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Dekorateur Berufsbild, Gehalt, Karriere

Dekorateur: Dekorateurin
© Microgen / Shutterstock
Dekorateure haben die Aufgabe, Waren und Artikel einladend und ansprechend zu drapieren. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Dekorateurs wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Dekorateur (m/w/d)

Art der Ausbildung

Duale Ausbildung

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Einstiegsgehalt

2.200 Euro

Durchschnittsgehalt

2.600 Euro

Das Berufsprofil: Dekorateur

Was wäre ein Spaziergang durch die Fußgängerzone, ohne die bunten und originell dekorierten Schaufenster der Geschäfte? Die Straßen sähen wohl deutlich eintöniger aus. Dekorateure und Dekorateurinnen sind als kreative Köpfe für die Entwicklung und Umsetzung von visuellen Gestaltungskonzepten zuständig. Durch ihren Einsatz tragen sie aktiv zur Umsatzsteigerung von Unternehmen bei, indem sie Verkaufs- und Ausstellungsräume gestalten und Produkte oder Waren attraktiv in Szene setzen, damit flanierende Fußgänger zu einem Ladenbesuch angeregt werden.

Sie wissen genau, wie die Kundinnen und Kunden zum Kaufen angeregt werdenkönnen und bedienen sich dabei unter anderem an Methoden der Werbe- und Verkaufspsychologie. Doch es wäre zu kurzgefasst, den Beruf rein auf dekorative Tätigkeiten zu reduzieren. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Berufsbezeichnung Dekorateur bzw. Dekorateurin im Jahr 2004 umgetauft wurde und fortan als "Gestalter für visuelles Marketing" bezeichnet wird. Die beiden genannten Berufsbezeichnungen werden in diesem Artikel als Synonyme verwendet.

Ganz gleich, ob es um die Inszenierung der neuesten Brillenkollektion im Schaufenster oder um die Dekoration eines Messestandes inklusive ansprechender Beleuchtung und Blumengestecke geht, bevor die gestalterischen Ideen tatsächlich umgesetzt werden, erstellen Dekorateure und Dekorateurinnen vorerst ein Konzept.

Dafür bringen die Spezialisten für visuelles Marketing in Erfahrung, welche Faktoren für ihren kreativen Schaffensprozess relevant sind. Um welches Produkt handelt es sich? Was ist die Zielgruppe? Mit welchen gestalterischen Mitteln ist diese am besten anzusprechen? In erster Linie sollen sich Kundinnen und Kunden durch die umgesetzten Konzepte angezogen fühlen. Hier geht es allerdings nicht allein um bloße Ästhetik. Es ist auch wichtig, dass Orte der Entspannung wie etwa Sitzgruppen gestaltet werden, die dem Kunden eine wohlige Atmosphäre zum Verbleiben bieten.

Als Ergänzung für die angefertigten technischen Zeichnungen zur Planung und Umsetzung von Projekten, helfen den Dekorateuren Grafik- und Layout-Programme. Dabei haben die Gestalter für visuelles Marketing nicht allein Farb- und Formkombinationen im Blick – auch die aufzuwendenden Kosten werden kalkuliert, um das Budget der Auftraggeber nicht zu übersteigen.

Aus dem finalen visuellen Konzept wird letzten Endes der sogenannte Aktionsplan erarbeitet. In diesem findet eine genaue Aufschlüsselung aller geplanten Details des Projektes statt, um am Ende nichts dem Zufall zu überlassen. Das soll jedoch nicht heißen, dass Dekorateure und Dekorateurinnen nur am Schreibtisch sitzen und über ihren Konzepten grübeln. Sobald es um die Umsetzung geht, packen sie tatkräftig mit an und besorgen die notwendigen Materialien wie Folien, Bilder oder Duftstoffe, arbeiten mit Tackern und Stecknadeln, um Kleidung an Mannequins im Schaufenster anzubringen oder greifen zur Bohrmaschine, um Regale oder Dekorationsständer anzufertigen.

Vorteile als Dekorateur:

  • Abwechslungsreich
  • Kreative Arbeit
  • Viele Einsatzmöglichkeiten

Nachteile als Dekorateur:

  • Teils unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Körperlich anstrengend
  • Teils Arbeit unter Zeitdruck

Wie wird man Dekorateur?

Um als Dekorateur tätig werden zu können, wird normalerweise eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Eine spezielle Vorbildung ist nicht vorgegeben, die Betriebe stellen allerdings zum Großteil Bewerberinnen und Bewerber mit Hochschulreife ein. Die Ausbildung zum Dekorateur bzw. zur Dekorateurin erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von drei Jahren.

Da es sich um eine duale Ausbildung handelt, arbeiten die Auszubildenden während dieser Zeit in einem Betrieb und besuchen parallel eine Berufsschule. Dort findet der Unterricht entweder blockweise oder regelmäßig an bestimmten Wochentagen statt. Während der Ausbildung durchlaufen die angehenden Gestalter für visuelles Marketing insgesamt 12 Lernfelder, die im Rahmenlehrplan festgelegt sind. Im ersten und zweiten Lehrjahr stehen folgende Inhalte im Mittelpunkt:

  • Gestaltung von Flächen: Hier lernen die Auszubildenden Skizzen und Reinzeichnungen anzufertigen und bekommen Wissen über technische Richtlinien und Präsentationstechniken vermittelt. 
  • Herstellung von Objekten: Die Auszubildenden lernen die geeigneten Stoffe oder Fertigelemente unter Rücksichtnahme ökologischer und ökonomischer Faktoren auszuwählen, üben den Umgang mit Werkzeugen und Geräten sowie Entwurfstechniken und technische Zeichnungen.
  • Gestaltung von Räumen: Teamarbeit steht hier im Mittelpunkt. Die Auszubildenden sollen lernen, Konzepte gemeinsam zu planen, zu entwerfen und schließlich umzusetzen. Schwerpunkte sind dabei unter anderem Licht, Stilelemente, Collagen und Feedback-Methoden.
  • Werben mit Medien: Auf Grundlage der jeweiligen Corporate Identity und der Waren oder Produkte lernen die Auszubildenden bestimmte Werbearten-, mittel- und Werbeträger einzusetzen. Darüber hinaus üben sich die angehenden Gestalter für visuelles Marketing in Grafik- und Bildbearbeitungssoftware.

In der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres haben die angehenden Dekorateure und Dekorateurinnen eine Zwischenprüfung abzulegen. Ist diese erfolgreich bestanden und das restliche Lehrjahr zu Ende, geht es in das dritte und damit letzte Ausbildungsjahr. Hier werden die erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten aus den ersten beiden Lehrjahren vertieft und darüber hinaus lernen die Auszubildenden unter anderem noch Präsentationsräume ansprechend zu gestalten, Events zu organisieren und weitreichende Konzepte des visuellen Marketings auszuarbeiten. Die Ausbildung wird schließlich im dritten Lehrjahr mit einer Abschlussprüfung beendet und die frisch gebackenen Gestalter für visuelles Marketing können die Welt mittels Kombination aus Know-how und kreativem Verstand ein wenig bunter gestalten.

Soft Skills: Welche Fähigkeiten sollte ein Dekorateur mitbringen?

Dekorateure und Dekorateurinnen sollten feinmotorisches Geschick mitbringen, um beispielsweise beim Anfertigen von Dekorationselementen oder der Bearbeitung von Stoffen mit Nadel und Faden problemlos vorgehen zu können. Auch mit dem Zeichenstift sollten die Dekorateure umgehen können. Beispielsweise, um maßstabsgetreue Skizzen anfertigen zu können. Damit sie letzten Endes ein ansprechendes Ergebnis abliefern können, sollten die Gestalter für visuelles Marketing ein Auge für Ästhetik haben und über die neuesten Trends informiert sein.

Dekorateur: Welcher Arbeitgeber sucht danach?

Viele der Dekorateure und Dekorateurinnen arbeiten im Einzelhandel wie beispielsweise für Bekleidungsgeschäfte oder auch in Möbelhäuser und grundsätzlich überall dort, wo es Schaufenster mit Waren und Produkte gibt, die Verkäuferinnen und Verkäufer inszenieren sollen. Darüber hinaus können sie in Kongresszentren oder auch für Ausstellungsveranstalter tätig sein.

Gehalt: Was verdienen Dekorateure?

Da der Weg zum Dekorateur bzw. zur Dekorateurin mit einer dualen Ausbildung beginnt, wird schon in dieser Zeit ein Gehalt gezahlt. Die genaue Höhe ist dabei vom jeweiligen Bundesland, in dem die Ausbildung stattfindet, abhängig und richtet sich zudem danach, ob der Ausbildungsbetrieb ein tarifgebundenes Gehalt zahlt. Die Gehälter über die drei Jahre der Ausbildungszeit bewegen sich im folgenden Spielraum:

  • 1. Ausbildungsjahr: 705 Euro - 805 Euro brutto pro Monat
  • 2. Ausbildungsjahr: 760 Euro - 955 Euro brutto pro Monat
  • 3. Ausbildungsjahr: 885 Euro - 1100 Euro brutto pro Monat

Nach der Ausbildung können die Dekorateure mit einem Durchschnittsgehalt von circa 2600 Euro brutto rechnen. Mit zunehmender Berufserfahrung und je nach Unternehmen sind Gehälter von 3000 Euro brutto und mehr denkbar.

Einstiegschancen: Aussichten von Dekorateuren

Die berufsspezifische Arbeitslosenquote von derzeit 3,7 Prozent befindet sich seit über 10 Jahren im Abwärtstrend. Im selben Zuge steigen die gemeldeten Stellen ohne Zeitarbeit kontinuierlich an. Zwar sind die gezahlten Gehälter nicht überdurchschnittlich hoch, dennoch erhöhen sie sich jährlich. In der Summe heißt dies für alle Fachkräfte dieser Branche, dass die Beschäftigungslage positiv zu sehen ist.

Dekorateure: Womit punkten sie in der Bewerbung?

Die Branche von Dekorateuren ist relativ breit gefächert, weshalb es für den künftigen Arbeitgeber von Interesse sein wird, in welchen Bereichen bereits Arbeitserfahrung gesammelt werden konnte. Daher sollte im Lebenslauf auf die bisherigen Stationen eingegangen werden. Zudem kann im Motivationsschreiben betont werden, weshalb die eigenen Erfahrungen und Fähigkeiten beispielsweise auf die Stelle als Dekorateur in einem Einrichtungshaus perfekt zugeschnitten sind.

Eventuell gab es bereits im Ausbildungsbetrieb Überschneidungen zum Wunschberuf. Trotz der unterschiedlichen Sparten, in denen Dekorateure und Dekorateurinnen tätig werden können, werden bestimmte Kompetenzen und Eigenschaften in jedem Betrieb gefordert – zum Beispiel Kreativität. Um diese dem zukünftigen Arbeitgeber zu demonstrieren, könnten daher Arbeitsproben eine sinnvolle Ergänzung für eine erfolgsversprechende Bewerbung sein.

Karriere: Entwicklungs- und Aufstiegschancen als Dekorateur

Bestehen Ambitionen im Anschluss an die Ausbildung die eigenen Kompetenzen noch weiter auszubauen, haben Dekorateure und Dekorateurinnen unterschiedliche Möglichkeiten. Wie der Begriff in sich schon verrät, können sogenannte Aufstiegsweiterbildungen den Karriereweg für Führungspositionen ebnen. Falls eine Hochschulzugangsberechtigung erworben wurde, könnte alternativ ein Studium die berufliche Laufbahn weiter in Schwung bringen, beispielsweise in den Studiengängen Kommunikationsdesign oder visuelle Kommunikation. Nach einigen Jahren Berufserfahrung haben Gestalter für visuelles Marketing zusätzlich die Möglichkeit, in die Selbstständigkeit zu gehen. 

Dekorateurinnen: Chancen für Frauen im Handwerk des Dekorateurs

Mit circa 60 Prozent machen Frauenden Hauptanteil dieser Berufsgruppe aus. Allein zwischen 2013 und 2017 stieg deren Anteil um ungefähr 5 Prozent an. Zudem gibt es derzeit keinen Grund zur Annahme, dass in dieser Entwicklung ein Richtungswechsel zu erwarten ist. im Gegensatz zu vielen anderen Berufsgruppen schneiden Frauen auch in Bezug auf das Gehalt im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen kaum schlechter ab. Vor allem Gestalterinnen für visuelles Marketing prägen diese Branche, wodurch der Beruf selbst auch für den weiblichen Nachwuchs ermutigende Perspektiven bietet.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Dekorateurs entwickelt?

Seit den ersten Schaufenstern in Paris um 1780 hat sich einiges getan in der industrialisierten Welt. Dennoch blieb vieles gleich, unter anderem, dass Kundinnen und Kunden von Schaufenstern angezogen werden. Trotz zunehmendem Onlinehandel bleiben Geschäfte, aber auch Messen oder Kongresse bis auf Weiteres ein fester Bestandteil unseres Stadtbildes.

Ähnliche Berufe wie Dekorateur:

  • Ausstellungsdesignerin/Ausstellungsdesigner
  • Merchandiserin/Merchandiser
  • Raumausstatterin/Raumausstatter

Quellen:

bmwi.de, kmk.org, berufenet.arbeitsagentur.de

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