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Florist Berufsbild, Gehalt, Karriere

Florist: Floristin bei der Arbeit
© UfaBizPhoto / Shutterstock
Floristen gestalten Blumensträuße und Gestecke nach den Wünschen ihrer Kunden. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Floristen wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Florist (m/w/d)

Art der Ausbildung

Duale Ausbildung zur Hälfte im Betrieb und zur anderen in der Berufsschule

Ausbildungsdauer

3 Jahre 

Einstiegsgehalt

1.600 Euro

Durchschnittsgehalt

1.800 Euro

Das Berufsprofil: Florist

Mit Blumen schöne Kompositionen für besondere Anlässe kreieren: Floristen und Floristinnen schaffen genau das! Sie kreieren wunderschöne Gestecke und Sträuße aus farbenfrohen Pflanzen für einzigartige Momente.

Allerdings ist nicht nur das kreative Zusammenstellen von unterschiedlichen Gestecken, Kränzen und Sträußen die Aufgabe der Floristen und Floristinnen. Mit ihrem breiten Wissen beraten sie Kundinnen und Kunden zur optimalen Pflege der Blumen, aber auch dazu, welche Blumen zu welchen Anlässen passen. Dabei empfehlen sie zum Beispiel Blumensträuße, die ästhetisch zum Hochzeitskleid passen.

Oft kommen Kundinnen und Kunden mit wenigen Vorstellungen zu den Floristen und Floristinnen. Deren Aufgabe ist es dann, im Gespräch herauszufinden, was gesucht wird. Ein gutes Gefühl für Menschen und sichere Kommunikationsfähigkeiten sind hier der Schlüssel.

Dabei beherrschen Floristen und Floristinnen eine Vielzahl verschiedener Techniken, um Blumen ästhetisch zu kombinieren. Für ihre Kundschaft können sie viele unterschiedliche Produkte anfertigen:

  • Sträuße und Gestecke aus Schnittblumen
  • Topfpflanzen
  • Kränze
  • Tischschmuck
  • Trauerfloristik

Die Arbeit mit Pflanzen und Blumen ist kein Bürojob. Floristen und Floristinnen arbeiten mit Produkten aus der Natur und in der Natur. Naturverbunden zu sein, bedeutet aber auch, mit ihren Widrigkeiten zu leben. Die meisten Gärtnereien sind beispielsweise nicht klimatisiert und an die Jahreszeiten gebunden. Das bedeutet im Sommer oft Hitze und im Winter sehr kalte Temperaturen am Arbeitsplatz.

Doch nicht nur auf Hitze und Kälte können angehende Floristen und Floristinnen empfindlich reagieren. Der Beruf eignet sich auch nicht für Menschen, die Allergien (Heuschnupfen), Neurodermitis oder Probleme in der Farbwahrnehmung haben.

Gefahren am Arbeitsplatz können durch den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen aufkommen. Scharfe Scheren und Zangen müssen achtsam genutzt werden. Bei fehlerhafter Benutzung kann sich sonst der Florist oder die Floristin schnell verletzen.

Abseits der Arbeit mit den bunten Blumen, arbeiten Floristen und Floristinnen auch im Büro. In der Ausbildung und dem Beruf liegt hier der Fokus besonders auf dem Einkauf. Blumen und Pflanzen sind vergängliche, nicht lange lagerbare Produkte. Deshalb ist es für Floristen und Floristinnen sehr wichtig, geschickt kalkulieren zu können. Das bedeutet: Sie müssen so präzise wie möglich einschätzen, wie viele Blumen benötigt werden, um daraufhin die möglichst passende Anzahl zu bestellen.

Die meiste Zeit verbringen Floristen und Floristinnen jedoch mit den Blumen und Pflanzen und in der Beratung von Kundinnen und Kunden. Im Vergleich zu vielen anderen Berufen beginnt der Arbeitsalltag dabei häufig früher. Das liegt vor allem daran, dass die ersten Sträuße und Gestecke schon vor der Öffnung des Geschäfts gebunden werden.

Vorteile als Florist:

  • Kreatives Arbeiten
  • Naturverbundenheit: Arbeit mit Pflanzen und Blumen
  • Viel Kontakt mit Kundinnen und Kunden

Nachteile als Florist:

  • Schwer heben
  • Viel Arbeit im Stehen

Florist und Floristin: Der Weg zum Ziel

Der Weg in die Floristik verläuft über eine dreijährige, duale Ausbildung. Das bedeutet, dass ein großer Teil der Ausbildung in einem Betrieb stattfindet, im anderen Teil werden theoretische Grundlagen in einer Berufsschule erlernt. Die meisten Auszubildenden beginnen die Ausbildung zur Floristin oder zum Floristen mit einem Hauptschul- oder mittleren Abschluss.

In der Hauptsache beschäftigen sich die Auszubildenden natürlich mit Blumen und Pflanzen. Sie lernen die verschiedenen Bezeichnungen auf Deutsch und Latein auswendig und können danach nicht nur Pflanzen bestimmen – sie wissen auch, wie sie gepflegt werden müssen und zu welcher Zeit sie Saison haben. Also: Wann wächst welche Pflanze an welchem Ort und wie wächst sie am besten?

Doch nicht nur die botanischen Aspekte der Pflanzen und Blumen lernen die angehenden Floristinnen und Floristen kennen. Ihr Handwerk ist das Binden von Sträußen und Kränzen oder das Erstellen von Gestecken. Das erlernen sie, indem sie meistens mit unverkauften Blumen vom Großmarkt üben. Die zukünftigen Floristinnen und Floristen eignen sich verschiedene Techniken an, um mit verschiedenen Werkzeugen und Kniffen eine Kreation schaffen.

Sträuße und Gestecke sind aber nicht nur das Ergebnis von handwerklich guter Arbeit. Sie sollen vor allem ästhetisch sein. Um schöne Kompositionen zu schaffen, müssen Floristinnen und Floristen die Grundlagen der Proportionen- und Farbenlehre kennen. Mit diesem Wissen fällt es den Floristinnen und Floristen im Alltag leicht, harmonische Arrangements zu gestalten.

Zusätzlich lernen Floristinnen und Floristen in der Ausbildung betriebswirtschaftliche Grundlagen. Dazu gehören:

  • Buchhaltung
  • Bedarfsermittlung
  • Einholen von Angeboten
  • Entgegennahme und Reklamation
  • Kundenberatung
  • Grundlagen der Werbung

Die Vergütung während der Ausbildung zum Floristen und zur Floristin beträgt etwa 585 bis 664 Euro brutto monatlich im ersten Lehrjahr. Diese Vergütung steigt bis zum dritten Lehrjahr auf ein Gehalt zwischen 790 und 797 Euro brutto im Monat.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Florist mitbringen?

Ohne eine Liebe zu Dekoration, Blumen und der Natur werden die wenigsten Menschen Floristin oder Florist. Sie teilen die Naturverbundenheit und die Freude, aus Pflanzen und Blumen etwas Kreatives zu schaffen. Ihren Sinn für Ästhetik drücken sie ganz ohne Leinwände und Farben aus.

Dazu bringen Floristinnen und Floristen Spaß an Handarbeit und handwerkliches Geschick mit. Eine gute Auge-Hand-Koordination beim Fertigen der Kränze oder beim Anschneiden der Schnittblumen ist in der Floristik wichtig. Sie arbeite dabei nicht nur sorgfältig, sondern können schnell ihre und die Vorstellungen der Kundinnen und Kunden in schöne Arrangements umsetzen.

Floristinnen und Floristen sind keine Eigenbrötler. Ihr Beruf lebt vom Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Die meisten Sträuße fertigen sie nach den Vorstellungen der Kundschaft an. Dafür bringen sie ein gutes Gefühl für Menschen mit und sind kommunikationsfähig.

Eine große Unterstützung für Floristinnen und Floristen im Beruf ist ein kaufmännisches Verständnis. Ein Gefühl für betriebswirtschaftliche Entscheidungen und Zusammenhänge hilft ihnen dabei.

Arbeitgeber: Wer sucht Floristen?

Klassischerweise arbeiten Floristinnen und Floristen überall da, wo es Blumen und Pflanzen gibt. Also in:

  • Blumenfachgeschäften
  • Gartencentern
  • Gärtnereien mit Verkauf
  • Bestattungsunternehmen mit Blumenhaus
  • Pflanzen- und Blumengroßhandel

Floristen und Floristinnen: Was verdient man?

Nach dem Abschluss der Ausbildung beginnen die meisten Floristinnen und Floristen mit einem Gehalt von ca. 1.600 Euro brutto im Monat. Dieses steigt im Berufsleben mit dem alter und kann mit viel Erfahrung bei ca. 2.000 Euro brutto monatlich enden. Neben der Berufserfahrung wirkt sich auch die Firmengröße auf das Gehalt aus. Größere Firmen zahlen in der Regel höhere Gehälter an Floristinnen und Floristen.

Wie in den meisten Berufen unterscheiden sich auch die Gehälter der Floristen und Floristinnen je nach Region in Deutschland. So verdienen Floristinnen und Floristen im Norden im Durchschnitt weniger als im Süden des Landes.

Einstiegschancen: Aussichten von Floristen

Die Einstiegschancen in den Beruf der Floristik stehen sehr gut. Das viele Stehen, schweres Tragen und Arbeitszeiten, die früh beginnen und auch am Wochenende sind, machen den Beruf für einige Jugendliche allerdings nicht so reizvoll. Für diejenigen, die Florist oder Floristin werden wollen, bedeutet das hingegen, dass die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sehr gut sind.

Ebenso gut ist der Arbeitsmarkt für Floristinnen und Floristen nach der abgeschlossenen Ausbildung. Oft entscheiden sich Floristinnen und Floristen nach einiger Zeit und mit vielen Erfahrungen im Blumenfachgeschäft sich dafür, in die Selbstständigkeit zu gehen und ein eigenes Geschäft zu eröffnen.

Bewerbung: Womit punkten Floristen?

Um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, müssen die zukünftigen Floristinnen und Floristen in ihrer Bewerbung drei klare Kompetenzen zeigen: Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und Mathegrundlagen. Das kann zum Beispiel mit guten Noten in Kunst, Deutsch und Mathe geschehen, aber auch mit einem kreativen Bewerbungsschreiben. Ein ästhetisches, individuell gestaltetes Deckblatt hinterlässt beim zukünftigen Ausbilder Eindruck.

Zudem ist den zukünftigen Arbeitgebern auch wichtig, dass die angehenden Auszubildenden wissen, auf welche Arbeitsumstände sie sich einlassen. Deshalb ist es gut, im Bewerbungsgespräch Motivation, Belastbarkeit, Flexibilität und Naturverbundenheit zu zeigen.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Florist

Häufig machen sich ausgebildete Floristinnen und Floristen nach einiger Zeit selbstständig. Neben Arbeitserfahrung brauchen die Floristinnen und Floristen dafür mehr Wissen über betriebswirtschaftliche Zusammenhänge wie Personalplanung und Buchhaltung. Diese können sie in Weiterbildungen lernen. Nach einem Jahr Berufserfahrung kann die Weiterbildung zum staatlich anerkannten Floristen oder Floristin angestrebt werden.

Floristinnen und Floristen können auch eine Weiterbildung zum Meister (nach drei Jahren Arbeitserfahrung) oder zum staatlich geprüften Techniker/Technikerin in der Fachrichtung Gartenbau weitergebildet werden. In der Meisterausbildung werden weitere fachliche Kompetenzen und wichtige kaufmännische Inhalte für die Selbstständigkeit vermittelt.

Wer mit einer Hochschulreife die Ausbildung zum Floristen oder zur Floristin abgeschlossen hat, kann auch ein fachbezogenes Studium anschließen. Hierzu eignen sich die Bachelors in:

  • Gartenbau
  • Gartenbauwissenschaften
  • Biologie

Floristinnen: Chancen für Frauen in der Floristik

Das Berufsfeld der Floristinnen und Floristen ist ein Frauenberuf. Nicht einmal 4 Prozent der Auszubildenden sind in der Floristik Männer. Die Chancen als Frau im Berufsfeld der Floristinnen und Floristen ist daher unverändert gut.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Floristen entwickelt?

Der Arbeitsmarkt in der Floristik hat sich in den vergangenen Jahrzehnten am stärksten durch den Online-Blumenversand verändert. Dessen Auswirkungen auf den Markt sind allerdings weniger groß gewesen als in anderen Branchen. Zum einen ist die Nachfrage nicht so groß wie zum Beispiel im Buchhandel. Zum anderen haben viele Blumenfachgeschäfte Kooperationen mit Blumenversandhäusern und profitieren damit von der digitalen Verkaufsplattform.

Im Blumenfachhandel selber sind immer wieder verschiedene Blumen und Farbkombinationen im Trend. Diese verändern sich meist saisonal. Über die vergangenen Jahre ist jedoch deutlich geworden, dass Gestecke wesentlich beliebter geworden sind.

Die Aussichten im Beruf ordnet die Branche als stabil ein. Das wir auch damit begründet, dass man anderen gerne mit Blumen eine Freude macht.

Ähnliche Berufe wie Florist:

  • Gärtnerin oder Gärtner
  • Landschaftsgärtner oder -gärtnerin
  • Raumausstatter oder Raumausstatterin
  • Pflanzenfachberaterin oder -berater
  • Pflanzentechnologin oder -technologe 

Quellen:

berufenet.arbeitsagentur.de, fdf.de, planet-beruf.de, geo.de, beruf-florist.de, gehaltsvergleich.com, zeit.de, spiegel.de, merkur.de

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