Anzeige

Jobs nach Kategorien

Bauingenieur Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Bauingenieur: Ingenieuren mit Bauplan auf Baustelle
© Drpixel / Shutterstock
Bauingenieure planen und bauen Gebäude, Brücken oder Windparks. Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Bauingenieurs wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Bauingenieur

Art der Ausbildung.

Studium

Ausbildungsdauer.

3 bis 5 Jahre

Durchschnittsgehalt.

 4.500 Euro

Einstiegsgehalt.

 3.500 Euro

Das Berufsprofil: Bauingenieur

Egal ob aus Beton, Stahl oder Holz: Bauingenieure planen und konstruieren Bauwerke jeglicher Art, aber auch Windparks oder Infrastrukturnetze wie Straßen, Brücken oder Tunnel. Dabei gehört Konzeption, Entwurf, Konstruktion, Berechnung, Herstellung, Instandhaltung und Finanzierung zum umfangreichen Aufgabenspektrum des Bauingenieurs. Auch Aspekte des Umweltschutzes werden bei der Arbeit berücksichtigt, das können beispielsweise Schadstoffuntersuchungen oder Bodenschutz sein. Sanierungen bzw. energetische Gebäudesanierungen werden ebenfalls von Bauingenieuren durchgeführt.

Wer in diesem Job arbeiten will, sollte technisches und analytisches Verständnis mitbringen sowie lösungsorientiert denken. Die Bauingenieure arbeiten unter anderem mit Bauplänen, Aufmaßen, Gutachten, Bauvorschriften und spezieller Bausoftware. Und managen zudem die Projekte rund um das Bauvorhaben und berücksichtigen dabei verschiedene Aspekte wie Umfang, Finanzierung, benötigte Materialien und Geräte. Bauingenieure interagieren dafür mit Behörden, Baustellenteams und anderen involvierten Teilnehmern. Dafür ist eine große Portion Organisationstalent, aber auch Kreativität und Teamfähigkeit gefragt.

Jedes Projekt ist anders hinsichtlich des Bauwerks, der Umgebung, des Untergrunds, Budget und anderer Vorgaben durch den Bauherrn. So sind Bauingenieure auch häufig auf Reisen, denn die Projekte werden nicht unbedingt in der näheren Umgebung realisiert. Überstunden sind in Hochphasen keine Seltenheit.

Vorteile Nachteile

Weltweite Arbeitsmöglichkeiten

hohe Arbeitsbelastung

Vielfältige Bereiche

viel auf Reisen

Viel Verantwortung

Wie wird man Bauingenieur?

Für die Ausübung des Berufs als Bauingenieur braucht es zunächst ein Studium, die Zugangsvoraussetzung dafür ist in der Regel das Abitur. Innerhalb der Ingenieurswissenschaften gibt es einen eigenen Studiengang des Bauingenieurwesens. Dieser wird an Universitäten, Technischen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Einige haben jedoch eine Zulassungsbeschränkung eingeführt.

Die Regelstudienzeit für das grundständige Bauingenieurwesen beträgt sechs bis sieben Semester, für das aufbauende Masterstudium zusätzlich drei bis vier Semester. Üblicherweise wird im Studium ein Schwerpunkt gesetzt:

  • Konstruktiver Ingenieurbau
  • Wasserbau
  • Geotechnik
  • Baubetrieb
  • Verkehrswesen

Im Bauingenieurstudium werden unter anderem folgende Inhalte vermittelt:

  • Mathematik
  • Arbeitssicherheit
  • Bauphysik
  • Baustoffkunde
  • Festigkeitslehre
  • Statik
  • Tragwerkslehre
  • Umwelttechnik
  • Geotechnik
  • Vermessungskunde
  • Projektmanagement
  • Verkehrswesen

Mitarbeit in Projekten und Exkursionen als auch Berufspraktika gehören ebenfalls zum Studium. Einige Hochschulen erwarten allerdings schon im Vorfeld absolvierte Praktika. Nach dem Bauingenieurstudium stehen einem jede Menge Türen in der ganzen Welt offen.

Welche Fähigkeiten sollten Bauingenieure mitbringen?

Ein Bauingenieur muss in der Lage sein, das große Ganze zu überblicken und Projekte entsprechend zu managen. Dazu gehören Weitblick, Verantwortungsbewusstsein und Belastbarkeit, auch ein Sinn für Kosten sollte vorhanden sein.

Bauingenieure müssen also ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit mitbringen. Über diese Soft Skills sollten sie ebenfalls verfügen:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Führungskompetenz
  • Flexibilität
  • Kreativität
  • Sorgfalt

Im Vorstellungsgespräch heben sich Bewerber von der Masse ab, indem sie ihre Erfolge und Kompetenzen nicht nur aufzählen, sondern durch konkrete Beispiele unterfüttern. Zum Beispiel wie ein bestimmtes Problem gelöst oder welches große Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde.

Arbeitgeber: Wer sucht Bauingenieure?

Arbeitgeber sind mittelständische oder große Unternehmen aus dem Hoch- oder Tiefbau. Mögliche Jobmöglichkeiten für Bauingenieure sind beispielsweise:

  • Bauunternehmen
  • Bauverwaltungen/öffentlicher Dienst
  • Ingenieur- und Planungsbüros

Auch das Ausüben auf freiberuflicher Basis ist möglich. Die Tätigkeit muss dabei zum Kernbereich des Berufes gehören, zum Beispiel als Berater in der Bauplanung. Es ist durchaus sinnvoll, erst Berufserfahrung zu sammeln, bevor man sich selbstständig macht.

Gehalt: Was verdient ein Bauingenieur?

Bauingenieure verdienen unter allen Ingenieursberufen am wenigsten, aber dennoch gut. So verdienen sie zu Beginn ihrer Karriere durchschnittlich 3.500 Euro im Monat. Der Verdienst schwankt jedoch je nach Bundesland und der Betriebsgröße. Mit ein paar Jahren Berufserfahrung steigt das Gehalt auf durchschnittlich 4.500 Euro.

Auch Tarifverträge regeln im Bauingenieurwesen den Verdienst. Das Tarifgehalt nach dem Bachelor-Abschluss liegt in der Bauindustrie zwischen 3.400 und 3.600 Euro. Nach dem Master liegt das Einstiegsgehalt zwischen 3.700 und 4.000 Euro (Fachhochschule) bzw. 4.000 und 4.400 Euro (Universität). Mit Berufserfahrung und Verantwortung lässt sich auch hier der Verdienst noch steigern.

Einstieg: Aussichten von Bauingenieuren

Die Chancen nach dem Studium auf einen Arbeitsplatz stehen sehr gut. Auch wenn die Zahlen der Studenten steigen, gibt es zurzeit noch zu wenig Absolventen. Außerdem haben Bauingenieure im Ausland gute Chancen einen Job zu finden und sind auch wegen ihrer spezifischen Fachkenntnisse gefragt.

Bewerbung: Womit punkten Bauingenieure?

Wer sein Studium als Bauingenieur erfolgreich abgeschlossen hat und auf der Suche nach einem Job ist, hat gute Chancen. Neben den Hard Skills aus Studium und Berufserfahrung erhöhen auch Auslandserfahrungen den Erfolg. Die Ingenieure überzeugen mit analytischem Denken, wirtschaftlichem Verständnis, aber auch mit Team- und Durchsetzungsfähigkeit. Kreativität ist beim Finden von Lösungen und im Umgang mit unterschiedlichen Bauvorhaben ebenfalls eine vorteilhafte Eigenschaft.

Karriere: Aufstiegschance für Bauingenieure?

Wer als Bauingenieur arbeitet, kann zum Team- oder Projektleiter aufsteigen und von dort aus auch zum Bauleiter. In einem Bauunternehmen kann man zudem zum Geschäftsführer oder Vorstand aufsteigen. Im öffentlichen Dienst ist der Aufstieg zum Amtsleiter oder Baustadtrat möglich.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Bauingenieur entwickelt?

Schon seit Jahren erfreut sich das Studium des Bauingenieurswesens steigender Beliebtheit, was sicherlich mit dem Bauaufschwung seit 2006 zusammenhängt. Die Anzahl der Studierenden ist in einem Zehnjahreszeitraum auf etwa 60.000 gestiegen. Ein gegenläufiger Trend ist nicht zu erkennen. Zwar schätzen Bauunternehmen ihre Lage aktuell etwas schlechter ein als noch 2018, dennoch ist die Geschäftslage immer noch gut.

Bauingenieurin: Welche Chancen haben Frauen im Bauingenieurwesen?

Der Frauenanteil in der Branche beträgt durchschnittlich 10 Prozent, während in Bauunternehmen bereits 27 Prozent der Bauingenieure weiblich sind. Damit sind sie zwar nach wie vor unterrepräsentiert, dennoch steigt der Frauenanteil mit der Zeit. Das lässt zumindest die erhöhte Frauenquote des Bauingenieurstudiums vermuten, die sich innerhalb von zwei Jahrzehnten von 19 auf 29 Prozent erhöht hat.

Ähnliche Berufe wie Bauingenieur:

Vermessungstechniker, Architekt, Statiker, Verkehrsplaner, Bausachverständiger, Bauabrechner, Bauzeichner

Quellen:

bauindustrie.de, ingenieur.de, absolventa.de, werde-bauingenieur.de

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel