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Brauer Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Brauer: Frau vor Brauerei-Equipment
© Iakov Filimonov / Shutterstock
Neben Bier brauen, hat ein Brauer auch andere Aufgaben. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Brauers wissen musst — von der Ausbildung bis hin zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Brauer

Art der Ausbildung.

duale Ausbildung

Ausbildungsdauer.

3 Jahre (Verkürzung auf 2 bis 2,5 möglich)

Durchschnittsgehalt.

 3.588 Euro (Tarifvertrag)

Einstiegsgehalt.

 keine Angaben

Das Berufsprofil: Brauer

Altbier, Kölsch, helles Bier, Pilsner Bier – wer Bier mag, wird den Beruf des Brauers lieben! Gerade Deutschland gilt mit seinen vielen Traditionsbrauereien als Land der Biere … kein Wunder, dass auch der Beruf des Brauers sehr beliebt ist.

Als Brauer und Mälzer bist du für die Bierherstellung und den Einkauf der Zutaten zuständig: Du lernst, nach welcher Rezeptur Bier gebraut wird. Mit dem Deutschen Reinheitsgebot dürfen zur Bierherstellung nur Hopfen, Hefe, Malz und Wasser verwendet werden, trotzdem hat jedes Bier seinen eigenen Geschmack, für dessen Erhalt der Brauer zuständig ist.

Grundsätzlich dringst du als Brauer und Mälzer in die Geheimnisse der Bierbraukunst ein: Das beinhaltet wiederum alle Schritte von der Malzherstellung über das Kochen der Würze, die Zugabe der Hopfenextrakte und der Gärung, bis hin zur Filterung und Abfüllung. Dabei führt der Brauer die Geheimrezeptur aus, die den Geschmack des jeweiligen Bieres gewährleistet.

Maschinen übernehmen den Hauptteil der Bierbraukunst. In einer Bierbrauerei gibt es heutzutage riesige Anlagen und Maschinen, die den gesamten Prozess des Bierbrauens ausführen. Hier trägt der Brauer die Verantwortung, diese Prozesse zu steuern und zu überwachen. Auch die Reinigung und Wartung der Maschinen obliegt dabei dem Brauer. Das Wichtigste ist dabei eine sorgfältige Arbeitsweise, um dem Bierliebhaber immer wieder die gleiche Qualität zu gewährleisten.

Grundsätzlich lernen Brauer und Mälzer auch alkoholfreie Getränke und Biermischgetränke herzustellen, da Brauereien meist eine vielfältige Produktpalette herausbringen. Somit ist das Berufsbild eines Brauers weit gefasst und steckt ein großes Interessensfeld ab.

Vorteile Nachteile

Spannendes Arbeitsumfeld für alle Bierliebhaber

Schichtdienst möglich

Abwechslungsreiches Arbeitsfeld

Teilweise körperliche Beanspruchung möglich

Wie wird man Brauer?

Wenn du dich für eine Ausbildung als Brauer und Mälzer entscheidest, trittst du eine duale Berufsausbildung an, die abwechselnd in der Schule und im Ausbildungsbetrieb stattfindet. Die Schule ist dabei für das theoretische Wissen zuständig, während der Ausbildungsbetrieb die Praxiserfahrung gewährleistet.

Zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung wird nach dem zweiten Ausbildungsjahr eine Zwischenprüfung abgelegt, während am Schluss noch eine Gesellenprüfung stattfindet.

Für die Ausbildung ist kein konkreter Schulabschluss zwingend erforderlich, dennoch zeigt sich, dass die Mehrheit der Azubis das (Fach-)Abitur hat.

Während der Ausbildung werden unter anderem folgende Inhalte vermittelt:

  • Qualitätskontrolle der Rohstoffe
  • Steuerung des Maisch- und Kochvorgangs
  • Kontrolle des Gärvorgangs
  • Überwachung des Filtriervorgangs
  • Analyse des gebrauten Bieres

Die Ausbildung als Brauer dauert drei Jahre, kann aber unter folgenden Umständen auch verkürzt werden: Sollten die Berufsanwärter gute bis sehr gute Leistungen erbringen und eine Mittlere Reife oder Abitur vorweisen können, kann die Ausbildung auf 2,5 Jahre oder sogar 2 Jahre verkürzt werden.

Welche Fähigkeiten sollten Brauer mitbringen?

  • Als angehender Brauer solltest du ein ausgeprägtes Interesse für Chemie, Bio und Mathe mitbringen, da die biotechnologischen Prozesse die Grundlagen für die Braukunst bilden.
  • Außerdem ist handwerkliches Geschick und technisches Verständnis als Brauer von Vorteil.
  • Eine präzise Arbeitsweise und ein hohes Hygienebewusstsein sind absolutes Muss bei der Arbeit mit Lebensmitteln.

Arbeitgeber: Wer sucht Brauer?

Brauer werden in folgenden Bereichen angestellt:

  • Brauereien und Mälzereien
  • Betriebe, die Obst und Gemüsesäfte produzieren
  • Betriebe, die nichtalkoholische Getränke herstellen
  • Hersteller von Bier- und Hefeextrakt

Im Speziellen werden Brauer vor allem in Gär- und Lagerkellern eingesetzt sowie in Abfüllhallen. Auch das Büro, in dem die Messergebnisse analysiert und ausgewertet werden, ist ein möglicher Arbeitsplatz.

Gehalt: Was verdient ein Brauer?

Während der Ausbildung beträgt das tarifliche Bruttogehalt eines Brauers im ersten Ausbildungsjahr zwischen 782 bis 982 Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr 879 bis 1.113 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 962 bis 1.298 Euro (Quelle: Berufenet). 

Wie bei vielen Berufen ist das Gehalt auch hier abhängig von Lage und Größe des Betriebes. Außerdem ist der jeweilige Hersteller, bei dem du angestellt bist, ausschlaggebend für die Gehaltshöhe. Dennoch zeigt sich, dass man als Auszubildender in diesem Beruf überdurchschnittlich gut verdient. Dies liegt daran, dass die Bierherstellung eine überaus bedeutende Position in der deutschen Lebensmittelindustrie einnimmt.

Laut Berufenet kann die tarifliche Bruttogrundvergütung im Monat bei 3.588 Euro liegen. Mit Weiterbildungen oder sogar dem Meistertitel steigen Verantwortung und Aufgaben. In höheren Positionen und mit steigender Verantwortung wird auch dein Gehalt als Brauer ansteigen.

Einstieg: Aussichten als Brauer

Als Brauer hat man gute bis sehr gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Dazu ergeben sich auch Chancen im Ausland: Die deutsche Bierbraukunst ist weltweit bekannt und der technische Standard der hiesigen Brauereien ist sehr weit fortgeschritten – alles Gründe, warum deutsche Brauer auch in anderen Ländern gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt haben.

Bewerbung: Womit punkten Brauer?

  • Bewerber als Brauer punkten mit einer aussagekräftigen und vollständigen Bewerbung, die neben dem Anschreiben auch den Lebenslauf und Zeugnisse enthält.
  • Neben einer abgeschlossenen Schul- und Berufsausbildung sollten Brauer und Mälzer zudem folgende Kriterien mitbringen:
  • Brauer und Mälzer ist ein Beruf, der heutzutage hochmoderne Computertechnologie einsetzt. Ein ausgeprägtes technisches Verständnis ist also für eine erfolgreiche Bewerbung Grundvoraussetzung.
  • Zudem werden biochemische und mikrobiologische Kenntnisse vorausgesetzt, da sie der Bierbraukunst zugrunde liegen.
  • Bewerber müssen ebenfalls ein sicheres betriebswirtschaftliches Wissen nachweisen, da dieses in den Produktionsabläufen innerhalb der Brauerei ebenfalls von Bedeutung ist.
  • Zudem müssen Brauer hohe hygienische Standards einhalten und auch die Bereiche Umweltschutz und Energiemanagement sollten für jeden Brauer von Bedeutung sein.

Karriere: Aufstiegschance für Brauer?

Nach erfolgreicher Berufsausbildung zum Brauer und Mälzer stehen dir einige Weiterbildungsmöglichkeiten zur Auswahl:

  • Brau- und Mälzermeister
  • Betriebsbraumeister

Mit einem Meisterbrief in der Tasche kannst du deinen eigenen Betrieb leiten oder in größeren Betrieben zum Beispiel als Abteilungsleiter oder Laborleiter arbeiten.

Mit entsprechender Qualifikation hast du auch die Option, ein Hochschulstudium. beispielsweise in folgenden Bereichen an die Ausbildung anzuknüpfen:

  • Ernährungswissenschaften
  • Bachelor of Science für Brauwesen
  • Lebensmitteltechnologie

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Brauers entwickelt?

Deutschland ist weltweit bekannt für seine Auswahl an Bieren. Kein Wunder, blicken wir doch auf eine traditionsbehaftete Braukunst zurück. Bier war aber bereits schon vor ungefähr 13.000 Jahren bekannt. Spuren aus dieser Zeit stammen aus einer archäologischen Fundstätte im Norden Israels, aus denen hervorgeht, dass bereits zum damaligen Zeitpunkte Bier und Malz gebraut wurden. Weitere Nachweise und das älteste Bierrezept stammen aus dem alten China von vor 5000 Jahren.

Auch bei den Römern und Kelten war Bier bekannt, entsprach aber noch nicht unserer heutigen Vorstellung. Im Mittelalter bestand das Bier nicht nur aus den typischen Zutaten, die wir heute zur Bierherstellung verwenden. Auch Kräuterbiere waren damals gängig, wobei das Hopfenbier aber immer mehr an Popularität gewann. Als weiteres Unterscheidungsmerkmal handelte es sich damals oft um obergärig gebraute Biere. Die Popularität von Bier war bereits damals sehr hoch, lieferte es doch aufgrund des Kaloriengehaltes einen entscheidenden Anteil zur Ernährung. Dazu wurde es auch von Kindern getrunken. Das liegt vor allem daran, dass der Alkoholgehalt geringer war. Außerdem war Bier reiner und ungefährlicher als das damalige Trinkwasser.

Ab 1841 setzte sich dann das untergärige Bier durch, womit auch die Pilsner Brauart bekannt wurde, die noch heute als Pilsner Urquelle zu finden ist. 2005 wurde das Reinheitsgebot verabschiedet, dessen erste Erwähnung bereits 1516 erfolgte. Es wird als deutsches Kulturgut angesehen und beschränkt die Zutatenliste für Bier auf Hopfen, Hefe, Mals und Wasser. Im Jahre 2018 gab es in Deutschland 1.539 Brauereien (Statista), die jedes Jahr 100 Millionen Hektoliter Bier produzieren. Darunter vertreten sind viele Mikro-Brauereien, die neuartige Bierkreationen herausbringen. Somit hat sich auch die deutsche Craft Beer-Szene mittlerweile einen Namen gemacht!

Brauerin: Welche Chancen haben Frauen in der Brauerei?

Bier wird leider stetig noch als Männerdomäne angesehen. Sowohl die Zielgruppe als auch die gesamte Branche sind männlich dominiert, was dazu führt, dass sich Frauen in diesem Bereich unter Umständen mit Vorurteilen konfrontiert sehen. Aber auch Frauen trinken gerne Bier und sind ohne Frage genauso geeignet, den Beruf eines Brauers oder Mälzers auszuführen.

Historisch betrachtet war Bierbrauen sogar die Aufgabe der Frauen. Wie das Backen und Kochen gehörte es zu den Tätigkeiten im Haushalt. Selbst bis ins späte Mittelalter blieben Frauen dieser Aufgabe treu. Danach erfolgte eine Kehrtwende und Männer verschrieben sich der Bierbraukunst.

Mittlerweile nimmt der Frauenanteil in dieser Branche aber zu und gerade die Craftbierszene erbrachte den Frauen ein Comeback in den Brauhallen. In den Traditionsbrauereien sind hingegen Frauen noch unterrepräsentiert. Quereinsteiger haben es in der Szene schwer, eine fundierte Ausbildung schafft jedoch die Grundlage, als Brauer und Mälzer zu arbeiten – egal ob Frau oder Mann. Einzelne Hindernisse können lediglich manchmal auftauchen, indem Frauen unter Umständen nicht so schwer heben können. Aber auch hier finden sich Mittel und Wege, die Probleme zu beseitigen.

Ähnliche Berufe wie Brauer:

Fachkraft-Lebensmitteltechnik, Milchwirtschaftliche/r Laborant/in, Pflanzentechnologe/- technologin

Quellen:

Statista, Wikipedia, Ausbildung.de, Azubiyo.de, Azubi.de, Reinheitsgebot.de, Berufenet

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