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Fachlagerist Berufsbild, Gehalt, Karriere

Fachlagerist: Lageristin bei der Arbeit
© Halfpoint / Shutterstock
Fachlageristen sind für die Warenannahme sowie für die sachgerechte Lagerung verschiedener Waren verantwortlich. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Fachlageristen wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Fachlagerist (m/w/d)

Art der Ausbildung

duale Ausbildung in Industrie und Handel sowie im Handwerk

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Einstiegsgehalt

1606 Euro – 1844 Euro

Durchschnittsgehalt

2286 Euro

Das Berufsprofil: Fachlagerist (m/w/d)

Als Fachlagerist oder Fachlageristin – mit einer zusätzlichen Ausbildung auch Fachkraft für Lagerlogistik genannt – ist man für alle logistischen Bereiche in großen Lagern zuständig, die mit dem Versand von Gütern zu tun haben. Die Fachkräfte kommen dann zum Einsatz, wenn eine (Online-)Bestellung aufgegeben wird. Die Kernaufgabe des Fachlageristen bzw. der Fachlageristin besteht darin, Güter zur Verfügung zu stellen und für einen fachgerechten Versand aus dem Lager zu sorgen. Außerdem kümmert er oder sie sich darum, dass die Ware sicher beim Verbraucher oder dem Betrieb ankommt. Dazu gehört es, die Güter in Empfang zu nehmen, sie auszupacken und anschließend genauestens zu prüfen. Die Prüfung der Güter erfolgt in der Regel anhand von Versandpapieren, auf denen die Menge, Beschaffenheit und die Art der Lieferung erfasst wird. Nach eingehender Prüfung leiten die Fachkräfte die Ware an den gewünschten Bestimmungsort weiter. 
Bevor die Güter versendet werden, ist der Fachlagerist bzw. die Fachlageristin dafür zuständig, eine zuverlässige Lagerung zu garantieren. Hierbei müssen spezielle Lagerungsbedingungen berücksichtigt werden, etwa die richtige Temperatur für die Lagerung. Zusätzlich kümmert sich die Fachkraft regelmäßig um die Inventur und prüft den Bestand. Dadurch kann die Qualität der Güter garantiert werden. Für den anschließenden Versand werden die Güter verpackt, die Versandpapiere ausgefüllt und die Ware auf Lkws verladen, die diese zum Bestimmungsort transportieren. 
Fachlageristen arbeiten fast ausschließlich im Lager. Dabei befinden sie sich einen Teil des Arbeitstages vor dem Computer und den anderen Teil im Lager selbst, wo auch körperlich mit angepackt wird. 

Vorteile als Fachlagerist:

  • Tätigkeit in vielen unterschiedlichen Betrieben und Bereichen möglich 
  • Abwechslung zwischen körperlicher Arbeit und Arbeit am Computer
  • sicheres Berufsfeld

Nachteile als Fachlagerist:

  • körperliche Belastung kann gesundheitliche Folgen nach sich ziehen 
  • relativ niedrige Bezahlung
  • monotone Arbeit 

Wie wird man Fachlagerist?

Da der Beruf des Fachlageristen bzw. der Fachlageristin ein Ausbildungsberuf ist, führt der Weg über eine zweijährige duale Berufsausbildung. Vorher kann das Berufsfeld bereits während eines Praktikums erkundet werden. Um eine Ausbildung als Fachkraft für Lagerlogistik zu beginnen, ist meistens ein guter Hauptschulabschluss beziehungsweise ein Realschulabschluss gefragt. Danach wird eine duale Berufsausbildung durchlaufen, um die theoretischen sowie praktischen Bezüge des Berufs ausreichend kennenzulernen. Hierzu findet die duale Ausbildung parallel im Betrieb und der Berufsschule statt. Zur Prüfung des Erlernten müssen die angehenden Fachlageristen eine Zwischenprüfung nach Ende des ersten Ausbildungsjahres absolvieren. Die Ausbildung wird mit einer Abschlussprüfung nach dem zweiten Jahr beendet.

Wer dann noch ein weiteres Jahr an die Ausbildung dranhängt, kann sich als ausgebildete Fachkraft für Lagerlogistik bezeichnen.

Während der Ausbildung lernt der Lehrling die folgenden Bereiche kennen:

  • Berufsbildung
  • Aufbau und Organisation des späteren Ausbildungsbetriebes
  • Arbeitsrecht und Tarifrecht
  • Sicherheit am Arbeitsplatz
  • Gesundheitsschutz und Umweltschutz
  • Arbeitsorganisation und Arbeitsmittel
  • Information und Kommunikation am Arbeitsplatz
  • Güterkontrolle und Qualitätssicherheit
  • Annahme und Lagerung der Güter
  • Kommissionierung und Verpackung der Güter
  • Versand der Güter

Da der Bedarf an Arbeitskräften auch dank des zunehmenden Onlinehandels weiter ansteigt, haben Quereinsteiger gute Chancen. Nach mehreren Arbeitsjahren in der Logistik kann eine sogenannte Externenprüfung durchgeführt werden, durch die Quereinsteiger zu einem Abschluss kommen können. Umschulungen in der Branche sind ebenso möglich und werden teilweise von der Agentur für Arbeit finanziert.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte man mitbringen?

Ein Fachlagerist bzw. eine Fachlageristin sollte unbedingt Spaß an der Arbeit und ein Gefühl für Organisation haben. Im Bereich Logistik ist vor allem entscheidend, dass präzise und strukturiert gearbeitet wird. Höchste Konzentration ist bei der Inventur im Lager notwendig. Ebenso ist bei der anschließenden Erfassung der Güter und der Erfassung der Daten im System ein hohes Maß an Konzentration und Genauigkeit gefragt. 

Fachlageristen und Fachlageristinnen müssen in der Lage sein, auch bei Routineaufgaben ihre Konzentration aufrechtzuerhalten. In vielen Lagern gibt es zwar heutzutage die nötige technische Ausstattung, trotzdem ist es von Vorteil, über entsprechende Mathematikkenntnisse zu verfügen. So sollte man dazu in der Lage sein, das Gesamtgewicht und den Raumbedarf von Gütern zu berechnen. Ebenso sollte man mindestens über Grundkenntnisse in Englisch verfügen, damit ein problemloser Austausch mit ausländischen Lieferanten möglich ist. EDV-Kenntnisse sind ebenfalls gefragt, da sich der Fachlagerist bzw. die Fachlageristin modernster Technik bedient, um beispielsweise Waren elektronisch per Bluetooth zu erfassen. Außerdem darf Excel kein Fremdwort sein. Damit die Güter von A nach B transportiert bzw. in Lastwagen verfrachtet werden können, ist außerdem eine gewisse körperliche Belastbarkeit notwendig, um kleinere Waren, die nicht durch Brückenkräne oder Gabelstapler bewegt werden, per Hand verladen zu können.

Arbeitgeber: Wer sucht Fachlageristen?

Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik werden in fast allen Branchen benötigt, in denen ein physisches Gut zur Verfügung gestellt und ggf. verschickt werden muss. Von der Automobilbranche über die Kosmetik- oder Lebensmittelindustrie, arbeiten alle Firmen mit Fachlageristen. Sie arbeiten in großen Lagerhallen, oftmals auch bei Transportunternehmen, Logistikdienstleistern, Speditionsbetrieben, in der Elektroindustrie, in der chemischen oder pharmazeutischen Industrie oder bei Herstellern von Baustoffen. Dort arbeiten sie in Lagerhallen, in Kühlhäusern und Fabrikhallen der Unternehmen.

Fachlagerist Gehalt: Was verdienen Fachlageristen?

Da der Berufsweg über eine duale Ausbildung führt, gibt es beim Gehalt verschiedene Abstufungen im ersten und zweiten Ausbildungsjahr - und dann noch einmal zum tatsächlichen Berufsbeginn. Nach Angaben der Agentur für Arbeit verdienen Auszubildende im ersten Jahr im Handel zwischen 747 Euro bis zu 1000 Euro brutto pro Monat. Als Fachlagerist bzw. Fachlageristin im Verkehrsgewerbe gibt es im ersten Ausbildungsjahr zwischen 480 Euro und 975 Euro brutto pro Monat. Diese Zahlen schwanken allerdings je nach Bundesland. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1606 Euro und 1844 Euro brutto pro Monat. Auch hier gibt es je nach Bundesland Unterschiede.

Laut einer Statistik der Website gehaltsvergleich.com, die auf Basis von 5379 Datensätzen erstellt wurde, beträgt das deutschlandweite Durchschnittsgehalt für Fachlageristen 2286 Euro brutto pro Monat. Auch hierbei gibt es bundesweite Unterschiede. Während das monatliche Durchschnittsgehalt im Norden bei monatlich 2035 Euro brutto liegt, kann man im Süden, in diesem Fall in Baden-Württemberg, mit einem durchschnittlichen Gehalt von 2517 Euro brutto pro Monat rechnen. Das Spitzengehalt im Beruf des Fachlageristen liegt bei 3362 Euro brutto im Monat.

Einstiegschancen: Aussichten von Fachlageristen

Da in jedem größeren Lager Fachlageristen gebraucht werden, sehen die Einstiegs- und Jobchancen sehr gut aus. Auch der boomende Onlinehandel trägt seinen Teil dazu bei, dass sich dieser Trend weiterhin fortsetzt. Um die zahlreichen Anfragen zu bearbeiten und sich um Retouren zu kümmern, sind neue Einsteiger in der Branche immer gern gesehen. Aufgrund des wachsenden Bedarfs haben Quereinsteiger ohne Berufsausbildung in dieser Branche beste Chancen auf eine Beschäftigung.

Fachlagerist Bewerbung: Womit punkten Fachlageristen?

Um einen Ausbildungsplatz in einem renommierten Unternehmen zu bekommen, ist es empfehlenswert, ein freiwilliges Vorpraktikum in genau dem Unternehmen zu absolvieren. Hierbei können bereits entsprechende Qualitäten im Wunschunternehmen unter Beweis gestellt und Kontakte innerhalb des Unternehmens geknüpft werden.

Weiterhin zeigt die vorherige Arbeitserfahrung in dem Umfeld, dass der Bewerber bzw. die Bewerberin ein großes Interesse an der Branche hat. Hier kann zum Beispiel in der Vorweihnachtszeit, wenn besonderer Bedarf besteht, spontan eingesprungen werden. Ebenso punkten können Bewerber und Bewerberinnen während des Vorstellungsgesprächs, indem sie ihr Kommunikationstalent, ihre Zuverlässigkeit und ihr Organisationstalent unter Beweis stellen. Diese Qualitäten sind für den Beruf als Fachlagerist und Fachlageristin unabdingbar.

Karriere: Entwicklungs-/ Aufstiegschancen als Fachlagerist

Zusätzlich zur zweijährigen dualen Ausbildung kann bei der Ausbildung ein drittes Ausbildungsjahr absolviert werden. Nach diesem zusätzlichen Jahr kann man sich "Fachkraft für Lagerlogistik" nennen. Die Meisterprüfung im Bereich Logistik ist eine beliebte Weiterbildungsmöglichkeit, um das Berufsfeld zu erweitern. Des Weiteren kommt ein Studium im Bereich Logistik und Supply Chain Management infrage. Das dreijährige Bachelorstudium erweitert die Qualifikation und Fähigkeiten, was sich anschließend auch im Gehalt niederschlägt.

Fachlageristinnen: Chancen für Frauen

Die Logistikbranche boomt und der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist groß. Trotz dieses Booms wird dieses Berufsfeld von Männern dominiert. Laut des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung lag der Frauenanteil im Jahr 2015 bei 20,2 Prozent. Die Untersuchung "Berufliche Bildung" des statistischen Bundesamtes zeigt, dass insgesamt 21.753 Männer den Beruf "Fachkraft Lagerlogistik" erlernten – dem standen nur 2.979 Frauen gegenüber.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld von Fachlageristen entwickelt?

Auch vor der Logistikbranche macht die Digitalisierung keinen Halt. So sollen künftig Drohnen eingesetzt werden, um die Arbeitsprozesse der Fachlageristen zu vereinfachen. Getestet werden bereits sogenannte Paketdrohnen, die nicht nur beim Transport, sondern auch bei der elektronischen Erfassung von Paketen eingesetzt werden sollen. Um auf dem neusten Stand der Technik zu bleiben, müssen sich die Fachkräfte entsprechende Kenntnisse aneignen, etwa mithilfe einschlägiger Weiterbildungen. Mobile Computersysteme, sogenannten Wearables, die von Lageristen und Lageristinnen am Körper getragen werden, sollen Waren künftig schneller scannen und den Prozess rund um die Logistikindustrie effizienter gestalten. Auch hierzu müssen die Fachkräfte spezifischeWeiterbildungsseminare besuchen, um sich mit der Technik vertraut zu machen.

Ähnliche Berufe wie Fachlagerist:

  • Handelsfachpacker
  • Gabelstaplerfahrer
  • Hafenarbeiter
  • Kommissionierer
  • Transportgeräteführer
  • Warenannehmer
  • Helfer für Lagerwirtschaft, Transport
  • Lager- und Transportarbeiter

Quellen:

berufenet.arbeitsagentur.de, planet-beruf.de, ausbildung.de, gehaltsvergleich.com

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