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Immobilienkaufmann Berufsbild, Gehalt, Karriere

Immobilienkaufmann: Immobilienkauffrau
© ESB Professional / Shutterstock
Immobilienkaufleute erwerben, verkaufen, vermitteln, vermieten und verwalten Gebäude und Grundstücke. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Immobilienkaufmanns wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Immobilienkaufmann (m/w/d)

Art der Ausbildung

Duale Ausbildung in Industrie und Handel

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Einstiegsgehalt

1800 Euro – 2600 Euro

Durchschnittsgehalt

3666 Euro

Das Berufsprofil: Immobilienkaufmann

Immobilienkaufmann bzw. Immobilienkauffrau ist ein anerkannter Ausbildungsberuf und fällt unter den Sektor der kaufmännischen Berufe in der Immobilienwirtschaft. Immobilienkaufleute befassen sich grob gesagt mit allen Dingen, die beim Vermieten oder Verkaufen von Wohnräumen anfallen. Wohnobjekte werden vermietet, verpachtet, verkauft oder gekauft. Bei all diesen Tätigkeiten kann ein Immobilienkaufmann oder eine Immobilienkauffrau zum Einsatz kommen. Immobilienkaufleute vermieten nicht nur, sie verwalten auch Gebäude und Grundstücke, kümmern sich um die Organisation von Bauvorhaben und begleiten diese. Sie beraten Kunden in allen Fragen, die eine Immobilie betreffen.

Sucht zum Beispiel eine Familie eine schicke Neubauwohnung in Berlin, kann sie sich mit all ihren Fragen an einen Immobilienkaufmann oder eine Immobilienkauffrau wenden, denn sie sind Fachleute in Sachen Wohnraum. Als Experten kümmern sie sich um den gesamten Prozess, der beim Verkauf, der Vermietung oder der Verwaltung einer Immobilie anfällt. Sie organisieren Objektbesichtigungen und führen diese auch selbst durch. Sie wirken bei Wohnungsübernahmen und bei Sanierungsarbeiten mit, stellen sogar Kostenpläne auf. Für ihre Kunden sind sie also im Grunde Ansprechpartner für alles rund um ihre favorisierte Immobilie und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Zusammenfassend umfasst der Arbeitsalltag eines Immobilienkaufmanns oder einer Immobilienkauffrau folgende Tätigkeiten:

  • die Verwaltung und kaufmännische Betreuung von Wohnräumen oder Gewerberäumen
  • Immobilienkaufleute sind die ersten Kontaktpersonen für Interessenten
  • Sie betreuen Wohnungsübernahmen und Wohnungsübergaben
  • Sie stellen Kostenpläne auf und halten die Kommunikation mit allen Dienstleistern
  • Sie kümmern sich um Instandhaltung der Immobilien in Zusammenarbeit mit der Bauabteilung
  • Sie kümmern sich um die Einhaltung von Fristen und Kündigungen
  • Sie sammeln alle Daten rund um die Immobilie
  • Sie sind Ansprechpartner bei allen Fragen rund ums Budget und unterstützen das Flächen- sowie Nebenkostenmanagement
  • Sie unterstützen die Vermarktung

Der Beruf bringt also jede Menge Abwechslung mit sich. Da die Arbeit viele beraterische Aspekte mit sich zieht, ist hierbei ein hohes Maß an Kundenbetreuung und Empathie gefragt. Der Wohnungsmarkt ist mit all seinen Richtlinien ständig im Wandel, daher sind auch ständige Weiterbildungen wichtig. Für diese Weiterbildungen werden Immobilienkaufleute dann auch entsprechend mit steigendem Gehalt entlohnt.

Vorteile als Immobilienkaufmann:

  • abwechslungsreicher Beruf
  • Möglichkeiten, sich auch kreativ einzubringen
  • Chancen auf hohe Bezahlung nach entsprechender Ausbildung und Arbeitserfahrung

Nachteile als Immobilienkaufmann:

  • Unsicherheit bei den Festanstellungen für die Zukunft
  • immer mehr selbständige Immobilienkaufleute und deswegen hoher Konkurrenzdruck
  • unregelmäßige Arbeitszeiten, da Besichtigungen oftmals am Wochenende stattfinden

Wie wird man Immobilienkaufmann?

Der Berufsweg zum Immobilienkaufmann oder zur Immobilienkauffrau führt zunächst über einen abgeschlossenen Realschulabschluss oder die allgemeine Hochschulreife. Zwar gibt es hierfür keine festgelegten Richtlinien, jedoch ist die Nachfrage so groß, dass Betriebe und Unternehmen mindestens einen Realschulabschluss verlangen, damit die Ausbildung aufgenommen werden kann.

Erfüllt man die Voraussetzungen, kann eine dreijährige duale Ausbildung absolviert werden. Diese Ausbildung hat theoretische und praktische Bezüge. Hierzu besuchen die Auszubildenden eine Berufsschule.

Auf dem Lehrplan des Ausbildungsberufes stehen dann Themen wie zum Beispiel:

  • Repräsentation des Immobilienunternehmens
  • Wohnräume vermieten, verwalten und den Bestand pflegen
  • Grundstückerwerbung und Grundstückentwicklung
  • Bauprojektbegleitung
  • Wohnungseigentum begründen und verwalten
  • handeln und ermitteln von Immobilien
  • Finanzierung von Immobilien
  • wirtschaftliche Einflüsse bei der Entscheidung für eine Immobilie

In dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb wird das theoretische Wissen der Immobilienkaufleute praktisch erlernt. Am Ende der dreijährigen Ausbildung folgt eine Abschlussprüfung, in der unter Beweis gestellt werden soll, was während der Ausbildung erlernt wurde. Um seine Chancen auf eine berufspraktische Ausbildung als Immobilienkaufmann oder Immobilienkauffrau zu erhöhen, ist es immer ratsam, Vorpraktika zu absolvieren.

Auch hier gibt es von den Unternehmen keine vorgeschriebenen Verpflichtungen. Jedoch können durch ein Praktikum in einem renommierten Unternehmen Kontakte geknüpft und so der Weg zu einer Ausbildungsstelle geebnet werden. Das vereinfacht den Einstieg.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Immobilienkaufmann mitbringen?

Immobilienkaufleute sind Ansprechpartner für alle Dienstleister rund um ein Bauprojekt. Natürlich sind sie auch Ansprechpartner der Kunden und Klienten, die sie beauftragen. Deswegen sollten Immobilienkaufmänner und Immobilienkauffrauen über ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit verfügen. Empathie und ein gewisses Verhandlungs- und Verkaufstalent sind für sie ebenso von Bedeutung, da sie mit Baufirmen und Unternehmen in Kontakt treten und eventuell über bestimmte Konditionen verhandeln müssen, um ihren Klienten den besten Deal zu sichern.

Da sich Immobilienkaufleute ständig präsentieren müssen, ist ein gepflegtes und selbstbewusstes Auftreten von Vorteil. Verhandlungssicheres Englisch ist dabei ein großes Plus. Da bei der Betreuung eines Bauprojektes einige Dinge schiefgehen können, sollten Immobilienkaufleute außerdem ein hohes Maß an Belastbarkeit mitbringen und stressresistent sein. Genauigkeit und Sorgfalt sind vor allem in vertraglichen Angelegenheiten von hoher Bedeutung. Immobilienkaufleute sollten flexibel sein und die Fähigkeit haben, schnell auf Veränderungen innerhalb ihrer Projekte eingehen und umdenken zu können. Sie müssen außerdem Finanzierungspläne erstellen – ein großer Bestandteil des Berufes, der eine gewisse mathematische Sicherheit erfordert.
 

Arbeitgeber: Wer sucht Immobilienkaufmänner?

Immobilienkaufmänner und Immobilienkauffrauen werden in den verschiedensten Bereichen und Unternehmen gesucht. Natürlich vor allem, wenn es um Immobilien oder Bauprojekte geht. Die genauen Arbeitsorte sind dann das Büro und der Außendienst bei Wohnungsbesichtigungen und Bauprojekten.

Die typischen Branchen hierbei sind:

  • Wohnungsgesellschaften und -genossenschaften
  • die Gebäudewirtschaft
  • Wohnungsbauunternehmen
  • Bauträger
  • Immobilien- und Projektentwickler
  • Unternehmen aus dem Bereich Facility Management
  • Immobilienmakler und Immobilienverwalter
  • Immobilienabteilungen von Banken, Bausparkassen oder Versicherungen
  • Industrie- und Verkehrsbetriebe, zum Beispiel in der Verwaltung von Gebäuden und Betriebsanlagen
  • Stadtverwaltung und Kommunalverwaltung
  • Privathaushalte

Gehalt: Was verdienen Immobilienkaufmänner?

Um als Makler tätig zu werden, muss eine dreijährige Ausbildung in einem Betrieb und in einer Berufsschule absolviert werden. Die Bezahlung beträgt laut Agentur für Arbeit hierbei im ersten Ausbildungsjahr rund 950 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr erhalten Immobilienkaufleute dann 1060 Euro brutto pro Monat. Im letzten und abschließenden Ausbildungsjahr gibt es für Auszubildende eine Vergütung von 1170 Euro brutto. Nach erfolgreichem Abschluss der Berufsausbildung liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1800 und 2600 Euro brutto im Monat.

Das Gehalt unterscheidet sich je nach Bundesland. Hier ist zu erwähnen, dass in Hamburg mit durchschnittlich 4087 Euro brutto pro Monat, eindeutig am meisten verdient werden kann. Das Gehalt unterscheidet sich nicht nur je nach Bundesland, sondern auch nach Berufserfahrung. Mit fünf Jahren Berufserfahrung kann sich das Gehalt in der Branche erheblich steigern. Ebenso wichtig ist es, sich als Immobilienkaufmann bzw. Immobilienkauffrau weiterzubilden, um ein höheres Gehalt erzielen zu können.

Ein weiterer Faktor, der auf das Gehalt Auswirkung hat, ist die Größe des Unternehmens, in dem gearbeitet wird. Bei größeren Betrieben kann deutlich mehr verdient werden.

Einstiegschancen: Aussichten von Immobilienkaufleuten

Laut des Branchenbarometers des Dachverbands Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) gibt es ein großes Angebot an Ausbildungsstellen zum Immobilienkaufmann. Wie die tatsächliche Beschäftigung dann später nach der Ausbildung aussieht, wird leider nicht weiter erläutert.

Man kann jedoch den Trend erkennen, dass auch in dieser Branche viele in die Selbständigkeit wechseln. Da sich die Rechtslage im Immobiliensektor ständig ändert, ist die Zukunft für Immobilienmakler eher unsicher.

Bewerbung: Womit punkten Immobilienkaufmänner und -frauen?

Bei der Bewerbung in einem Unternehmen können Immobilienkaufleute mit ganz bestimmten Fähigkeiten punkten. Neben einem überzeugenden Lebenslauf und Anschreiben, sollte während des Bewerbungsgespräches mit besonderen persönlichen Kompetenzen gepunktet werden. Der Bewerber oder die Bewerberin beweist bestenfalls ein ausdrucksstarkes Kommunikationstalent, um zu zeigen, dass er oder sie in Verhandlungen eine höfliche und gepflegte Ausdrucksweise beibehalten kann.

Ein vertrauensvolles und gepflegtes Auftreten ist besonders wichtig im Umgang mit Kunden und Partnern und sollte deswegen auch während des Vorstellungsgespräches demonstriert werden. Ein gewisses kaufmännisches Geschick kann auch während des Bewerbungsgespräches unter Beweis gestellt werden. Ein selbstbewusstes Auftreten ist dabei natürlich ein Muss. Wenn diese Fähigkeiten ausreichend gezeigt werden, können Immobilienkaufleute auch eventuell ohne langjährige Arbeitserfahrung von sich überzeugen. 

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Immobilienkaufmann

Nach mehreren Jahren Berufserfahrungen ist es Immobilienkaufleuten möglich, auch in großen Betrieben eigene Projekte zu leiten. Wer hierbei seine Qualifikation noch erhöhen möchte, kann dies nach der Ausbildung mit einem Studium oder entsprechenden Weiterbildungen tun. Zum Beispiel wäre eine Weiterbildung zum Immobilienfachwirt oder zur Immobilienfachwirtin denkbar. Dann können Führungspositionen im Bereich Immobilienmanagement übernommen werden.

Mit der höheren Qualifikation steigt auch das Gehalt. Die Weiterbildung kann neben dem Beruf in Teilzeit absolviert werden. Sie dauert, je nach der persönlichen zeitlichen Verfügbarkeit, zwischen drei Monaten und zwei Jahren. Wird ein weiterführendes Studium an die Ausbildung angehängt, kann man sich im Laufe des Bachelorstudiums zum Immobilienbetriebswirt bzw. zur Immobilienbetriebswirtin ausbilden lassen. Später könnte dann in internationalen Betrieben im Management gearbeitet werden.

Immobilienkauffrauen: Chancen für Frauen in der Immobilienbranche

Laut einer Darstellung der Agentur für Arbeit gibt es in der Branche der Immobilienwirtschaft einen hohen Anteil an gut ausgebildeten Frauen. Jedoch gehört die Erhöhung des Frauenanteils laut einer Umfrage des Vereins Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V., in Immobilienunternehmen noch nicht zur Unternehmensstrategie.

Der Verein untersucht hier vor allem einen Mangel an Frauen in Führungspositionen. Dabei haben laut Umfrage zwei Drittel der befragten Frauen einen Hochschulabschluss und 15 Prozent dazu noch ein Weiterbildungsstudium. Die Ergebnisse dieser Studie wurden vom Verein auf der Expo Real 2016 präsentiert. Der Einstieg in die Branche gelingt Frauen also, bisher findet man sie allerdings seltener in Führungspositionen. Das wird sich in der Zukunft hoffentlich noch ändern.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Immobilienkaufleuten entwickelt?

Wohnraum wird vor allem in Großstädten gesucht. Doch hier stößt man in der Branche auf zunehmende Konkurrenz. Durch die wachsende Digitalisierung werden auch in dieser Branche Prozesse erleichtert und umstrukturiert. Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass sich immer mehr Makler und Maklerinnen selbstständig machen, um flexibler auf den Markt und die Kunden reagieren zu können. Hier lohnt es, sich schnell mit neuen Technologien vertraut zu machen und in Weiterbildungen zu investieren, um sich einen Platz am Markt zu sichern.

Ähnliche Berufe wie Immobilienkaufmann:

  • Immobilienfachwirt
  • Immobilienbetriebswirt
  • Sozialversicherungsfachangestellter
  • Kaufmann
  • Personaldienstleistungskaufmann

Quellen:

berufenet.arbeitsagentur.de, planet-beruf.de, gehaltsvergleich.com, bisds.iab.de, haufe.de

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