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Harvard-Neurowissenschaftlerin verrät Diese Eigenschaft macht introvertierte und erfolgreiche Menschen aus

Eine Frau schaut nachdenklich aus dem Fenster
© oneinchpunch / Adobe Stock
Eine Neurowissenschaftlerin erklärt, welche unterschätzte Qualität für eine erfolgreiche Karriere sorgt – und wie wir sie erlernen und anwenden.

Introvertierte Personen beobachten oft erst das soziale Umfeld, ehe sie sich selbst in ein Gespräch einklinken. Sie denken nach, bevor sie handeln. Das kann sie ausbremsen, lässt sie aber auch angenehm auf andere Menschen wirken. Denn im Gegensatz zu manch anderen drängen sie sich selten mit einer unreflektierten Meinung auf und stechen mit qualitativ hochwertigen Aussagen heraus. Diese Stärke sollten Menschen laut der Neurowissenschaftlerin und Managerin Juliette Han öfter nutzen.

Ein Lernprozess – nicht nur für Introvertierte

Natürlich können sowohl introvertierte als auch extrovertierte Personen durch die Qualität glänzen – oder sie sich aneignen. Laut der Amerikanerin Juliette Han sei die wichtigste Eigenschaft für den Erfolg in Unternehmen das klare Schreiben beziehungsweise die Fähigkeit, sich schriftlich gut auszudrücken. Auf CNBC Make it erklärt sie, wie Menschen es erlernen und anwenden können.

Klarheit ist universell einsetzbar

Han erklärt: Wer lerne, sich strategisch und klar auszudrücken, könne in jeder Branche davon profitieren. Ob nun schriftlich in einer Mail, in der persönlichen Interaktion mit Kolleg:innen oder bei einer Präsentation – die Fähigkeit mache selbstbewusster im sozialen Zusammenspiel mit anderen Personen und sorgt allgemein für einen besseren Austausch. Gerade in Führungsebenen sei das sehr hilfreich. Um die Eigenschaft zu verbessern, gibt Han folgende Tipps:

Das richtige Format

Wie etwas bei anderen Personen ankommt, habe viel damit zu tun, wie es überbracht wird. Das gelte auch für Arbeitsprozesse, schreibt Han. Jede Information brauche das richtige Format. Komplexe Themen bräuchten meist Präsentation inklusive Grafiken oder Modellen. Für interne Ankündigungen, die eine Belegschaft betreffen, sei eine Rundmail die bessere Wahl. Kleinere Dinge wie ein Feedback oder ein Update zu einem Arbeitsprozess seien hingegen über schnelle persönliche Nachfragen oder kurze Chat-Nachrichten am effektivsten.

Keine Fachsprache

Selbst dann, wenn wir denken, dass ein Wort universell und verständlich ist, muss das nicht der Fall sein. Was wir für selbstverständlich halten, wird vielleicht zu einem Hindernis, das die Informationsaufnahme für andere schwierig macht. Eine Studie aus 2020 kam zu dem Ergebnis, dass Fachjargon zu einer Unterbrechung bei der Verarbeitung von Informationen führte. Sogar selbst dann, wenn dieser im Anschluss erklärt wurde.

Han empfiehlt daher, sich so einfach wie möglich auszudrücken. Es könne auch Sinn machen, Metaphern zu nutzen, die verständlich für ein großes Publikum sind. Was nicht unbedingt notwendig für den Inhalt sei, könne weggelassen werden. Und: Je komplexer eine Ansprache, desto mehr Menschen schalten mit der Zeit ab.

Den Aufwand minimieren

Die Menschen sollen dran bleiben und verstehen, worum es geht. Das ist nicht einfach, denn auf der Arbeit werden wir oft mit Mails überflutet und sind weniger aufmerksam. Han rät:

  • Erinnere zuerst an den Grund der Mail. Beispielsweise mit einem "wie im Meeting besprochen".
  • Gehe nicht davon aus, dass alle auf dem gleichen Stand sind wie du. Schaffe eine Basis an Informationen, die alle gleichermaßen abholt.
  • Nutze kurze Sätze und strukturiere den Inhalt mit Nummerierungen oder Stichpunkten.
  • Mache Aussagen dazu, was als Nächstes passieren wird ("die nächsten Schritte sind", "die Deadline ist")
  • Eine Mail sollte nicht länger als eine Seite sein. Bei mehr Information: Nutze die Mail, um das Wichtigste in Highlights darzustellen – und stelle weniger relevantes und zusätzliche Aussagen per Anhang zur Verfügung.

Sei transparent

Gerade bei schwierigen Entscheidungen sei es wichtig, andere Mitarbeiter:innen abzuholen, so Han. Gedankenprozesse, Überlegungen und Kalkulationen können in Zeiten des Umschwungs für Betroffene in einem Unternehmen sehr wichtig sein. Das zeige ihnen gegenüber Selbstsicherheit hinsichtlich der eigenen Aufgabe und wirke verantwortungsbewusst. Lasse außerdem Raum für eventuelles Feedback und Sorgen des Teams. 

Schreibe nicht schludrig

Noch eben die Mail raushauen, ohne sich Mühe zu geben, zeigt sich schnell beim Lesen. Darum: keine halben Sachen. Han empfiehlt:

  • Checke Mails und Präsentationen mehrfach auf grammatikalische Fehler, Tipper oder falsche Nummerierungen.
  • Vermeide Witze oder unnötigen Humor. Denn nicht alle Menschen kennen dich gut genug, um das richtig einzuschätzen.
  • Fordere dich heraus: lösche so viele Wörter und Sätze wie möglich. Prüfe danach, ob deine Aussage trotzdem noch steht – und verständlich ist.

Verwendete Quellen: CNBC make it, barmer.de, sage journals

lkl Brigitte

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