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Maskenbildner Berufsbild, Gehalt, Karriere

Maskenbildner: Maskenbildnerin schminkt Frau
© BalanceFormCreative / Shutterstock
Maskenbildner/innen gestalten in Zusammenarbeit mit Regie, Kostüm- oder Bühnenbild maskenbildnerische Konzepte für Bühnen- sowie Film- bzw. Fernsehproduktionen und setzen sie um. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Maskenbildners wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Maskenbildner (m/w/d)

Art der Ausbildung

 Berufsausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Einstiegsgehalt

ca. 1400 Euro

Durchschnittsgehalt

ca. 2500 Euro

Das Berufsprofil: Maskenbildner (m/w/d)

Wer gern ins Kino oder ins Theater geht, hat schon oft die Arbeit von Maskenbildnern gesehen – wahrscheinlich, ohne es zu bemerken. Maskenbildner und Maskenbildnerinnen sind kreativ tätig und für Film, Fernsehen und Theater eine tragende Säule in der Umsetzung verschiedenster Produktionen. Mithilfe eines weitreichenden, technischen Wissens und soliden handwerklichen Fähigkeiten erschaffen Maskenbildner mit unterschiedlichen Hilfsmitteln (z. B. Perücken, falschen Wimpern, Bärten, künstlichen Narben) die perfekte Illusion für das Publikum.

Der Ausbildungsberuf des Maskenbildners ist traditionsreich und hat sich im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt. In enger Zusammenarbeit mit Kostümbildnern erschaffen Maskenbildner und Maskenbildnerinnen das perfekte Aussehen für die unterschiedlichsten Charaktere aus Film und Fernsehen.

Zum Beruf gehört allerdings mehr, als nur Talkshowgäste vor ihrem großen Auftritt abzupudern, damit sie im heißen Scheinwerferlicht nicht glänzen. Auch zeit- und materialaufwendige Anfertigung von Masken und falschen Körperteilen gehören zu den täglichen To-Do‘s. Die exakte Anpassung von Perücken, Masken und Prothesen an die Gesichter von Schauspielern verlangt Maskenbildern ein hohes Maß an Präzision und handwerklichem Geschick ab. Die realistische Umsetzung der Vorstellungen von Film- und Theaterregisseuren müssen Maskenbildner und Maskenbildnerinnen mit viel Kreativität und Vorstellungskraft durchführen, um einen Mehrwert für Produktionen jeglicher Art zu schaffen.

Der Job bietet nicht nur ein abwechslungsreiches und spannungsgeladenes Arbeitsumfeld, sondern verbindet auch gleichzeitig eine kreative Arbeitsweise mit einem soliden Handwerk. Maskenbildner sind allerdings nicht nur in der Maske tätig, sondern überprüfen auch den Sitz und die Beschaffenheit ihrer Kreationen und deren Wirkung auf der Bühne. Besonders wichtig ist das bei Live-Aufführungen wie Musicals, Opern oder Theatervorstellungen. Gleichermaßen herausfordernd, aber auf eine ganz andere Weise, ist die Arbeit von Maskenbildnern in Serien- und Filmproduktionen. Hier werden besonders aufwendige Maskenbilder erstellt und umgesetzt, die auch der digitalen Bearbeitung standhalten.

Zu den täglichen Aufgaben gehören jedoch nicht nur die Ideenfindung und die detailreiche Umsetzung von Maskenbildern vor der eigentlichen Produktion. Auch während der eigentlichen Aufführung oder Produktion müssen Maskenbildner und Maskenbildnerinnen bereitstehen. In kurzen Pausen sind sie zur Stelle, um das Make-up oder die Frisuren der Schauspieler aufzufrischen und das Styling aufrechtzuerhalten.

Vorteile als Maskenbildner:

  • kreative Arbeit
  • abwechslungsreiches, interessantes Arbeitsfeld
  • handwerkliche Tätigkeit

Nachteile als Maskenbildner:

  • lange, stressige Arbeitstage
  • hohe Konkurrenz
  • schwankende Lage auf dem Arbeitsmarkt
  • täglicher Umgang mit Theaterschminke und Make-up ist nichts für Allergiker

Wie wird man Maskenbildner?

Die Berufsausbildung dauert drei Jahre und kann sich entweder dual (parallel in der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb) gestalten oder eine komplett schulische Ausbildung sein. Je nachdem, für welches Ausbildungsmodell man sich entscheidet, gestalten sich die Zugangsvoraussetzungen ebenfalls unterschiedlich. Staatliche Berufsschulen sind zwar überall in Deutschland verteilt, finden sich jedoch vor allem in Großstädten wie Berlin, Hamburg und Köln. Die duale Ausbildung an einer staatlichen Berufsschule wird in der Regel mit einem Auszubildendengehalt vergütet. Eine private, schulische Ausbildung muss allerdings von den zukünftigen Maskenbildnern selbst finanziert werden, da unterschiedliche Ausgaben, wie Gebühren für Lehrgänge oder Lehrmaterial, anfallen.

Offiziell gibt es keine Vorschriften, was die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung zum Maskenbildner angeht. Jedoch hat jede Ausbildungsstätte individuelle Einstellungskriterien. Die meisten Schulen erwarten von ihren Auszubildenden mindestens eine mittlere Reife oder das Abitur. Auch bereits erworbene Berufserfahrungen werden von unterschiedlichen Institutionen hoch geschätzt. Mit einer bereits absolvierten Berufsausbildung oder entsprechenden Praktika als Friseur, Visagist oder Kosmetiker hat man an den meisten Schulen bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Die renommierteste Maskenbildnerschule Deutschlands nennt sich "Hasso von Hugo". Sie ist eine private Bildungsstätte und setzt auf ein persönliches Kennlerngespräch, nachdem die Bewerber bewertet und ihre Eignung für den Beruf prüft. Das steht im Gegensatz zu sonst eher komplizierten Auswahlverfahren.

Wichtig für angehende Maskenbildner und Maskenbildnerinnen ist auch, dass sie sich vor Beginn der Ausbildung darüber bewusst sein müssen, dass sie während und nach der Ausbildung tagtäglich mit Make-up und Schminke in Berührung kommen. Wer also Allergien oder Unverträglichkeiten im Umgang mit Pflegeprodukten, Chemikalien oder Kosmetikprodukten hat, ist wahrscheinlich nicht für den Beruf geeignet.

Hat man einen Ausbildungsplatz ergattert, erlernt man im theoretischen und praktischen Unterricht das Handwerk zum Maskenbildner bzw. zur Maskenbildnerin von Anfang an.

Inhalte der Ausbildung sind:

  • Werkzeuge und Gerätschaften
  • Planung von Arbeitsabläufen
  • Schminkstile
  • Maskenmodulation
  • Frisuren entwerfen und realisieren
  • Fertigung von Masken, Glatzen und Körperteilen
  • Perücken, Haarteile und Körperbehaarung
  • Maskenbau
  • Spezialeffekte

Vor dem Ende des zweiten Lehrjahres wartet auf die Auszubildenden eine schriftliche Zwischenprüfung, in der bereits erlernte Inhalte geprüft werden. Am Ende der Ausbildung zum Maskenbildner bzw. zur Maskenbildnerin findet eine Abschlussprüfung statt, um in einem schriftlichen, einem mündlichen und einem praktischen Teil alle nötigen Fähigkeiten für den Beruf zu abzufragen.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Maskenbildner mitbringen?

Maskenbildner und Maskenbildnerinnen müssen in ihrem Arbeitsalltag vor allem eins beweisen: Kontaktfreudigkeit. Im täglichen Umgang mit Kollegen, Schauspielern und Regisseuren haben sie bei ihrer Arbeit viel Körperkontakt beim Schminken, Frisieren und Modellieren. Ebenfalls sollten sie auch in turbulenten Situationen den Überblick behalten und mit zunehmender Berufserfahrung immer mehr Stressresistenz entwickeln. Die kommunikativen Fähigkeiten sowie der richtige Umgang mit unterschiedlichen Hilfsmitteln und Kosmetik sind essenziell.

Maskenbildner brauchen ein hohes Maß an Feingefühl und Geduld, das in keinem Handwerk fehlen darf. Aufwendige Make-ups und Masken verlangen viel Konzentration und Genauigkeit im Arbeitsablauf ab. Ein großes Organisationstalent ist ebenfalls in vielen Arbeitssituationen von Vorteil. Jede Menge Kreativität und Flexibilität müssen Maskenbildner genauso mitbringen, wie eine hohe Motivation und ein offenes Wesen. Spaß an abwechslungsreichen Aufgaben und an neuen Herausforderungen im Arbeitsalltag ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere.

Arbeitgeber: Wer sucht Maskenbildner?

Für Maskenbildner und Maskenbildnerinnen gibt es unterschiedliche Betätigungsfelder, vor allem in der Unterhaltungsindustrie. Eine Vielzahl von ihnen ist festangestellt, entweder bei einer Produktionsfirma oder einem Betrieb wie einem Theater, einer Oper oder einem Musicaltheater.

Wer lieber flexibel arbeiten möchte, kann sich auch für die Selbstständigkeit entscheiden. Dafür trägt man finanziell und personell mehr Verantwortung und ist abhängig von der jeweiligen Auftragslage. Mit einem Meisterbrief kann man sogar ein eigenes Unternehmen gründen, mit mehr Eigenverantwortung und Unabhängigkeit.

Die üblichen Arbeitgeber für Maskenbildner sind:

  • Fernsehanstalten
  • Filmproduktionsfirmen
  • Theater
  • Oper
  • Musicaltheater

Auch in der Lehre und Ausbildung finden Maskenbildner ein Betätigungsfeld. Hier geben sie ihre handwerklichen Fähigkeiten und ihr Fachwissen an die nächste Generation weiter.

Gehalt: Was verdienen Maskenbildner?

Wer eine duale Ausbildung absolviert, kann sich an einer privaten Maskenbildnerschule auf eine Ausbildungsvergütung freuen. Im ersten Lehrjahr steigen Neulinge mit einem monatlichen Gehalt von ca. 560 Euro brutto ein. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt das Gehalt dann schon auf rund 620 Euro brutto monatlich und im letzten Jahr der Ausbildung kann man mit einem monatlichen Gehalt von ca. 750 Eurobrutto rechnen.

Wer seine Ausbildung an einer privaten Einrichtung absolvieren will, muss damit rechnen, selbst alle Kosten der Ausbildung zu tragen. Hier fallen unterschiedliche Ausgaben an, wie zum Beispiel Gebühren für Lehrmittel, Veranstaltungen und gegebenenfalls Materialien.

Für Maskenbildner und Maskenbildnerinnen mit abgeschlossener Ausbildung, hängt das Gehalt von unterschiedlichen Faktoren ab. Neben der Größe und Art des Arbeitgebers, kommt es auch darauf an, wie viel Berufserfahrung man mitbringt und in welcher Region Deutschlands man als Maskenbildner tätig sein will. Als durchschnittliches Einstiegsgehalt kann man als Anfänger mit rund 1400 Euro brutto monatlich rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung und einschlägigen Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen bis zu 3000 Euro brutto monatlich einnehmen.

Einstiegschancen: Aussichten von Maskenbildnern

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sind leicht gestiegen. In den letzten Jahren war der Bedarf gedeckt und deswegen gab es kaum offene Stellen für Berufseinsteiger.

Die Entwicklung der letzten Jahre mit mehr und mehr Serienproduktionen, lässt angehende Maskenbildner allerdings aufatmen, weil der Bedarf langsam, aber sicher steigt. Die Einstiegschancen sind in Großstädten und Ballungsgebieten generell besser, da dort die meisten Arbeitgeber sitzen.

Bewerbung: Womit punkten Maskenbildner?

Wer Maskenbildner werden möchte, sollte im Idealfall bereits Berufserfahrung aus vorherigen Ausbildungen mitbringen. Wer also eine Berufsausbildung zum Friseur oder Visagist absolviert hat, verbessert seine Chancen auf einen Job.

Eine klassische Bewerbung sollte bestimmte Elemente enthalten, die die Chancen auf einen Job erhöhen. Ein Lebenslauf, der die einzelnen Stationen des Arbeitslebens des Bewerbers abbildet, ist genauso wichtig, wie ein persönliches Anschreiben, das kurz und prägnant darstellt, warum man selbst die beste Wahl für die ausgeschriebene Stelle ist. Von Vorteil ist auch, wenn man neben den Bewerbungsunterlagen auch Zeugnisse und Zusatzqualifikationen beim zukünftigen Arbeitgeber einreichen kann.

Für eine erfolgreiche Bewerbung als Maskenbildner oder Maskenbildnerin kann man neben der obligatorischen Mappe noch ein Portfolio mit Fotos von bisherigen Arbeitserfahrungen einreichen. Damit kann man sich vor dem potenziellen Arbeitgeber vom Rest des Bewerberfelds abheben und mit seiner Kreativität punkten. Bewerber können zusätzlich zu den Bewerbungsunterlagen mit Fremdsprachenkenntnissen glänzen, vor allem, wenn es sich um internationale Produktionen handelt.

Im Bewerbungsgespräch sollte man den Arbeitgeber persönlich von der Eignung für die Stelle als Maskenbildner überzeugen. Mit einer offenen und freundlichen Art beweist man, dass man eine Bereicherung für den zukünftigen Arbeitgeber ist.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Maskenbildner

Wer nach der Ausbildung die Karriereleiter aufsteigen möchte, sollte zunächst ein paar Jahre Berufserfahrungen sammeln und gleichzeitig Interesse am erweiterten Arbeitsfeld zeigen. Für Weiterbildungen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Spezialisierungen in den jeweiligen Fachgebieten sind genauso sinnvoll, wie das Erlernen neuer Techniken.

Bereiche, in denen man sich als Maskenbildner weiterbilden kann, sind:

  • Spezialeffekte
  • Fertigung von künstlichen Körperteilen, Narben und Fehlbildungen
  • Historische Frisuren
  • Fertigung von historischen Perücken

Wer bereits Berufserfahrung gesammelt hat und bereit ist, ein ganzes Team zu leiten, bewirbt sich beim Intendanten oder dem Ausstattungsleiter als Chefmaskenbildner. In dieser Position trägt man Personal- und Planungsverantwortung.

Wer eine Meisterausbildung absolviert und diese mit dem Erhalt eines Meisterbriefs erfolgreich abschließt, kann selbst einen Betrieb gründen. Auch unterschiedliche Design-Studienfächer, wie die Fachrichtung Maskenbild, kommen für akademisch Interessierte infrage, um sich beruflich weiterzuentwickeln.

Maskenbildnerinnen: Chancen für Frauen in der Maskenbildnerei

Maskenbildnerei ist ein körperlich anspruchsvoller Beruf, trotzdem ist der Frauenanteil hoch. Die Kombination aus der täglichen Kreativität und den handwerklichen Fähigkeiten ist für Männer und Frauen interessant. In der Vergangenheit war der Frauenanteil im traditionsreichen Beruf des Maskenbildners noch niedrig, da ihnen lange Zeit das technische Verständnis und die Fingerfertigkeit abgesprochen wurden. Das hat sich zum Glück verändert.

Dadurch, dass viele Maskenbildnerinnen berufliche Vorerfahrungen als Friseurinnen und Kosmetikerinnen gesammelt haben, haben Frauen im Berufsfeld des Maskenbildners aber schnell aufgeholt. Der Umgang mit Schminke und Pflegeprodukten sowie Perücken und sonstigen Hilfsmitteln aus dem Schönheitsbereich, helfen auch Berufseinsteigerinnen, sich schnell in den Arbeitsalltag einer Maskenbildnerin einzufinden. Frauen haben generell gute Aussichten als Maskenbildnerin Karriere zu machen, wenn sie handwerkliches Geschick und Kreativität mitbringen.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Maskenbildnern entwickelt?

In den letzten Jahren war das Berufsbild des Maskenbildners zwar durchweg beliebt, aber die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt waren durchwachsen. Theater, Fernsehanstalten und Filmproduktionsfirmen sind hauptsächlich in Großstädten ansässig. Daher mussten Maskenbildner in der Regel ihrem Job hinterherziehen. Der Bedarf an Maskenbildnern war darüber hinaus überwiegend gedeckt.

Diese Aussichten haben sich in den letzten fünf Jahren gebessert, da die Unterhaltungsindustrie zunehmend auf die Produktion einer Vielzahl von Fernsehserien vor allem für Streaming-Dienste setzt und damit auch der Bedarf an Maskenbildnern ansteigt. Trotzdem bleibt der Markt weiterhin stark umkämpft und beste Aussichten hat man, wenn man sich stetig weiterbildet und Zusatzqualifikationen erwirbt, durch die man aus der Masse heraussticht.

Ähnliche Berufe wie Maskenbildner:

  • Kosmetiker
  • Friseur
  • Visagist
  • Kostümbildner
  • Hutmacher

Quellen:

statista.com, berufenet.arbeitsagentur.de, buehnenverein.de, bmwi.de

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