Anzeige

Jobs nach Kategorien

Facility Manager Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Facility Manager: Zwei Männer mit Laptop
© Gorodenkoff / Shutterstock
Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Facility Managers wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Facility Manager

Art der Ausbildung.

Quereinstieg oder Studium

Ausbildungsdauer.

unterschiedlich, 6 Semester Studium

Durchschnittsgehalt.

 3.500 Euro

Einstiegsgehalt.

 1.600 Euro

Das Berufsprofil:

Der Facility Manager wird oft für eine glorifizierte Bezeichnung des Hausmeisters gehalten, das entspricht jedoch nicht ganz der Wahrheit. Obwohl der Facility Manager meist über ein umfassendes technisches Know-how verfügt, so wie es auch ein Hausmeister besitzt, werden die Wartungsarbeiten und Reparaturen von Handwerkern umgesetzt, die der Facility Manager beauftragt.

Es handelt sich beim Facility Management um eine komplett eigenständige Berufsbezeichnung, für die man in den meisten Fällen ein Studium im Bereich Technische Gebäudewartung, Facility Management oder etwas Vergleichbares im Bereich Immobilienwirtschaft absolviert haben muss. Jedoch kann man auch mit einer abgeschlossenen technischen Ausbildung und einer anschließenden Fortbildung in den Bereich des Facility Managements gehen, denn der Beruf ist noch kein geregelter Ausbildungsberuf.

Facility Manager kümmern sich um große Gebäude und Gebäudekomplexe, tragen die Daten zu den technischen Anlagen, welche sie selbst vor Ort recherchieren, in Tabellen und stellen sicher, dass die Geräte immer gewartet werden. Die Daten, die sie erheben, werden mit Hilfe von Facility Management Software in die Datenbank der Firma eingespeist. Daraufhin werden dann die Handwerker und Servicekräfte mobilisiert.

Facility Manager sind darüber hinaus die Schnittstelle zwischen Kunden und den Anlagenspezialisten und Handwerkern. Sie sind für die Qualitätssicherung der geleisteten Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen zuständig und wachen gleichzeitig über das zur Verfügung stehende Budget der Auftraggeber.

Facility Manager beurteilen jedoch auch die gesamte Bewirtschaftungsfähigkeit des Gebäudes, das sie im Rahmen ihrer Tätigkeit betreuen. Es gehört zum Beispiel auch zu den Aufgaben eines Facility Managers, die Wartung der Zufahrtswege und die Termine für die Hausreinigungen abzustimmen und zu koordinieren. Facility Manager sind meist Dienstleister, die die Schnittstelle zwischen einem Unternehmen und dem Service sind.

Facility Manager kann man über ein Studium, ein duales Studium oder einen Quereinstieg mit einer abgeschlossenen Ausbildung in einem technischen Bereich werden.

Vorteile Nachteile
  • abwechslungsreiche Tätigkeit
  • bislang nur wenig Studienmöglichkeiten und Standorte
  • verschiedene Einsatzgebiete, nicht nur Büroarbeit
  • bislang kein staatlich geregelter Ausbildungsberuf
  • Arbeit als eingespieltes Team
  • Vergütung ist von der Berufserfahrung abhängig

Wie wird man Facility Manager?

Es gibt viele verschiedene Wege, die Tätigkeit als Facility Manager aufzunehmen. Zum einen bietet sich die Möglichkeit des Quereinstiegs. Für diesen eignen sich besonders Gesellen aus handwerklichen Berufen (Elektroniker, Elektrotechniker, Elektromechaniker), kaufmännischen oder technischen Berufen. Über diverse Fort- und Weiterbildungen ist es ihnen möglich, sich vertiefende Kenntnisse in allen relevanten Bereichen anzueignen. Meist haben Quereinsteiger in ihren ersten Ausbildungen bereits Wissen erworben, das auch für einen Facility Manager von Belang sein kann. Dennoch müssen sich Quereinsteiger umfassender auch mit ihnen fremden Techniken und Handwerken auseinandersetzten, da der Beruf des Facility Managers auch fast alle Bereiche des Handwerks – zumindest oberflächlich – umfasst.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich über ein duales Studium als Facility Managers zu qualifizieren. In dieser Form des Studiums setzt sich ein Semester aus drei Monaten Praxis und drei Monaten Theorie zusammen.

Auch Aus- und Weiterbildungen im bautechnischen Bereich eignen sich, um ins Facility Management einzusteigen. Sie vermitteln, ähnlich wie handwerkliche Grundausbildungen, bereits eine umfassende Grundlage in viele Bereichen des Facility Managements.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, sich über ein Vollzeitstudium im Bachelor für Facility Management ausbilden zu lassen. Hierbei sollte man sich jedoch im Klaren sein, dass die Bezeichnungen für die Studiengänge noch immer sehr verschieden, im Großen und Ganzen aber alle für eine Laufbahn als Facility Manager ausgelegt sind.

Die unterschiedlichen Studiengänge heißen:

  • Technisches Facility Management
  • Bauingenieurwesen
  • Bau- und Immobilienmanagement
  • Immobilienmanagement und Facilities Management
  • Gebäude-, Energie- und Klimatechnik
  • Immobilientechnik und Immobilienwirtschaft

Alle diese Formen der Ausbildung und des Studiums können auf die Tätigkeit als Facility Manager vorbereiten, wobei jedoch die Module oder Kurse etwas im Schwerpunkt variieren können. Die verschiedenen Wege in die Tätigkeit als Facility Manager haben dabei folgende Wissensgebiete gemein:

  • Betriebswirtschaft
  • Naturwissenschaft (vor allem physikalische Vorgänge, so wie Mechanik und Elektronik)
  • Elektrotechnik
  • Bautechnik
  • Rechtliche Grundlagen für das Bau- und Mietwesen
  • Computer-basierende Facility Management Software
  • Gebäude- und Immobilienmanagement

Kenntnisse in diesen Bereichen sind die Basis für eine Tätigkeit als Facility Manager, werden jedoch in der Berufspraxis noch deutlich erweitert, weshalb die gesammelte Erfahrung sehr wichtig ist. Hier lohnt sich schon früh ein Blick in die Praxis, denn Facility Manager haben viel mit ihren Kunden und mit Handwerkern und Dienstleistern aller Art zu tun. Eine gute Kommunikation ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit eines erfolgreichen Facility Managers.

Welche Fähigkeiten sollten Facility Manager mitbringen?

Aus einer Studie bei Statista geht hervor, dass auch Soft Skills für erfolgreiche Facility Manager von Bedeutung sind. Vor allem muss ein Facility Manager sorgfältig mit gesammelten Daten aus Anlagen und Gebäudekomplexen umgehen. Er muss sich auch flexibel an verschiedene Umgebungen anpassen können, so zum Beispiel an die Arbeit im Büro, die Planungs- und Feedbackgespräche und die sichere und Risiken vorbeugende direkte Arbeit in den zu prüfenden Anlagen.

Facility Manager und Managerinnen sollten auch eine gewisse Belastbarkeit mitbringen, wenn Kunden und Handwerker gleichzeitig eine optimale, schnelle Lösung erwarten und sich die Verhandlungen als schwierig erweisen. Darüber hinaus muss ein Facility Manager auch nach dem Ende der Ausbildung oder des Studiums noch Lernbereitschaft mitbringen, denn Gebäudetechnik entwickelt sich immer weiter und die neuesten Systeme müssen genauso überprüft werden wie das Altbewährte.

Arbeitgeber: Wer sucht Facility Manager?

Facility Manager werden in Immobilienverwaltungen und Facility Management-Unternehmen gesucht. Ebenso werden sie bei Wohnungsbaugesellschaften, der öffentlichen Verwaltung, Ingenieurbüros und generell in beinahe allen Unternehmen, welche sich mit der wirtschaftlichen Nutzung von Gebäudekomplexen befassen, eingestellt. Oft werden Facility Manager von spezialisierten Firmen angeheuert und arbeiten dann für die Kunden ihres Arbeitgebers als externe Dienstleister.

Gehalt: Was verdient ein Facility Manager?

So unterschiedlich die beruflichen Biografien der verschiedenen Facility Manger sind, so unterschiedlich sind auch die Erwartungen, welche sie an ihr Gehalt stellen können. Das Einstiegsgehalt schwankt von 1.600 bis 2.200 Euro brutto im Monat für Facility Manager, welche eine Fortbildung für den Beruf absolviert haben. Mit einem dualen Studium oder einem Studium in Vollzeit ist das Einstiegsgehalt meist noch etwas höher.

Facility Manager ist eine Tätigkeit, die in erster Linie nach Berufserfahrung vergütet wird. Ebenfalls Einfluss auf das Gehalt haben Faktoren wie der Standort (Ballungsräume oder dünn besiedelte Landkreise) und betriebliche Verantwortung. Bis zu 5.000 Euro brutto monatlich sind unter den richtigen Voraussetzungen keine Seltenheit in diesem Bereich.

Einstieg: Aussichten von Facility Managern

Die Aussichten für Facility Management sind sehr gut. Bereits im Studium können sich angehende Facility Manager vor Jobangeboten kaum retten, denn der Beruf ist in der Gebäudewirtschaft extrem gefragt. Durch Facility Manager werden unnötige Kosten eingespart und den Unternehmen enorm viel Arbeit abgenommen. Die Arbeitslosenquote unter Facility Managern lag 2018 laut statistischen Daten der Bundesagentur für Arbeit bei nur 2,9%, was sehr gute Chancen auf dem Jobmarkt verspricht.

Bewerbung: Womit punkten Facility Manager?

In einer Bewerbung punkten Facility Manager vor allem mit ihren erworbenen Kenntnissen. Daher ist es ratsam, seinen beruflichen Werdegang im Anschreiben zu erwähnen und im Lebenslauf mit Details zu versehen, wie zum Beispiel eine abgeschlossene Ausbildung als Elektrotechniker und Kenntnisse im Mietrecht oder der Wartung und Instandhaltung.

Immer gern gesehen ist es, wenn angehende Facility Manager und Facility Managerinnen erwähnen, dass sie eine Lernbereitschaft für Bereiche mitbringen, die sie in ihrer Ausbildung bisher nur grundlegend abgedeckt haben. Die Kenntnisse, die ein Facility Manager benötigt, sind sehr breitgefächert und werden auch durch Erfahrung im Beruf noch vertieft. Die Bereitschaft dazu sollte im Anschreiben auf jeden Fall deutlich werden.

Karriere: Aufstiegschance für Facility Manager?

Mit einem abgeschlossenen Bachelor-Studium im Bereich Facility Management muss die universitäre Laufbahn von Facility Managern nicht vorbei sein. Mit einem Aufbaustudium in diesem Bereich ist es möglich, in Führungspositionen im Facility Management aufzusteigen oder an der Entwicklung und Forschung mitzuarbeiten.

Mit einer Weiterbildung zum leitenden Haustechniker ist es ebenfalls möglich, in Führungspositionen aufzusteigen. Zu den normalen Aufgaben des Facility Managements kommt dann auch noch das Personalmanagement der gesamten Abteilung hinzu, welche einem direkt unterstellt ist.

Facility Managerinnen: Welche Chancen haben Frauen im Facility Management?

Das Geschlechterverhältnis ist sowohl im Studium als auch in der Tätigkeit als Facility Manager/in sehr ausgeglichen. Es lässt sich jedoch, wie bei vielen Branchen, eine Ungleichheit der Löhne feststellen. Frauen verdienen demnach ca. 400 Euro brutto weniger als Männer mit dem gleichen Kenntnisstand. Daher gibt es im Bereich des Facility Managements eine starke Lobby für Gleichheit im Beruf und Zusammenschlüsse, die das Konzept des „Gender Equality Pay“ in dieser Branche ganz besonders fördern wollen. Weitere Informationen bietet die Initiative „Die Möglichmacher“

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Facility Managers entwickelt?

Der Beruf des Facility Managers wurde geschaffen, um die Verwaltung von großen Gebäudekomplexen effizienter und günstiger durchführen zu können. Die Prüfung der Anlage und die Vermittlung von Handwerkern für die Instandhaltung der Systeme werden durch den Facility Manager geleistet. Dies erspart viele Einzelschritte, mit denen sich ein Unternehmen ansonsten auseinandersetzen müsste.

Facility Manager ist ein durch und durch moderner Beruf, der viel Entlastung für Unternehmer und Hausverwaltungen mit sich bringt. Somit füllt er eine Lücke, welche in der Joblandschaft zuvor aufklaffte. Heutzutage nimmt der Facility Manager neben den Aufgaben eines Projektleiters und -koordinators häufig auch die Funktion eines Controllers wahr. Das bedeutet er beschäftigt sich häufig mit Themen wie Wirtschaftlichkeit, Produktivitätssteigerung und Finanzierbarkeit, zum Teil auch als Mitglied des Management-Teams der Firma.

Bei seinen Tätigkeiten wird er umfänglich durch digitale Technik unterstützt und kann sich bei seiner Arbeit auf moderne Computersysteme verlassen.

Ähnliche Berufe wie Facility Manager:

Property Manager

Quellen:

berufenet.arbeitsagentur.de, zeit.de, ulmato.de, de.statista.com, rekruter.de

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel