verkrampfte Muskulatur zu lockern. Die Übung in diesem Bereich erfordert ein konstantes Training der Hände, damit Sehnenscheidenentzündungen oder Gelenkprobleme gar nicht erst entstehen. Auch dies wird in der Ausbildung gelehrt, sollte aber bereits vor dem Anerkennungspraktikum trainiert werden, um die Hände für die Tätigkeit eines Masseurs und medizinischen Bademeisters vorzubereiten.

Welche Fähigkeiten sollten Masseure mitbringen?

Masseure und medizinische Bademeister sollten fürsorglich sein und sich gern um das Wohlergehen von anderen Menschen kümmern. Da Masseure anderen Menschen oft physisch sehr nah kommen, ist es stets wichtig, professionell aufzutreten, um einerseits den Eindruck entstehen zu lassen, helfen zu wollen, anderseits auf einer persönlichen Ebene distanziert zu bleiben. Die Behandlung durch einen Masseur ist medizinisch und deswegen sollten sich Patienten auch gut aufgehoben fühlen.

Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen sind nicht nur im Patientengespräch, sondern auch für das Interpretieren von körperlichen Signalen eines Patienten nötig. Diese Signale sollte ein Masseur während seiner Tätigkeit tagtäglich verstehen können, zum Beispiel wenn ein Patient plötzlich während der Behandlung verkrampft, muss der Masseur den Schmerz lokalisieren. Mit einer Verkrampfung der Muskulatur während der Behandlung durch einen Masseur kann das, was die Therapie bewirken sollte, ins Gegenteil verkehrt werden. Daher ist es so wichtig, dass ein Masseur nicht nur die Muskulatur des Patienten kennt, sondern auch auf den Menschen eingehen kann. Zudem sollte ein Masseur qualifiziert erklären können, wie welche Massageanwendung mit der Therapie zusammenhängt, damit sich der Patient entspannt und gut aufgehoben fühlt. Inwiefern dies nötig ist, muss der Masseur an der Verkrampfung der Muskulatur oder der Anspannung eines Patienten erkennen und sich auf jeden individuell einstellen können.

Arbeitgeber: Wer sucht Masseure?

Masseure arbeiten in Fitnesscentern, Bädern und Saunen. Manche Masseure arbeiten auch in Hotels oder anderen Wellnessanlagen. In diesem Tätigkeitsbereich leisten Masseure und medizinische Bademeister weniger therapeutische Arbeit, sondern widmen sich vielmehr der muskulären Entspannung ihrer Klienten, welche sie oft nicht regelmäßig und daher auch nicht therapiebegleitend betreuen.

In einem eher therapeutischen Umfeld finden Masseure und medizinische Bademeister Anstellung in

  • Krankenhäusern,
  • Rehazentren
  • und Gesundheitszentren.

In Altenheimen und Pflegediensten werden auch stetig Masseure und medizinische Bademeister gebraucht. Ebenfalls werden Masseure in ärztlichen Praxen oder physiotherapeutischen Einrichtungen einen Arbeitsplatz finden.

Gehalt: Was verdient ein Masseur?

Masseure werden, auch aufgrund der nötigen Anerkennung durch die zuständige Landesbehörde, meist nach Tariflohn für den öffentlichen Dienst bezahlt und können mit einem Einstiegsgehalt von 1.500 - 1.800 Euro brutto im Monat rechnen. Der Tariflohn ist von Standort, Erfahrung und Tätigkeitsbereich abhängig. Ebenso gibt es Fortbildungen, mit denen sich Masseure und medizinische Bademeister vertiefte Kenntnisse in bestimmten Bereichen ihrer Tätigkeit erwerben können. Nach einigen Jahren Berufspraxis und der Teilnahme an Weiterbildungen bringen es Masseure auf ein durchschnittliches Einkommen von 2.600 - 3.000 Euro brutto pro Monat.

Einstieg: Aussichten von Masseuren

Bedingt durch den demografischen Wandel werden Menschen in Deutschland immer älter und davon profitiert in erster Linie die Gesundheitsbranche, zu der auch der Masseur und medizinische Bademeister zählt. Bei Gelenkschmerzen, muskulären Verspannungen oder Wasseransammlungen, die sich potentiell im Alter häufen können, ist der Masseur die richtige Anlaufstelle. Auch werden Schlaganfallpatienten, welche zeitweilige Lähmungserscheinungen haben, von Masseuren mit Lymphdrainagen behandelt, damit die Gliedmaßen durch Mangel an Bewegung trotzdem schmerzfrei bleiben und mit einer gesamtheitlichen Therapie wieder problemlos genutzt werden können. So wird der Muskelapparat von Masseuren und medizinischen Bademeistern so positiv beeinflusst, dass es sich auch in höherem Alter schmerzfrei und beweglich leben lässt.

Bewerbung: Womit punkten Masseure?

Bereits für die Zulassung zur schulischen Ausbildung zum Masseur und medizinischem Bademeister muss der Bewerber einige Kriterien erfüllen und darüber in der Bewerbung informieren. Ein abgeschlossener Hauptschulabschluss wird meist vorausgesetzt sowie eine einjährige Berufserfahrung. Ebenfalls ist ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung zur Tätigkeit als Masseur vorausgesetzt. An einigen Schulen sind zudem

  • ein polizeiliches Führungszeugnis,
  • ein orthopädisches Gesundheitszeugnis
  • oder ein Praktikum vor der Ausbildung zu erbringen.

Die jeweiligen Anforderungen variieren. Daher sollte ein Bewerber für eine Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister sich vorher bei den Schulen, die für ihn in Frage kommen, über die Zugangsvoraussetzungen informieren.

Masseure und medizinische Bademeister müssen laut gesetzlichen Vorgaben für den Bereich Physiotherapie eine Genehmigung der Landesbehörde beantragen, um den Beruf auszuführen. Daher muss einer Bewerbung als Masseur immer eine Bescheinigung über den Abschluss der Ausbildung sowie die erhaltene Zulassung der Landesbehörde beigefügt werden.

Ebenfalls müssen Masseure und medizinische Bademeister am Ende der schulischen Ausbildung noch ein sechsmonatiges Praktikum absolvieren, welches sie befähigt, den Beruf auszuüben. Erst nach diesem, und der Anerkennung durch das Bundesland, darf man sich in Deutschland offiziell Masseur und medizinischer Bademeister nennen.

Karriere: Aufstiegschance für Masseure?

Mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister ist es möglich, eine weitere Ausbildung zum Physiotherapeuten zu absolvieren und diese durch die berufliche Vorbildung auf nur 18 Monate zu verkürzen. Eine weitere Ausbildung zum Physiotherapeuten vertieft noch mehr die klinischen und therapeutischen Aspekte der Tätigkeit als Masseur und medizinischer Bademeister, und befähigt sogar dazu, eine eigene Physiotherapiepraxis eröffnen zu können.

Ein Masseur kann sich auch mit Weiterbildungen für den Bereich der medizinischen Lymphdrainage oder der Akupunktur widmen.

Eine Weiterbildung kann ein Masseur auch im Bereich ‚Geprüfter Fachpraktiker für Massage, Wellness und Prävention‘ anstreben, welche direkt auf der Ausbildung zum Masseur und medizinischem Bademeister aufbaut.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Masseurs entwickelt?

Noch bis Ende der 2000er Jahre war der Beruf des Masseurs in der Gesellschaft nicht gerade hoch angesehen, denn in der westlichen Welt kannte man sich mit deren Wirksamkeit nicht aus und verortete den Beruf zu Unrecht im Rotlichtmilieu. Dies hat sich heute verbessert und die gesellschaftliche Anerkennung von unterstützender Massage und medizinischen Bädern ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wie es im asiatischen Raum bereits seit über 2.000 Jahren der Fall ist.

Viele bekannte Sportler lassen regelmäßig ihre Muskulatur von Masseuren und medizinischen Bademeistern bearbeiten. Auch durch die Verbindung mit der Physiotherapie hat sich das Image des Masseurs zum positiven gewendet. In diesem Bereich muss jedoch auch weiterhin für Anerkennung gesorgt werden, denn nach wie vor verlassen sich viele Menschen zu sehr auf die Schulmedizin allein. Immer noch sagen 45,7 Prozent der Befragten einer statistischen Umfrage, dass sie noch nie ein Massageangebot, selbst nach Verschreibung durch Orthopäden, wahrgenommen haben.

Masseurinnen: Welche Chancen haben Frauen in der Massagetherapie?

Das Geschlechterverhältnis im Tätigkeitsbereich der Masseure und medizinischen Bademeister ist relativ ausgeglichen. 47 Prozent der Masseure in Ausbildung sind Frauen. Jedoch berichten gerade Frauen immer wieder von unschönen Begegnungen in ihrem Tätigkeitsbereichs, denen man mit Souveränität gegenüber treten muss. Dies ist laut Erfahrungsberichten häufiger in den weniger therapeutisch geprägten Arbeitsmöglichkeiten von Masseuren, wie dem Hotelgewerbe oder in Badeanstalten, der Fall. Daher könnte es als weiblicher Masseur eine Überlegung wert sein, verstärkt nach Anstellungen in therapieorientierten Arbeitsstellen zu suchen, wenn man etwaigen Vorurteilen komplett entgehen möchte.

Ähnliche Berufe wie Masseur:

Massagetherapeut, Physiotherapeut, Ergotherapeut

Quellen:

Berufenet, Statista, ludwig-fresenius.de, ausbildung.de, azubiyo.de, klischee-frei.de, physiozentrum.ch

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