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Friseur Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Friseur: Friseure bei der Arbeit
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Friseure sind Experten rund ums Haar und zaubern die schönsten Frisuren. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf einer Friseurin wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Friseur

Art der Ausbildung.

Duale Ausbildung

Ausbildungsdauer.

3 Jahre

Durchschnittsgehalt.

1.472 - 2.267 Euro

Einstiegsgehalt.

1.234 - 1.519 Eur

Das Berufsprofil:

Ob kurz, lang, blau oder blond: keine Frisur ist gleich, denn sie ist ein Spiegel unseres Charakters. Das macht die Arbeit von Friseuren auch unter anderem so anspruchsvoll und vielseitig. Mit ihrem sehr guten Gespür für Trends, Mode und menschlichem Feingefühl beraten Friseure im Salon ihre Kundinnen und Kunden darüber, welche Frisur, welches Make-Up, oder auch welche Maniküre am besten zu ihnen und ihren Haaren passen könnte. Aus gutem Grund geht dem Beruf des Friseurs oder der Friseurin eine dreijährige Ausbildung voraus, in der es nicht allein um das Waschen, Schneiden, Färben oder Frisieren von Haaren geht. Friseure arbeiten gekonnt mit künstlichen Haarteilen, die teilweise sogar selbst hergestellt werden, beraten rund um das Thema Haarersatz, ob Toupets oder Perücken, führen kosmetische Behandlungen der Haut durch und informieren über Kosmetikprodukte. Dauerwickler werden gedreht, komplexe Hochsteckfrisuren kreiert oder Haarschmuck wird angebracht.

Nicht alle Haare sind gleich beschaffen und geeignet für bestimmte Haarfärbemittel, nicht zu jeder Kopfform passt eine Frisur mit kurzen Haaren. Ein Kundentermin im Salon eines Friseurs kann also nur schwer nach einem bestimmten Schema F verlaufen, da jede Kundin und jeder Kunde individuelle Eigenschaften, Vorlieben und Bedürfnisse mit sich bringt, auf die ein Friseur einzugehen hat. Friseurinnen und Friseure sind Experten und Expertinnen in Styling-Fragen. Um immer auf dem neuesten Stand zu sein und ihre Kundinnen und Kunden optimal beraten und stylen zu können, besuchen Friseure daher Fachmessen oder lesen in Magazinen, welche Trends an Frisuren oder neue Methoden zum Schneiden der Haare gerade angesagt sind.

Daneben fallen im Salon natürlich auch kaufmännische und organisatorische Aufgaben in die Hände der Friseure, wenn es um das Vereinbaren von Kundenterminen oder beispielsweise der Abrechnung der Tageseinnahmen geht. Manchmal kann auch das Nachbestellen bestimmter Produkte zu den Aufgaben gehören. Und mit einem Auge zum Detail werden nicht immer nur die Kunden, sondern auch mal Schaufenster, Vitrinen oder Regale durch die Friseure im Salon verschönert.

Vorteile Nachteile

Täglicher Kundenkontakt

Täglicher Kontakt mit vielen chemischen Substanzen

Kreative Entfaltungsmöglichkeit

Arbeit im Stehen

Abwechslungsreiche Arbeit

Teilweise unregelmäßige Arbeitszeiten

Wie wird man Friseur?

Um Friseur zu werden, ist eine drei Jahre lange duale Ausbildung vonnöten. Dual bedeutet, dass ein Teil in der Berufsschule (1-2 Mal die Woche, oder in Blockform) und ein Teil direkt im Betrieb gelernt wird. In Ausnahmefällen kann die Ausbildung zum Friseur sogar verkürzt und die Prüfungen entsprechend schon früher abgelegt werden, wenn die Ausbildungsziele für den Beruf als Friseur in kürzerer Zeit erreicht werden. Im Grunde wird keine bestimmte Vorbildung festgeschrieben, um die Ausbildung zum Friseur beginnen zu können. In der Realität setzen aber die meisten Salons als Voraussetzung für die Ausbildung zum Friseur mindestens einen Hauptschulabschluss oder eine Fachoberschulreife (Mittlere Reife) voraus. Im Jahr 2017 gab es 10.281 neue Azubis, darunter 53 Prozent mit einem Hauptschulabschluss und 31 Prozent mit einem Realschulabschluss. Die restlichen Azubis hatten unter anderem Abitur oder auch gar keinen Abschluss. Viele Kenntnisse, die schon in der Schule erlangt wurden, können auch für die Ausbildung von großem Vorteil sein. Dazu zählen die Fächer:

  • Deutsch (für einen gute Kommunikation im Kundenkontakt)
  • Chemie (für ein besseres Verständnis darüber wie die verwendeten Chemikalien in Dauerwell-, Färbungs-, und Tönungsmitteln für Frisuren wirken)
  • Mathematik (um die Behandlungsdauer besser planen zu können und für den Verkauf der Pflegeprodukte sowie einer korrekten Abrechnung)
  • Kunst (für einen geschulten Sinn für Ästhetik)

Insgesamt 13 unterschiedliche „Lernfelder“ dienen in der Ausbildung zum Friseur dazu, auf den Beruf des Friseurs ausführlich vorzubereiten. Die genauen Inhalte können im Rahmenlehrplan des Kultusministeriums bei Interesse nachgelesen werden. Unter anderem werden in der Zeit der Ausbildung folgende Inhalte vermittelt:

  • In einem Themenblock geht es beispielsweise um Kommunikation. Welche Begrüßungsformen sollte ein Friseur kennen? Wie kann ich die Kundinnen und Kunden in „Typen“ unterscheiden, um bestmöglich auf Sie im Salon einzugehen? Durch die Vermittlung von Gesprächstechniken, Kommunikationsmodellen sollen die Auszubildenden optimal auf den Kundenkontakt als Friseur vorbereitet werden.
  • Natürlich steht vor dem ersten Scherenschnitt ein professionelles Beratungsgespräch. Friseure sollen daher lernen, wie alternative Frisuren, abgestimmt auf die individuelle Struktur der Haare, vorgeschlagen und umgesetzt werden können. Vor allem bei Kunden mit geringem Volumen der Haare ist von den Friseuren ein besonderes Feingefühl gefragt.
  • Welche Techniken gibt es, um Haare zu schneiden und wie können dabei Haaransatz, Wuchsrichtung und Fall der Haare für die gewünschte Frisur berücksichtigt werden? Darum geht es natürlich auch in der Ausbildung zum Friseur.
  • Neben dem handwerklichen Geschick und einer guten Kundenbetreuung gehört zum Arbeitsalltag des Friseurs natürlich auch ein hygienischer Arbeitsplatz. Die angehenden Friseure sollen daher lernen, wie Maschinen, Geräte und Werkzeuge richtig von alle Haaren befreit werden können sowie desinfiziert und gepflegt werden sollten.
  • Auch Nageldesign, beziehungsweise Nagelmodellage, gehört zum Ausbildungsprogramm des Friseurs. Mit Schablonen- und Tiptechnik sollen die baldigen Friseure lernen, wie Fingernägel verlängert oder geformt werden können. Auch die kreative Gestaltung der Fingernägel soll als Friseur gelernt werden.
  • Damit die Färbung von Haaren nicht in einer bösen Überraschung endet, und die Kundinnen und Kunden empört den Salon verlassen, sollen die angehenden Friseurinnen und Friseure lernen wie lange bestimmte Mittel zum Färben der Haare einwirken müssen und überwacht werden und wie nachträglich Farbkorrekturen an den Haaren durchgeführt werden können.
  • Ein Friseur arbeitet in der Regel in einem Team. Daher soll in der Ausbildung zum Friseur auch vermittelt werden wie Aufgaben im Team geplant und ausgeführt werden können.

Die Ausbildung zum Friseur setzt sich aus zwei Prüfungen zusammen: der Zwischenprüfung nach dem zweiten Lehrjahr, sowie der Gesellenprüfung am Ende des dritten und letzten Ausbildungsjahres zum Friseur. Wer die Gesellenprüfung erfolgreich überstanden hat, darf sich ab sofort mit Stolz Friseurin oder Friseur nennen.

Welche Fähigkeiten sollten Friseure mitbringen?

Grundsätzlich sollte ein Friseur oder eine Friseurin eine besondere Leistungs- und Einsatzbereitschaft zeigen, um mit dem nötigen Engagement beispielsweise unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten in der Typ-Beratung ausarbeiten zu können.

Ganz gleich, um welche Arbeitsschritte es geht: Ein Friseur sollte im Salon stets mit der nötigen Sorgfalt arbeiten, damit sich beim Schneiden von Konturen oder Übergängen der Haare keine Fehler einschleichen, mit der richtigen Wassertemperatur die Haare gewaschen, oder die richtigen Pflegeprodukte zum Behandeln und Stylen der Haare gewählt werden.

In der Arbeit als Friseurin oder Friseur ist eine selbstständige Arbeitsweise im Salon gefragt:

  • Sei es beim Legen von Dauerwellen,
  • Verändern der Haarfarbe
  • oder auch beim Beschaffen notwendiger Präparate, Werkzeuge oder Geräte, die am Haar zum Einsatz kommen.

Nicht jede Kundin oder jeder Kunde hat eine genaue Vorstellung davon wie ihr oder sein äußeres Erscheinungsbild umgestaltet werden soll, deshalb ist es an den Friseurinnen oder Friseuren mit der nötigen Kreativität beispielsweise Frisuren oder Nägel zu gestalten. Dabei sollte natürlich immer der Typ der Kundin oder des Kunden mit einbezogen werden.

Um zu erfahren, welche Frisur oder welcher Stil gewünscht ist, sollte die Friseurin oder der Friseur eine weitere Eigenschaft besitzen: eine besondere Kommunikationsfähigkeit. Dabei geht es nicht nur darum, welche kreativen Vorschläge und verschiedene Alternativen angeboten werden, sondern auch um die Art und Weise der Kommunikation.

Darum ist ein freundliches Wesen von großer Bedeutung, um eine persönliche und feste Bindung zur Kundin oder dem Kunden aufbauen zu können, damit der Terminkalender des Salons gut gefüllt bleibt. Ein kompetenter, motivierter und kreativer Friseur kann noch so gut arbeiten, aber wenn das nötige Feingefühl und die positive Ausstrahlung fehlen, kann sich das negativ auf den Gesamteindruck des Kunden auswirken.

Arbeitgeber: Wer sucht Friseure?

Die Mehrheit der Friseurinnen und Friseure arbeitet im klassischen Salon. Mit einer entsprechenden Meisterprüfung kann sogar ein eigener Betrieb eröffnet werden. Daneben kann eine Friseurin oder ein Friseur aber auch beispielsweise in den folgenden Bereichen eine Stelle finden:

  • die kosmetische Abteilung eines Hotels
  • Arbeit für Privatpersonen
  • in der Modebranche
  • in der Maske für Film und Fernsehen

Gehalt: Was verdienen Friseure?

Die Höhe des Gehalts während der Ausbildung zur Friseurin oder zum Friseur ist abhängig vom Bundesland, in dem die Auszubildenden arbeiten. Durchschnittlich kann als angehender Friseur mit folgenden Beträgen gerechnet werden:

  1. Ausbildungsjahr: 325 Euro - 520 Euro 
  2. Ausbildungsjahr: 415 Euro - 630 Euro 
  3. Ausbildungsjahr: 465 Euro - 760 Euro 

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung verdienen Friseurinnen und Friseure in Deutschland zu Beginn durchschnittlich 1.234 Euro - 1.519 Euro, wobei sich das monatliche Gehalt von Bundesland zu Bundesland um teilweise 300 Euro unterscheiden kann. Zudem kann beispielsweise durch Arbeitserfahrung, Zusatzqualifikationen oder einer Weiterbildung zur Friseurmeisterin, beziehungsweise zum Friseurmeister, das Gehalt noch weiter steigen. Außerdem spielt es eine Rolle, ob die Friseurin oder der Friseur mit dem Salon einen tarifgebundenen Vertrag hat, womit das Gehalt festgeschrieben ist, oder ob das Gehalt als Friseur individuell verhandelt wird. Das spätere Durchschnittsgehalt liegt dann zwischen 1.472 Euro und 2.267 Euro.

Einstieg: Aussichten von Friseuren

Der unter Fachkräftemangel leidende Beruf des Friseurs ist nach wie vor gefragt, trotz einer Arbeitslosenquote von aktuell circa fünf Prozent. Diese Zahl sollte für angehende Friseure jedoch nicht unbedingt abschreckend sein, da die Anzahl arbeitsloser Friseure aktuell rückläufig ist. Ende 2018 waren insgesamt 14.246 arbeitslose Friseurinnen und Friseure gemeldet, gleichzeitig gab es 6.767 gemeldete Stellen. Sprich, für ungefähr die Hälfte aller arbeitslosen Friseure gäbe es eine freie Stelle. Die Chancen stehen also gut mit der nötigen Lernbereitschaft und einem gefestigten Arbeitswillen nach dem Abschluss der dualen Ausbildung nicht lange auf eine Stelle als Friseur in einem Salon warten zu müssen, um die Haare der Menschen zu verschönern.

Bewerbung: Womit punkten Friseure?

Zu einer überzeugenden Bewerbung zählen neben einem Lebenslauf auch ein Anschreiben. Natürlich können auch zusätzliche Dokumente, wie etwa das Ausbildungszeugnis oder Zertifikate von Zusatzqualifikationen oder Weiterbildungen der Bewerbung beigefügt werden, um eine besondere Eignung zu unterstreichen. Im Bewerbungsgespräch besteht dann die zusätzliche Möglichkeit, die Leidenschaft für die Arbeit als Friseur zu begründen, beispielsweise durch ein:

  • besonderes handwerkliches Geschick
  • Beobachtungsgenauigkeit
  • Faible für Ästhetik
  • und Gespür für aktuelle Trends.

Karriere: Aufstiegschance für Friseure?

Mit dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Friseur sind noch lange nicht die Grenzen der Karrieremöglichkeiten erreicht. Bereits während der Ausbildung können Zusatzqualifikationen, wie zum Beispiel als „Europaassistent“ oder „Europaassistentin“, im Bereich Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht erworben werden. Nach weiteren Qualifikationsmöglichkeiten kann auf der Website von AusbildungsPlus gesucht werden. Sollte Interesse daran bestehen, eine Führungsposition als Friseur in einem Salon zu übernehmen, kommt vielleicht eine Aufstiegsweiterbildung zur Friseurmeisterin oder zum Friseurmeister infrage, um eventuell im Anschluss einen eigenen Salon eröffnen zu können. Sofern eine Hochschulzugangsberechtigung erlangt wurde, kommt nach der Ausbildung zum Friseur vielleicht auch ein Studium, beispielsweise ein Bachelor in Maskenbild, in Frage. Unter bestimmten Bedingungen ist auch ohne eine schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Infos dazu gibt es hier.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Friseurs entwickelt?

Laut Statista warim Zeitraum von 2012 bis 2018 die Zahl an beschäftigten Friseuren relativ konstant. Anders sieht es jedoch bei der Zahl an Auszubildenden im Handwerk des Friseurs aus. Während 2008 beispielsweise noch über 40.000 Auszubildende gezählt wurden, waren es im Jahr 2018 mit 21.000 angehenden Friseurinnen und Friseuren nur noch knapp die Hälfte. Begründet werden kann dies mit der verhältnismäßig geringen Vergütung im Zeitraum der Ausbildung zum Friseur. All jene, die sich trotzdem für diese Ausbildung entscheiden, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht lange nach einem Ausbildungsplatz zum Friseur suchen müssen, da trotz sinkender Auszubildender die Zahl an Salons konstant geblieben ist. Und obwohl die Zahl an Interessenten dieser Ausbildung zum Friseur zurückgegangen ist, ändert es nichts an der Tatsache, dass der Beruf des Friseurs deutschlandweit auf Platz vier der begehrtesten Ausbildungsberufe steht. Bei den weiblichen Auszubildenden ist der Beruf des Friseurs sogar der beliebteste Ausbildungsberuf.

Friseurinnen: Welche Chancen haben Frauen in der Friseur-Branche?

Frauen machen in der Arbeitswelt der Friseure circa 90 Prozent aller besetzten Stellen aus und dominieren damit dieses wichtige Handwerk, von dem unsere Frisuren profitieren. Nach wie vor ist der Ausbildungsberuf des Friseurs gefragt, der zwar in Vergleich zu anderen Ausbildungen nicht gerade überdurchschnittlich gut bezahlt wird, aber dafür vielschichtig und abwechslungsreich ist und einen kreativen Verstand erfordert. Da die menschlichen Haare bis auf unbestimmte Zeit weiter wachsen werden, braucht es auch bis auf Weiteres Friseure, die mit ihrem Sachverstand, ihrer Kreativität und handwerklichen Geschick die Haare auf unserem Kopf zu bändigen wissen.

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Farb-, Stil- und Imageberater, Visagist, Kosmetiker

Quellen:

Rahmenlehrplan für Friseure, Berufenet, Statista

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