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Augenoptiker Berufsbild, Gehalt, Ausbildung

Augenoptiker: Frau probiert Brille an
© True Touch Lifestyle / Shutterstock
Style-Experte, Handwerker und Kundenberater in einem! Hier erfährst du alles, was du über den Beruf eines Augenoptiker wissen musst — von der Ausbildung bis zur Bewerbung.

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief: Augenoptiker

Art der Ausbildung.

duale Berufsausbildung

Ausbildungsdauer.

3 Jahre

Durchschnittsgehalt.

2.300 Euro

Einstiegsgehalt.

2.000 Euro

Das Berufsprofil: Augenoptiker

Als Augenoptiker stehen drei große Themen im Vordergrund: das Handwerk, die Beratung und das Fachwissen rund ums Sehen.

Für die Arbeit als Augenoptiker sollte man gerne mit Menschen arbeiten, denn Beratung und Verkauf gehören zu den wesentlichen Aufgaben, genauso wie das Durchführen von Sehtests. Brillen sollen nicht nur die richtigen Linsen haben, sondern auch zum Typ des Kunden passen:

  • Gesichtsform
  • Farbe
  • Größe
  • Augenbrauenform

Neben dem Style-Faktor werden auch andere Bedürfnisse des Brillenträgers berücksichtigt: Sollen die Gläser zum Beispiel entspiegelt oder getönt sein, braucht derjenige eine Lesebrille oder etwas ganz anderes? Legt der Kunde wert auf ein modisches Modell oder greift dieser lieber zu etwas Zeitlosem? All das sind Fragen mit denen sich ein Augenoptiker auseinandersetzt.

Im handwerklichen Bereich werden Brillen aller Art angefertigt. Die Gläser werden geprüft, gemessen, geschliffen und in die richtigen Gestelle eingesetzt. Sorgfalt ist hier oberstes Gebot! Außerdem gehört das Reparieren der Brillen und das Prüfen von z. B. optischen Geräten zu den anfallenden Aufgaben. 

Die Tätigkeiten variieren mit dem Arbeitsort, so sind diese in der feinmechanischen Industrie sicherlich anders als in der Wissenschaft. Das Fachwissen rund um Augen und das Sehen bilden jedoch die Basis für Handwerk und Beratung.

Vorteile Nachteile

abwechslungsreiche Tätigkeiten

Wochenendarbeit

viele Weiterbildungsmöglichkeiten

unter Umständen Schichtarbeit 

Wie wird man Augenoptiker?

Der Zugang zum Beruf wird über eine duale Ausbildung ermöglicht, die sich über drei Jahre erstreckt. Voraussetzung ist meistens der Realschulabschluss. Der Auszubildende lernt das theoretische Wissen vor allem in der Berufsschule und das Handwerk im Ausbildungsbetrieb.

Themenbereiche in der Berufsschule sind unter anderem:

  • Biologie
  • Physik
  • Mathe
  • Kaufmännisches Grundwissen wie Einkauf, Verkauf und Buchhaltung

Themenbereiche im Ausbildungsbetrieb sind unter anderem:

  • optische Geräte bedienen
  • Sehhilfen korrekt einstellen
  • Schäden an Sehhilfen beurteilen und reparieren
  • Kundenwünsche ermitteln
  • Reklamationen bearbeiten
  • Kalkulationen

Während der Ausbildung lernt der Auszubildende Werkzeuge und Maschinen zu pflegen, Brillengläser zu bearbeiten und einzufassen, Brillen instand zu setzen und auch die Sehanforderungen des Kunden zu ermitteln und diesen zu beraten. Außerdem gehören Dienstleistungen anbieten und Waren verkaufen ebenfalls zu den nötigen Fähigkeiten. An theoretischen Kenntnissen und Fähigkeiten werden unter anderem Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Planung von Arbeitsabläufen sowie berufsbezogene Vorschriften und Normen vermittelt.

Am Ende der Ausbildung steht die Gesellenprüfung an, die sich aus Teil 1 und 2 zusammensetzt. Teil 1 soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden, in dem der Auszubildende im Bereich der Instandsetzung von Sehhilfen geprüft werden soll. In Teil 2 werden die Themenbereiche randlose Korrektionsbrille herstellen, Auge und Sehhilfe, augenoptische Versorgung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde geprüft.

Das Gesamtergebnis setzt sich mit einer Gewichtung aus Teil 1 mit 30 Prozent und Teil 2 mit 70 Prozent zusammen.

Welche Fähigkeiten sollten Augenoptiker mitbringen?

Handwerkliches Geschick sollte jeder Augenoptiker mitbringen, schließlich werden die Brillengläser für jeden Kunden individuell angefertigt und dieser soll danach den perfekten Durchblick haben. Dazu gehört eine gewissenhafte und präzise Arbeitsweise.

In diesem Berufsumfeld pflegt man einen offenen und kommunikativen Umgang, d. h. der Augenoptiker muss auf Kunden zugehen und sie im persönlichen Gespräch beraten können. Für die Kundenberatung ist ein gewisses Stilempfinden vorteilhaft, der Kunde verlässt sich nicht nur auf das Fachwissen rund um die Sehhilfe, sondern auch auf das Trend- und Stilgespür.

Neben guten Kenntnissen in Physik und Biologie bringt ein Augenoptiker kaufmännisches Denken mit und kümmert sich um Buchhaltung und Verkaufsabwicklungen.

Arbeitgeber: Wer sucht Augenoptiker?

Augenoptiker finden eine Anstellung im Einzelhandel oder im Augenoptikerhandwerk:

  • Optiker-Ketten
  • Kleine bis mittelgroße Fachgeschäfte
  • Augenlaserzentren
  • Universitätskliniken
  • Fertigungsunternehmen

In den Fachgeschäften unterstützen Optiker den Kunden mit einer individuellen Beratung und wickeln Verkäufe ab. Im Werkstattbereich hingegen werden Brillenfassungen und -gläser angefertigt, repariert oder angepasst.

Gehalt: Was verdient Augenoptiker?

Die Ausbildung zum Augenoptiker dauert in der Regel drei Jahre. Währenddessen wird eine Ausbildungsvergütung vom Betrieb gezahlt, die sich jährlich erhöht. Bei tarifgebundenen Betrieben beträgt die Vergütung je nach Bundesland:

1. Ausbildungsjahr: 450 bis 650 Euro

2. Ausbildungsjahr: 530 bis 700 Euro

3. Ausbildungsjahr: 640 bis 850 Euro

Bei nicht tarifgebundenen Betrieben liegt die Ausbildungsvergütung in diesem Bereich:

1. Ausbildungsjahr: 515 Euro

2. Ausbildungsjahr: 611 Euro

3. Ausbildungsjahr: 695 Euro

Das Gehalt ist abhängig von Ausbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit, auch Region, die Größe des Betriebes, die Branche und tarifvertragliche Regelungen sind relevant. Die tarifliche Bruttovergütung liegt – je nach Bundesland – zwischen 2.160 und 2.360 Euro. Wie in vielen anderen Berufen auch, spielt die Betriebsgröße eine Rolle. So liegt das Gehalt bei einer Größe von bis zu 500 Mitarbeitern bei ca. 2.300 Euro, bei bis zu 1.000 Mitarbeitern schon bei 2.500 Euro.

Einstieg: Aussichten von Augenoptiker

Die Chancen nach der Ausbildung einen Job zu finden, stehen sehr gut. Zurzeit werden Augenoptiker gesucht, nur etwa jede vierte Stelle kann wegen Fachkräftemangel besetzt werden. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass immer mehr Menschen Brillen & Co. benötigen. Etwa zwei Drittel der Erwachsenen tragen bereits eine Brille, bei jungen Erwachsenen ist die Quote sogar in den letzten Jahren gestiegen.

Bewerbung: Womit punkten Augenoptiker?

Die wichtigen Hard Skills werden während der Ausbildung vermittelt. Neben Fachkompetenzen punkten Augenoptikern mit Soft Skills wie:

  • Begeisterungsfähigkeit
  • Motivation
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Teamfähigkeit
  • Umgangsstil
  • Zuverlässigkeit

Optiker überzeugen zudem mit einer guten Auffassungsgabe, einer sorgfältigen Arbeitsweise sowie einem Gespür für Mode und Design.

Karriere: Aufstiegschance für Augenoptiker?

Nach der Ausbildung hat jeder Augenoptiker die Möglichkeit, sich über Weiterbildungen einen Karriereaufstieg zu erarbeiten. Das geschieht zum Beispiel über die Meisterweiterbildung zum Augenoptikermeister oder der Besuch an einer Fachschule zum "Staatlich geprüften Augenoptiker". Letztere dauert in Vollzeit zwei Jahre. Einige Fachschulen bieten zudem eine Doppelqualifikation als "Staatlich geprüften Augenoptiker und Augenoptikermeister" an. Die Meisterprüfung berechtigt zum Beispiel auch, Lehrlinge ausbilden zu dürfen.

Mit dem Bestehen der Meisterprüfung kommt zudem ein Studium infrage, wie das der Augenoptik, der Medizinischen Technik oder der Photonik.

Auch die Weiterbildung zum/r Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung (HwO) ist für Augenoptiker eine Option. Dabei übernehmen sie die kaufmännische Führung von handwerklichen Betrieben und haben sowohl den technischen als auch den kaufmännischen Bereich im Blick.

Arbeitsmarkt: Wie hat sich das Berufsfeld des Augenoptiker entwickelt?

Im Handwerk herrscht seit einigen Jahren schon Hochkonjunktur, auch in der Augenoptik läuft es wie geschmiert. Immer mehr Menschen benötigen eine Brille, insbesondere bei Teenagern steigt die Zahl an. Sie verbringen viel Zeit am Computer und Smartphone – und das ist nicht gut für die Augen, sondern begünstigt Kurzsichtigkeit. Dieser Trend wird wohl so schnell nicht abflachen.

Gute Nachrichten gibt es auch für Auszubildende, denn 2020 tritt das Gesetz zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung in Kraft. Dabei wurden Änderungen im Berufsbildungsgesetzt (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO) beschlossen und es gilt nun eine Mindestvergütung für Ausbildungen.

Augenoptikerin: Welche Chancen haben Frauen in Augenoptik?

Frauen stellen den größten Anteil in der Berufsgruppe mit etwa 70 Prozent. Die Chancen für Augenoptikerinnen in dieser Branche sind ausgezeichnet.

Ähnliche Berufe wie Augenoptiker:

Feinoptiker, Verfahrensmechaniker für Brillenoptik , Medizinischer Fachangestellter, Hörakustiker

Quellen:

Ausbildung.de, Arbeitsagentur.de, zva.de, me-vermitteln.de, gesetze-im-internet.de 

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