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Bankkaufmann: Berufsbild, Gehalt, Karriere

Bankkaufmann: Mitarbeiter Bank
© Andrey_Popov / Shutterstock
Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Bankkaufmannes wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Bankkaufmann

Art der Ausbildung.

dual

Ausbildungsdauer.

 3 Jahre

Durchschnittsgehalt.

 3.200 Euro

Einstiegsgehalt.

 2.200 Euro

Das Berufsprofil:

Ein Bankkaufmann kennt sich bestens mit Geld aus und kann andere in punkto Anlagemöglichkeiten kompetent beraten. Er berät Kunden zu einer ganzen Vielzahl von Anliegen von der Eröffnung eines Kontos, über das Erstellen eines Wertpapierdepots bis hin zu Börsenprognosen und Finanzkonzepten.

Der Bankkaufmann kennt sich aber nicht nur mit Auslandschecks und Überweisungsträgern aus, sondern auch mit Aktien, Fonds und wertvollen Metallen und kann kompetent Auskunft geben, wenn es sich um die Prognosen dieser am Finanzmarkt handelt.

Auch wenn man eine Bankfiliale betritt oder bei seiner Online-Bank anruft, wird man von einem Bankkaufmann beraten.

Vorteile Nachteile
  • viele Weiterbildungsmöglichkeiten
  • auch aufgebrachten Kunden gegenüber souverän bleiben zu müssen
  • sehr gutes Gehalt
  • langes Stehen bei Dienst am Bankschalter
  • gute Work-Life-Balance
  • Konkurrenzdruck unter Kollegen

Wie wird man Bankkaufmann?

Die Ausbildung zum Bankkaufmann ist dual, erstreckt sich über 3 Jahre und wird in der Industrie und Handelsbranche angesiedelt. Es handelt sich bei der Ausbildung zum Bankkaufmann um einen klassischen Ausbildungsberuf im Kreditgewerbe. Rechtlich gesehen gibt es keine Vorschriften über den benötigten Schulabschluss, um eine Ausbildung als Bankkaufmann zu beginnen, in der Praxis werden aber zu 75% Bewerber mit Abitur für die Ausbildung zugelassen.

Wichtige Grundlagen, welche man als angehender Bankkaufmann aus der Schule mit in die Ausbildung bringen sollte, sind gute Deutschkenntnisse, da diese in der Kundenberatung enorm wichtig sind. Auch Mathematik ist in der Ausbildung und im Beruf des Bankkaufmanns gefragt, vor allem im Bereich Prozentrechnung. Weiterhin sind Kenntnisse in Wirtschaft und Englisch für einen Bankkaufmann sehr hilfreich, da diese die Zusammenhänge im Beruf klar machen, oder - im Falle von Englisch - den Kundenkontakt des Bankkaufmanns mit internationalen Anlegern ermöglicht.

Im schulischen Teil der Ausbildung zum Bankkaufmann stehen darüber hinaus Wirtschaft und Sozialkunde auf dem Lehrplan. Des Weiteren lernen angehende Bankkaufmänner und -frauen alles über die Themen

  • Geld- und Vermögenanlagen verkaufen
  • Leistungen von verschiedenen Unternehmen im Verkaufsgespräch auswerten
  • Beratungs- und Verkaufsgespräche führen
  • Anlagenberatung in punkto Wertpapiere und deren Risikoniveau
  • Die Auswertung statistischer Daten
  • Kontrollen im Rechnungswesen
  • Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende

Im betrieblichen Teil der Ausbildung zum Bankkaufmann werden diese theoretischen Kenntnisse dann in die Praxis umgesetzt und weitere kaufmännische Fertigkeiten erlernt.

Nach der Ausbildung wird ein Bankkaufmann fast immer von der ihn ausbildenden Bank übernommen. Der Arbeitsplatz ist also sicher und man kann sich in Ruhe alle Bereiche des Finanzwesens anschauen, um sich später weiter zu qualifizieren.

Welche Fähigkeiten sollte ein Bankkaufmann mitbringen?

Als Bankkaufmann sollte man analytisch denken können und ein sicheres Zahlengefühl mitbringen. Zudem ist menschliches Geschick von einem Bankkaufmann gefragt, um den Kunden gut zu beraten. Manche Situationen können für einen Bankkaufmann stressig sein, gerade im Umgang mit Kunden, die viele Erklärungen für das verlangen, was in der Bank mit ihrer Anlage geschieht. Daher braucht ein Bankkaufmann auch eine gewisse psychische Belastbarkeit, Geduld und Souveränität. Auch wenn es bei Abbuchungen zu Missverständnissen gekommen ist und Kunden ihrem Ärger Luft machen wollen, sind angemessene Umgangsformen besonders wichtig. Als Bankkaufmann oder Bankkauffrau darf man auch in solchen Situationen nicht aus der Haut fahren und muss stets seine Souveränität bewahren.

Des Weiteren sind Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit für einen Bankkaufmann unverzichtbar, da er auch mit Wertgegenständen umgehen und große Vermögenswerte verwalten muss. Pünktlichkeit wird im Alltag von Bankkaufleuten ebenfalls großgeschrieben, denn das Tagesgeschäft muss pünktlich eröffnet werden, um den Kunden in dringenden Angelegenheiten zu beraten, oder auch die Aktienkurse schnell analysieren zu können.

Arbeitgeber: Wer sucht Bankkaufmänner und -frauen?

Als Bankkaufmann oder Bankkauffrau arbeitet man nach der Ausbildung am häufigsten in Banken (öffentliche, Genossenschaftsbanken oder privaten) und anderen Kreditinstituten. Seltener arbeiten Bankkaufleute aber auch bei Versicherungsunternehmen oder Immobilienbüros. Bankkaufmänner arbeiten auch häufig im Vertrieb, an der Börse oder in anderen Unternehmen, welche eine Kreditabteilung unterhalten.

Gehalt: Was verdient ein Bankkaufmann?

Bereits die Ausbildung wird relativ gut vergütet und beginnt im ersten Lehrjahr mit einem Gehalt von 900 Euro. Das Einstiegsgehalt beläuft sich dann auf 2.200 bis 2.500 Euro brutto monatlich. Durch viele individuelle Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten für Bankkaufleute, welche man nach der Ausbildung zum Bankkaufmann wahrnehmen kann, ist es schwierig ein Durchschnittsgehalt zu bestimmen. Pauschal lässt sich feststellen, dass die Gehaltsaussichten sehr gut sind und sich das höchste zu verzeichnende Gehalt im Kreditgewerbe auf ca. 6.000 Euro brutto pro Monat beläuft. Ohne weitere Zusatzausbildung verdienen Bankkaufmänner und Bankkauffrauen bis zu 3.200 Euro nach Tariflohn.

Einstieg: Aussichten von Bankkaufmännern

Da Bankkaufmänner und Bankkauffrauen in der Regel von der Bank oder dem Kreditinstitut, bei dem sie ihre Ausbildung absolviert haben, übernommen werden, ist der Einstieg in das Berufsleben als Bankkaufmann sehr leicht. Auch wenn man sich nach der Ausbildung zum Bankkaufmann neu orientieren möchte, kann man durch die allgemeinen Ausbildungsinhalte in ein Kreditinstitut oder Versicherungsbüro seiner Wahl einsteigen.

Bewerbung: Womit punkten Bankkaufmänner?

Im Bewerbungsanschreiben und im Vorstellungsgespräch sollten Bankkaufleute bereits mit adrettem und sauberem Äußeren punkten. Im Berufsleben werden Anzüge oder Kostüme zwar von einigen Arbeitgebern gestellt, jedoch sollte schon im Vorfeld klar sein, dass der sich bewerbende Bankkaufmann von der Kleiderordnung in seinem Beruf weiß.

Die gängigen Softskills sollten im Anschreiben Erwähnung finden, darunter vor allem Zuverlässigkeit, Sicherheit im Umgang mit Kunden, Belastbarkeit und Stressresistenz. EDV Kenntnisse, welche ein Bankkaufmann in seinem Beruf benötigt, sollten unter dem Punkt „Fähigkeiten“ im Lebenslauf von Bankkaufleuten genannt werden.

Karriere: Aufstiegschance als Bankkaufmann?

Wer nach einer beruflichen Herausforderung sucht, kann mit einer abgeschlossenen Ausbildung zum Bankkaufmann direkt in den Bereich Versicherungs- und Finanzdienstleistungen einsteigen.

Bereits während der Ausbildung haben angehende Bankkaufmänner und -frauen die Möglichkeit, sich über Zusatzqualifikationen zum Finanzassistent und die Fremdsprache für kaufmännische Auszubildende vertiefende Kenntnisse anzueignen. Insbesondere die Fremdsprachenkenntnisse sind von Vorteil, wenn man in einer international agierenden Bank arbeiten oder in den Kundendienst mit internationalen Anlegern treten will.

Nach einer Fortbildung zum ‚geprüften Bankfachwirt‘, die vertiefende Kenntnisse für die Arbeit in Kreditinstituten vermittelt, kann dann noch eine Weiterbildung zum ‚Bankbetriebswirt‘ angestrebt werden. Am Ende von 2 Jahren Fortbildung und noch 3 Jahren Weiterbildung kann man leitende Tätigkeiten im Bankwesen übernehmen.

Andere Weiterbildungen für den Bankkaufmann sind:

  • Ausbilder
  • Fachwirt – Finanzierung und Leasing
  • Fachwirt – Investment
  • Fachwirt – Finanzberatung
  • Fachwirt – Bank
  • Fachwirt – Finanzdienstleistung
  • Betriebswirt – Finanzen und Investment

Darüber hinaus steht die Option offen, nach der Ausbildung ein Studium zu beginnen. Dafür bieten sich dann diese Fachrichtungen an:

  • BWL mit den Schwerpunkt Finanzwesen
  • Bank und Finanzdienstleistungen
  • Finanz- und Wirtschaftsmathematik
  • Steuern und Prüfungswesen
  • Versicherungsbetriebswirtschaft

Der Einstieg in leitende Tätigkeiten im Bankwesen ist mit allen Formen der Weiterbildung und dem Studium für einen Bankkaufmann möglich, und führt - mit zusätzlicher Berufspraxis - eventuell sogar bis zum Posten des Filialleiters einer Bank.

Bankkauffrau: Welche Chancen haben Frauen im Bankwesen?

Bankkauffrauen beanspruchen ca. die Hälfte der ausgeschriebenen Plätze in der Ausbildung für sich. Dort hört die Gleichstellung zu den Bankkaufmännern jedoch schon wieder auf. Denn sind die Bewerbungen auf Ausbildungen und Stellen in der Bank bei Bankkaufleuten noch mehrheitlich ausgewogen, wird die Luft für Frauen in den höheren Etagen umso dünner. Die Vorstände der größten deutschen Banken sind nur zu 9% weiblich.

Laut einer Umfrage sind 99% der Studenten in den Studiengängen, zu denen ein Bankkaufmann nach der Ausbildung Zugang hat, der Meinung, dass das Bankwesen und der Beruf des Bankkaufmanns extrem von Konkurrenzdruck geprägt ist, was 50% aller weiblichen Studenten eher abschreckt eine Karriere im Finanzsektor weiter zu verfolgen.

Bankkauffrauen sind auch darüber besorgt, dass sie trotz gleicher Qualifikationen im Bankgewerbe immer noch ca. 24% weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen.

In diesem Bereich könnte sich durch die politisch motivierte Einführung einer Frauenquote etwas ändern, womit das Bild des Finanzwesens auch für Bankkauffrauen attraktiver werden würde.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Bankkaufmannes entwickelt?

Wenige Branchen sind so stark vom digitalen Wandel betroffen wie das Bankwesen und damit auch der Beruf des Bankkaufmanns. Alles, was man früher in einer Bankfiliale und mit einem Bankkaufmann erledigen musste, läuft heute über das Internet und meist ohne persönlichen Kontakt zu einem Kundenberater ab.

Der Trend zur Online-Bank und weg vom Gespräch mit dem Bankkaufmann ist nicht mehr aufzuhalten, denn weniger Personalkosten bedeuten in der Regel auch attraktivere Leistungen für die Kunden. So können sie zum Beispiel - anders als Bankniederlassungen – mit dem Wegfall der Kontoführungsgebühren locken.

Was sind die Folgen? Filialen auf dem Land werden geschlossen, es gibt immer weniger begonnene Ausbildungen zum Bankkaufmann, es gibt bei einigen Geschäftsstellen Stellenstreichungen und Arbeitsplätze, die ersatzlos wegfallen.

Jedoch sind die Zukunftsaussichten nicht so düster, wie sie in manchen Berichterstattungen erscheinen mögen. Der Brexit bringt viele der bis dato in England ansässigen Banken nach Deutschland und folglich werden nicht weniger sondern mehr Bankkaufmänner und -frauen gebraucht. Auch gibt es Strategien, die Banken hipper und jünger zu machen, zum Beispiel mit jungen, dynamischen Bankkaufmännern und -frauen, die auch schon mal auf Kostüm, Anzug und Krawatte verzichten, damit die Beratung und das Kreditgeschäft auch heute noch persönlich bleiben. Dies ist ein Versuch, das Image des Bankkaufmanns zu modernisieren, damit nicht nur eine ältere Generation, die nur die Bankfiliale am Ort kannte, die Vorzüge einer persönlichen Beratung durch einen Bankkaufmann zu schätzen weiß.

Auch geht der Trend zu Bankkaufmännern und Bankkauffrauen mit Erfahrungen in der digitalen Landschaft, denn auch Apps und Webseiten müssen konzipiert und gepflegt werden, um Banken in Zeiten der Digitalisierung überhaupt betreiben zu können. In Zukunft wird die Ausbildung zum Bankkaufmann deshalb auch einigen Reformen unterworfen werden, um sie für die modernen Ansprüche flott zu machen und auch in Zukunft kompetente Bankkaufmänner und Bankkauffrauen ins Berufsleben starten zu lassen.

Ähnliche Berufe wie Bankkaufmann:

Kaufmann für Versicherung und Finanzen

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Duales Studium Bank

Quellen:

azubiyo.de, ausbildung.de, karriere.unicum.de, berufenet.de, spiegel.de, handelsblatt.com

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