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Lehrer Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Lehrer: Lehrerin unterrichtet ihre Grundschulklasse
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An jeder Schule braucht es qualifizierte Lehrer, die beim Lernen unterstützen. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Lehrers wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Lehrer

Art der Ausbildung.

Studium

Ausbildungsdauer.

7 Jahre

Durchschnittsgehalt.

4.600 Euro

Einstiegsgehalt.

3.300 Euro

Das Berufsprofil:

Kinder beim Erwachsen werden unterstützen. Für sie da sein und ihnen Wissen zu vermitteln, sich in der Welt zurechtzufinden. Dabei täglich mit den Themen arbeiten, die einen begeistern und sich frei einteilen können, wann der eigene Unterricht vor- und nachbereitet wird? Lehrerinnen und Lehrer machen genau das. Meistens verbeamtet, genießen sie berufliche und finanzielle Sicherheit einerseits, eine extrem abwechslungsreiche und herausfordernde Tätigkeit auf der anderen Seite. Lehrerinnen und Lehrer tauchen ein in den Kosmos Schule und sind Wissensquelle, Improvisationstalente und Vertrauenspersonen von jungen Menschen in deren prägendsten Lebensphasen.

In dieser Verantwortung haben Lehrerinnen und Lehrer die Freiheit, jede Unterrichtsstunde anders zu gestalten. Sie sind dafür verantwortlich, die Inhalte des Lehrplans attraktiv zu vermitteln, aber auch Fähigkeiten, wie

  • Argumentationstechniken,
  • Lernmethoden
  • und das Verhalten in Teamarbeiten beizubringen.

Pädagogisch wertvolle Unterrichtsstunden zu konzipieren ist dabei ebenso Arbeitsalltag für Lehrerinnen und Lehrer, wie das Korrigieren von Klassenarbeiten, Tests und Hausarbeiten, sowie Gespräche mit Eltern zu führen oder Klassenfahrten vorzubereiten und zu betreuen. Dabei kann alles, was außerhalb des Unterrichts liegt, zu jeder Zeit an jedem Ort gemacht werden. Zuhause, im Park oder wenn alle schlafen.

Lehrerinnen und Lehrer sind aber nicht nur Pädagogen, die gelernt haben, wie Wissen vermittelt werden kann. Sie sind auch studierte Fachkräfte in ihren Interessensbereichen. Das bedeutet, dass jeder Mensch, der Lehrerin oder Lehrer wird, neben dem pädagogischen Schwerpunkt in der Regel zwei verschiedene Fächer an der Universität studiert hat. Hier gibt es keine Pflichtfächer, sondern die absolute Freiheit zu wählen, was einen interessiert und liegt. Menschen, die Sprachen lieben, können sich in Englisch, Deutsch, Französisch und vielen weiteren austoben. Begeistert einen Sport, Naturwissenschaften oder Geschichte sind diese Fächer genau so möglich. Angehende Lehrerinnen und Lehrer können zwischen diesen Fächer wählen.

Auch die Wahl, an welcher Schule zukünftig gearbeitet werden möchte, ist groß. Kann man besser mit Kindern im Grundschulalter oder liegt einem vielleicht eher die Arbeit mit jungen Erwachsenen? Oder doch mit Kindern, die eine andere Unterrichtsform und Betreuung benötigen, an einer Förderschule? Möchte man lieber an einer staatlichen Schule arbeiten oder reizen einen die Ideale von anderen Schulformen, wieMontessori- oder Waldorfschulen mehr?

VorteileNachteile

Abwechslungsreiche Arbeit mit Kindern

Wenig Karrieremöglichkeiten

Finanzielle und berufliche Sicherheit

Gebunden an einen Ort/Bundesland

Viele Gestaltungsmöglichkeiten im Arbeitsalltag, Unterrichtsfach und der Schulform

Stress durch Lehrermangel, volle Klassen und wenig Ressourcen

Wie wird man Lehrer?

Der Weg in den Beruf der Lehrerin oder des Lehrers führt durch ein Studium und das anschließende Referendariat, einer anderthalb bis zweijährigen Arbeitsphase in einer Schule. Für unterschiedliche Schulformen sind unterschiedliche Studienwege vorgesehen. Sie unterscheiden sich in das Lehramt für Grundschulen, das für integrierte Sekundarschulen und Gymnasien, sowie das Lehramt für berufliche Schulen.

Um an integrierten Sekundarschulen und Gymnasien lehren zu können, gliedert sich das Studium in drei Teile:

  • die zwei Unterrichtsfächer, wie zum Beispiel Mathe und Kunst
  • und einen pädagogischen Teil.

Im Bachelor werden die jeweiligen Unterrichtsfächer studiert, während der Master einen verstärkten Fokus auf die pädagogische Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern legt.

Der Weg an die Grundschule führt zukünftige Lehrerinnen und Lehrer in einen Bachelor mit drei Schwerpunktfächern. Dabei sind Deutsch und Mathe Pflicht, das dritte Fach kann frei gewählt werden. Im Unterschied zu den anderen Ausbildungen nimmt im Studium des Grundschullehramts der pädagogische Teil einen größeren Platz ein.

Das Studium des Lehramts für berufliche Schulen gliedert sich so, dass angehende Lehrerinnen und Lehrer ein berufliches Fach wählen. Darunter fallen zum Beispiel

  • Bautechnik,
  • Ernährung
  • oder Medientechnik.

Dazu muss ein allgemeinbildendes Zweitfach belegt werden, beispielsweise Biologie, Französisch oder Sportwissenschaft.

Allen Studienwegen steht die Option offen, sonderpädagogische Fachrichtungen anstelle eines der allgemeinbildenden Fächer zu wählen. Unter diese fallen Förderschwerpunkte, wie zum Beispiel

  • Sehen,
  • Gebärdensprachpädagogik
  • oder körperliche und motorische Entwicklung.

Welche Fähigkeiten sollten Lehrer mitbringen?

In der eigenen Schulzeit begleiten uns Lehrerinnen und Lehrer überall. Als Schülerinnen oder Schüler haben wir alle mitbekommen, was der Unterschied zwischen guten und weniger guten Lehrerinnen und Lehrern ist. Gute Lehrerinnen und Lehrer verbindet in der Regel eine Mischung aus Empathie, Begeisterungsfähigkeit und dem Talent, jeder neuen Situation offen gegenüber zu stehen. Das bedeutet vor allem, nicht aus Routine oder Muster heraus Kinder zu behandeln. Beliebte Pädagogen sind die, die Kinder und Jugendliche individuell fordern und fördern.

Lehrer und Lehrerinnen sind tagtäglich quasi Vorgesetzte einer Gruppe. Auch wenn sich das Profil des Lehrers, der Lehrerin, stark verändert hat, sind sie dennoch diejenigen, die den Rahmen des Unterrichts gestalten. Eine gewisse Leichtigkeit, vor Gruppen reden zu können und ein selbstbewusstes Auftreten helfen es, die Klasse mitzureißen.

Der Unterricht selber hat sich in den vergangenen Jahren noch stärker vom klaren Frontalunterricht in dynamische Formen gewandelt. Offenheit, Selbstständigkeit und Selbstverantwortlichkeit der Lernenden stehen im Vordergrund.

Den Unterricht so zu gestalten erfordert nicht nur das Talent, als Lehrerin oder Lehrer Zusammenhänge vor einer Gruppe zu erklären, sondern auch ein Gespür für die Bedürfnisse der Klasse zu entwickeln. Das zeichnet gute Pädagogen aus.

Arbeitgeber: Wer sucht Lehrer?

Seit Jahren verändern sich die Lehrerzimmer. Besonders viele Lehrerinnen und Lehrer, die bis in die 1980er als Reaktion auf den Babyboom angestellt wurden, gingen im vergangenen Jahrzehnt in Rente. Aktuell hat das die Folge, dass in beinah allen Schulformen Lehrermangel herrscht. Insbesondere Grund- und Berufsschulen beklagen, dass es zu wenig Lehrerinnen und Lehrer gibt. Der Lehrerverband schätzt, dass 2019 ca. 15.000 Stellen nicht besetzt werden konnten.

Der Mangel an Lehrerinnen und Lehrern führt dazu, dass immer mehr Menschen die Möglichkeit haben als Quereinsteigende in den Beruf zu kommen. Derzeit werden Weiterbildungen ins Leben gerufen, mit denen Menschen vom Fach zu Pädagogen geschult werden. Lehrerinnen und Lehrer sind, je nach Studium, für jede Schulform qualifiziert. Die gängigsten sind:

  • Grundschulen
  • Sekundarschulen
  • Hauptschulen
  • Realschulen
  • Gymnasien
  • Berufsschulen
  • Förderschulen
  • Waldorfschulen
  • Montessori-Schulen

Gehalt: Was verdient ein Lehrer?

Je nach Schulform verdienen Lehrerinnen und Lehrer unterschiedliche Gehälter. Sie sind meist verbeamtet und werden nach den Tarifverträgen der Länder bezahlt. Diese trennen Lehrerinnen und Lehrer in zwei Gruppen. An Gymnasien und Berufsschulen werden Lehrerinnen und Lehrer in der Regel in einer höheren Gehaltsgruppe eingeteilt, als in den anderen Schulformen. Diese Gehaltsgruppen unterteilen sich in sechs Gehaltsstufen. Stufe 1 für Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien liegt im Durchschnitt bei 3.700 Euro und kann bis Gehaltsstufe 6 auf ca. 5.400 Euro brutto steigen. Der Tarifvertrag regelt auch, dass die höchste Gehaltsstufe für Pädagogen normalerweise nach 28 Jahren erreicht wird.

Einstieg: Aussichten von Lehrern

Derzeit werden beinahe überall Lehrerinnen und Lehrer gesucht. Grund- und Berufsschulen sind davon besonders betroffen. Aktuell haben nur Gymnasien die Möglichkeiten, fast alle Stellen zu besetzten. Besonders angespannt ist die Situation im ländlichen Raum und im Osten Deutschlands. Hier ist es besonders schwer, Lehrerinnen und Lehrer zu finden.

Aufgrund der Altersstrukturen im Lehrerzimmer und den hohen Geburtsraten der vergangenen Jahre wird ein Rückgang des Lehrermangels in naher Zukunft nicht erwartet. Das macht den Weg in den Beruf aktuell sehr einfach.

Bewerbung: Womit punkten Lehrer?

Lehrerinnen und Lehrer sind in der Regel verbeamtet. Um diesen Status zu erreichen, müssen angehende Lehrerinnen und Lehrer folgende Eignungen mitbringen:

  • Höchsteintrittsalter 32 Jahre, bei Schwerbehinderung 40 Jahre
  • Deutsche Staatsbürgerschaft
  • Eintreten für die freiheitliche, demokratische Grundordnung
  • Körperliche und geistige Gesundheit
  • Keine Haftstrafe in den vergangenen fünf Jahren

Wenn Lehrerinnen und Lehrer nicht verbeamtet sind, können sie trotzdem ihren Job ausführen. Dann werden sie als Angestellte im Öffentlichen Dienst tätig sein.

Neben den Voraussetzungen für die Verbeamtung sind es besonders die Soft Skills, mit denen Lehrerinnen und Lehrer überzeugen. Freude an der Arbeit mit Kindern, ein souveränes Auftreten und Empathie sind dabei elementar. Aber auch Organisationsgeschick, Pflichtbewusstsein und Moderationsfähigkeiten sind wichtig. Sei es im Klassenzimmer oder im Umgang mit den Eltern.

Karriere: Aufstiegschance für Lehrer?

Als Lehrerin und Lehrer sind die Karrieremöglichkeiten gering. Wer Verwaltungstalente mitbringt, kann innerhalb der Schulhierarchie aufsteigen, zum Beispiel als Leiter diverser Bereiche, wie Jahrgangsgruppen, oder in der didaktischen Ausrichtung. Und natürlich steht die Schulleitung an der Spitze der Karriereleiter.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Lehrers entwickelt?

Vom Einstellungsstopp der 1980er Jahre ist der Arbeitsmarkt für Lehrerinnen und Lehrer derzeit so weit entfernt, wie selten zuvor. Viele Schulen suchen händeringend nach qualifizierten Kräften. Besonders Grundschulen und Schulen im Osten Deutschlands. Das ist natürlich für alle Bewerberinnen und Bewerber eine Luxusposition. Sie können zwar keine höheren Gehälter verlangen, aber anspruchsvoller an ihre zukünftige Schule sein. Zumindest in soften Faktoren, wie Lage, Ausstattung, Ruf und Kollegium.

Lehrerinnen: Welche Chancen haben Frauen im Lehrerberuf?

Ein großer Vorteil am Beruf des Lehrers oder der Lehrerin ist die Familienfreundlichkeit. Als Beamte ist es unkompliziert, in Mutterschutz zu gehen, um anschließend wieder in der gleichen Schule anfangen zu können. Darüber hinaus kann nach der Elternzeit flexibel halb- oder ganztags gearbeitet werden. Dadurch, dass mit der Unterrichtsvorbereitung und dem Korrigieren von Tests und Hausaufgaben ein großer Teil des Berufs selbstständig ausgeführt wird, können Lehrerinnen und Lehrer beispielsweise Nachmittage mit der Familie verbringen, und abends arbeiten, wenn die Kinder schlafen.

Ähnliche Berufe wie Lehrer:

Dozent für Erwachsenenbildung, Redakteur für Lehrmittel, Erzieher, Kinder- und Jugendpsychologe, Sozialarbeiter

Quellen:

Öffentlichen-Dienst.de, R+V Allgemeine Versicherung, Spiegel, Studienwahl.de, Tagesspiegel, Berufenet

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