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Klempner: Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Klempner: Frau schraubt an Stange
© Monkey Business Images / Shutterstock
Klempner sind oft die Retter in der Not. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Klempners wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Klempner (m/w/d)

Art der Ausbildung

Berufsausbildung

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Durchschnittsgehalt

3.100 Euro

Einstiegsgehalt

 2.050 Euro

Das Berufsprofil: Klempner

Der Beruf des Klempners ist einer der traditionsreichsten Berufe, den das Handwerk zu bieten hat. Denn seit hunderten von Jahren bedürfen nicht nur Wohnhäuser, sondern auch historische Bauwerke einer Verkleidung mit Metall, um Dächer und Strukturen wetterfest und besonders haltbar zu machen. Das vielseitige Handwerk des Klempners umfasst dabei nicht nur das Arbeiten in großen Höhen, Teil des Handwerks ist gleichzeitig auch das geschickte Umgehen mit Werkstoffen und das Bedienen von speziellen Maschinen zum Verarbeiten und Anpassen vom Baustoffen des Klempnerhandwerks.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass sich das Klempnerhandwerk vor allem mit der Verlegung von Rohren und Sanitäranlagen beschäftigt. Das ist nämlich die Aufgabe von Anlagenmechanikern und nicht die von Klempnern. Die Hauptaufgabe des Klempners ist die Verarbeitung und Bearbeitung von Metallen auf Baustellen.

Das Arbeiten auf Dächern und Hausfassaden gehört für das Handwerk des Klempners zum täglichen Brot, genauso wie der technische Umgang mit schwerem Werkzeug und Maschinerie zur Herstellung von beispielsweise Regenrinnen, Fallrohren und Mauerabdeckungen. Ein großes fachliches Wissen ist also, wie bei jedem Handwerk, bei der Vorbereitung in der Werkstatt und bei der Durchführung eines Projekts auf Montage vor Ort gefragt.

Die wichtigsten Eigenschaften, über die ein Klempner auf jeden Fall verfügen sollte, sind aufgrund des täglichen Arbeitsablaufes eines Klempners, Geschicklichkeit, ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen und keinerlei Schwindelgefühl auch auf sehr hohen Gebäuden. Die handwerklichen Fähigkeiten eines Klempners sind auf jeder Baustelle unverzichtbar und für die Beständigkeit und die Instandhaltung eines Bauwerkes unabdingbar.

Alle Dächer sowie Fassaden sind individuell und es zählt zu den täglichen Herausforderungen des Klempnerhandwerks gemeinsam mit den Klempnerei-Kollegen und in Absprache mit den anderen Handwerkern, die auf einer Baustelle tätig sind, die nötigen Bauteile aus Metall exakt an die lokalen Gegebenheit anzupassen und so ein Bauwerk für lange Zeit gegen alle Wetterumstände widerstandsfähig zu machen.

Das handwerkliche Arbeiten mit unterschiedlichsten Metallen wie Kupfer, Blech und Messing erfordert neben dem richtigen Fingerspitzengefühl auch handwerkliches Geschick, um in der Werkstatt Bauteile für die Baustelle vorzubereiten. Außerdem macht das Bearbeiten durch Hämmern, Biegen und Falzen eine Menge Lärm und die Arbeitssicherheitsbestimmungen, wie das Tragen von einem Gehörschütz und Arbeitshandschuhen ist ein wichtiger Teil des Arbeitsprozesses eines Klempners.

Vorteile Nachteile

abwechslungsreiches Arbeitsumfeld im Klempnerhandwerk

Handwerk in großer Höhe

Handarbeit und Bedienung computergesteuerter Maschinen gleichermaßen

viel Reisen durch Montagetätigkeit

traditioneller Handwerksberuf

Vergütung während der Ausbildung oft gering

Wie wird man Klempner?

Den Beruf des Klempners kann man nach einer 3,5-jährigen Berufsausbildung als Klempner ausüben. Der Hauptschulabschluss ist für angehende Klempner Pflicht. Es handelt sich um eine duale Ausbildung, in der sich Praxisphasen in einem Klempnerbetrieb mit dem regelmäßigen Berufsschulbesuch abwechseln, um zu gleichen Teilen mit den täglichen handwerklichen Aufgaben eines Klempners, sowie der dazugehörigen Theorie betraut zu werden.

Schritt für Schritt wird der Klempner-Auszubildende mit den Grundtechniken des Klempnerhandwerks vertraut gemacht und im Umgang mit Werkzeugen und Maschinen zum Anfertigen von unterschiedlichen Metall-Bauteilen geschult. Vom Lesen und Verstehen von technischen Zeichnungen bis hin zu Umform-, Biege- und Falztechniken wir zukünftigen Klempnern das traditionsreiche Handwerk im Laufe der Ausbildung beigebracht.

Ein generelles Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und Handwerk im Allgemeinen in der Schule sind klar von Vorteil, denn während der Klempnerausbildung sind räumliches Vorstellungsvermögen und besonders Wissen in Geometrie ein sehr wichtiger Teil der theoretischen Ausbildung und unabdingbar im Berufsalltag eines Klempners.

Außerdem werden wirtschaftliche Kenntnisse, wie das Ermitteln von Werkstoff-, Personal- und Werkzeugkosten vermittelt, die im Falle einer späteren Weiterbildung zum Klempnermeister und einer Selbstständigkeit von großer Bedeutung sein können.

Neben der Handarbeit des Klempners wird auch die Arbeit mit programmierbaren Maschinen im Klempnerhandwerk immer wichtiger. Entsprechende Kenntnisse zur Arbeit und Programmierung von CNC-Maschinen müssen von Klempner-Auszubildenden genauso verinnerlicht werden, wie die Bestimmungen zum Arbeitsschutz und die Wartung, Reinigung und den Umgang und Besonderheiten der einzelnen Baumaterialien im Handwerk.

Die in der Ausbildung gesammelten Praxiserfahrungen sind entscheidend für die weitere Karriere des Klempners in seinem Handwerk. Zahlreiche Weiterbildungen bietet die Möglichkeit nicht nur einer Spezialisierung in einem Teilbereich der Klempnerei, sondern auch im Hinblick auf eine spätere Selbstständigkeit Fähigkeiten zu erwerben, die im Baugewerbe besonders gefragt sind, wie zum Beispiel:

  • handwerkliche Bleichverarbeitung
  • Behälter- und Apparatebau
  • Schlosserei-Handwerk
  • Rohrleitungsmontage
  • handwerkliche Schweißtechniken
  • Technisches Zeichnen

Als Ausbildungsstätten für Klempner bieten sich bestimmte Handwerkerbetriebe wie Klempnereien, Dachdeckerbetriebe und Fassadenbaubetriebe mit Lehrberechtigung an. In der Regel haben Auszubildende aufgrund der dualen Ausbildung im Handwerk nicht nur einen Ansprechpartner, denn sowohl in der Berufsschule las auch im Ausbildungsbetrieb werden angehende Klempner während ihrer Ausbildung betreut.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollten Klempner mitbringen?

Klempner sind in den unterschiedlichsten Arbeitsumgebungen des Handwerks tätig und müssten daher sehr flexibel sein.

Eine offene und spontane Ader wird oft dann nötig, wenn der Klempner über einen längeren Zeitraum beispielsweise auf Montage fährt, um individuell Baustellen vor Ort zu betreuen. Wichtig für einen Klempner ist auch, dass er gut im Team mit den Kollegen und den anderen Handwerkern auf einer Baustelle zusammenarbeiten kann, sowie ein kompetenter Umgang mit Kunden.

Das Klempnerei-Handwerk verlangt von einem Klempner auch eine innovative Arbeitsweise, die praktische und nachhaltige handwerkliche Lösungen findet und kompetent umsetzt. Das entsprechende technische Verständnis und Weitblick eines Klempners sind genauso grundlegend für seinen Beruf, wie die sorgfältige Planung und ein Verständnis für wirtschaftliches Arbeiten. Nicht zuletzt ist es äußerst wichtig, dass Klempner bei der Ausübung ihres Handwerks keinerlei Höhenangst haben.

Arbeitgeber: Wer sucht Klempner?

Die besten Berufschancen hat ein Klempner nach der Ausbildung als Angestellter in einem Klempnerbetrieb, der Aufträge für Kunden ausführt. Dort lässt sich am besten Berufserfahrung sammeln, die vielleicht in der Ausbildung zu kurz gekommen ist und bringt neue Herausforderungen mit sich, denen sich im Berufsalltag als Klempner zu stellen gilt.

Da der Klempnerberuf unterschiedlichste Schwerpunkte haben kann, kommen auch andere Betriebe, wie Dachdeckereien und Fassadenbaubetriebe als potentielle Arbeitgeber innerhalb des Handwerks sehr gut in Frage für eine Festanstellung. Betriebe im Lüftungsinstallationsbau sind auch immer auf der Suche nach gut ausgebildeten Klempnern.

Die Selbstständigkeit ist für Klempner eine Möglichkeit die eigenen Führungsqualitäten im Handwerk unter Beweis zu stellen, indem ein eigener Betrieb eröffnet wird. Dafür müssen sich Klempner jedoch idealerweise zum Meister weiterbilden und entsprechende unternehmerische Kompetenzen und Erfahrung mitbringen. Erfahrene Klempner und spezialisierte Fachkräfte können auch in der betrieblichen Ausbildung oder in der Berufsschule eine Lehrtätigkeit ausüben, um neue Klempner auszubilden.

Gehalt: Was verdient ein Klempner?

Das Gehalt eines Klempners ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählen die Größe des Handwerksbetriebs, die Berufserfahrung des Klempners und der Fachbereich des Klempnerhandwerks, in dem der Klempner tätig ist. Je nach Bundesland sind die Gehälter eines Klempners dann noch einmal sehr schwankend.

Während der Ausbildung zum Klempner ist das Gehalt mit durchschnittlich ca. 600 € bis 650 € noch sehr übersichtlich und die Ausbildung ist mit 3,5 Jahren auch recht lang für einen Handwerksberuf. Da es in Handwerksberufen jedoch üblich ist Gehälter nach Tarif zu beziehen, ist die Ausbildungsvergütung zumindest sicher. Im Laufe der Ausbildung steigt das Gehalt eines Klempners dann auch im zweiten Ausbildungsjahr schon auf ca. 640 € bis 660 €, im dritten Ausbildungsjahr zum Klempner sogar schon auf 710 € bis 740 € Bruttogehalt und liegt im letzten Ausbildungsjahr dann bei 750 € bis 770 € brutto.

Nach der Ausbildung darf man sich dann als Klempner nicht nur über ein höheres Gehalt sondern auch über die Zulagen und Tarifverträge des Handwerks freuen. Ein Einstiegsgehalt für Klempner beträgt so rund 2050 € brutto monatlich. Es sind wegen vielen Montageeinsätzen und tariflichen Gegebenheiten auch Weihnachts- und Urlaubsgelder nicht unüblich in der Klempnerbranche.

Mit mehrjähriger Berufserfahrung und vielleicht der ein oder anderen Weiterbildung kann ein Gehalt von ca. 44.400 € brutto jährlich erreicht werden, ist man durch die höchste Lohngruppe im Tarifvertrag für Klempner abgedeckt.

Einstiegschancen: Aussichten von Klempnern

Das Handwerk des Klempners ist seit Jahrhunderten nicht nur ein angesehenes, sondern auch wegen des aktuell vorherrschenden Fachkräftemangels ein sehr gefragtes. Des Weiteren bietet die einheitliche Ausbildung und der Schutz durch Tarifverträge des Handwerks gute Vorraussetzungen für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt und gute Vergleichbarkeit. Klempner haben also sehr gute Aussichten auf eine Festanstellung und Klempneranwärter haben zur Zeit beste Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden. 

Gerade in Ballungsgebieten und Großstädten sind die Berufsaussichten für Klempner besonders günstig.

Bewerbung: Womit punkten Klempner?

Die Einstiegschancen ins Handwerk des Klempnern sind generell sehr gut, trotzdem sollte die Bewerbung in einem Betrieb gewisse Kriterien erfüllen, die einen Bewerber besonders attraktiv für einen potentiellen Arbeitgeber machen. So sollten beispielsweise ansprechende Bewerbungsunterlagen vom angehenden Klempner erstellt werden, die ein gutes, individuelles Bild ergeben. Ein Anschreiben sollte gewissenhaft und detailliert beschreiben, warum man Interesse am Handwerk des Klempners hat und was einen Bewerber für die ausgeschriebene Stelle auszeichnet.

Hier sollte ein persönliches Bild entstehen, das dem angehenden Arbeitgeber zeigt, um was für einen Menschen es sich handelt, der das Handwerk erlernen möchte.

Bereits erlangte praktische Erfahrungen sind natürlich auch von großem Vorteil. Ein Berufs- oder Schulpraktikum zeigt dem späteren Arbeitgeber, dass man bereits Interesse an dem Arbeitsfeld des Klempners gezeigt hat und auch mit den Aufgaben eines Klempners schon in Berührung gekommen ist. Ein Lebenslauf darf im Bewerbungsprozess auch nicht fehlen, der tabellarisch darstellt, was für Stationen der Ausbildung man bereits durchlaufen hat. Sollten alle Kriterien erfüllt sein, kann man den zukünftigen Arbeitgeber in einem persönlichen Vorstellungsgespräch von sich überzeugen und dem neuen Job steht nichts mehr im Weg.

Karriere: Entwicklungs- / Aufstiegschance als Klempner?

In der Regel befassen sich Berufseinsteiger des Klempnerhandwerks erst einmal mit der Verfeinerungen von Handwerkstechniken zum Herstellen und Bearbeiten von Metallverbindungen für die Verarbeitung an Bauwerken maschinell und in Handarbeit. Im Laufe der Berufslaufbahn eines Klempners können dann eine Vielzahl an Fort- und Weiterbildungsangeboten in Anspruch genommen, die sich auf spezielle Bereiche des Klempnerhandwerks fokussieren und entweder auf einen Meisterabschluss oder eine andere Fachqualifikation, wie Vorarbeiter, ausgerichtet sind. Weitere berufliche Weiterbildungen könnten nach der Erlangung von Berufserfahrungen als Klempner folgende sein:

  • Dachdeckermeister
  • Techniker für Metallbautechnik
  • Techniker für Bautechnik
  • Technischer Fachwirt
  • Fachmann für kaufmännisch Betriebsführung
  • Ausbilder

Weitere Entwicklungschancen bietet für Klempner, die einen Meisterlehrgang abgeschlossen haben, die Selbstständigkeit und somit die Gründung eines eigenes Betriebs. Die Nachfrage für das Klempnerhandwerk ist groß und begünstigt damit eine Unternehmensgründung. Für Klempner mit akademischen Interesse könnte auch ein weiterführendes Studium die eigene Karriere vorantreiben. Beispielsweise die Studienfächer Bauingenieurwesen oder Energie- und Gebäudetechnik könnten für gelernte Klempner interessant sein.

Klempnerinnen: Welche Chancen haben Frauen in der Klempnerei ?

Immer mehr Frauen entscheiden sich für handwerkliche Berufe. Auch viele handwerkliche Betriebe haben ein wachsendes Interesse daran, dass auch weibliche Mitarbeiter den Weg ins Handwerk und speziell die Klempnerei finden, denn trotz einem großen Fachkräftemangel ist das Klempnerhandwerk auch im Jahr 2019 noch eine deutliche Männerdomäne. Laut des statistischen Bundesamtes sind nur rund 2,3 % der Menschen, die das Klempnerhandwerk ausüben Frauen.

Besonders technisch interessierte Schülerinnen können also ohne große Probleme einen Ausbildungsplatz als Klempnerin finden, wenn sie sich der körperlich oft strapazierenden Tätigkeit einer Klempnerin gewachsen sehen. Die Berufsperspektiven für Frauen in der Klempnerei sind deswegen noch lange nicht ausgeschöpft und es bietet sich ein breites Arbeitsfeld für Klempnerinnen.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Klempners entwickelt?

Der dramatische Fachkräftemangel betrifft zu großen Teilen das Handwerk und somit speziell auch die Klempnerei. Gerade in Großstädten ist der Bedarf nach fähigen Klempnern im Angesicht von Großbauprojekten und der immer weiter wachsenden Städtestruktur fast nicht stillbar. Abgesehen davon, dass Fachkräfte des Handwerks in Deutschland immer schon angesehen waren, werden Klempner zurzeit händeringend gesucht.

Angestellte Klempner sind zudem durch bestehende Tarifverträge finanziell abgesichert, abgesehen von der guten Auftragslage. Die Prognose für Klempner ist also sehr positiv und ein Abwärtstrend zeichnet sich auch in Zukunft nicht ab, da allein in Deutschland laut Bundesagentur für Arbeit rund. 61.000 Klempnerstellen unbesetzt sind. Schon für Auszubildende sind die Aussichten gut, denn die meisten Betriebe bieten wegen dem Engpass an Fachkräften eine Übernahme nach der Berufsausbildung an.

Ähnliche Berufe wie Klempner:

Dachdecker, Anlagentechniker, Fassadenbauer, Metallbauer

Quellen:

statistik.arbeitsagentur.de, berufenet.arbeitsagentur.de, ausbildung.de, statista.com

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