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15 Jahre Elterngeld Laut Studie: Mütter tragen weiterhin den Hauptteil bei der Familienarbeit

Eine Mutter hält ihr glückliches Baby im Arm
© stanislav_uvarov / Adobe Stock
Die Erwerbsbeteiligung von Frauen mit Kindern unter drei Jahren ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Den Großteil der Care-Arbeit übernehmen sie aber trotzdem allein.

Eine neue Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) zeigt: Seit Einführung des Elterngeldes ist die Erwerbsbeteiligung der Frauen von 43 Prozent auf 56 Prozent gestiegen. Und auch der Anteil der Väter, die Elterngeld beziehen, liegt heute bei 43 Prozent und habe sich damit verdoppelt. 2007 waren es noch 20 Prozent. "Ein merklicher Erfolg", betont Dr. Sophia Schmitz vom BiB. Doch was beim ersten Lesen nach einer annähernd gleichen Rollenverteilung aussieht, täuscht. Denn während Frauen meist über einen längeren Zeitraum die Verantwortung für das Baby übernehmen, ist das bei den Vätern selten der Fall. Die "Vatermonate" fallen nämlich oft eher kurz aus.

Väter sind selten mit dem Baby allein

Väter entscheiden sich inzwischen öfter für das Elterngeld. Allerdings nimmt dabei nur jeder zehnte Vater mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch, die meisten von ihnen planen diesen zeitgleich mit den Müttern ein. Während also die Frauen in ihrer Elternzeit meist die alleinige Versorgung des Kindes in der Abwesenheit des Partners gewährleisten, ist dieser in seinen Vatermonaten nicht auf sich selbst gestellt. Den Großteil der Hausarbeit und das Umsorgen des Kleinen oder der Kleinen liegt damit weiterhin bei den Frauen. "Über die ersten Lebensmonate des Kindes hinaus sind seit Einführung des Elterngeldes kaum weitere Fortschritte bei der Aufteilung der Familienarbeit zu erkennen“, erklärt auch Dr. Mathias Huebener vom BiB.

Karrierenachteile für Mütter bleiben

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat sich durch die Einführung des Elterngeldes sicherlich verbessert. Doch das berufliche Prestige nimmt laut der Studie bei Müttern während der Elternzeit ab. Bei bis zu zwölf Monaten lag der Wert beim Wiedereinstieg in den Beruf bei - 0.76 und bei mehr als einem Jahr mit Baby bei - 0,61. Bei Männern stieg das berufliche Prestige jedoch an. Väter, die mehr als zwei Monate nahmen, hatten sogar einen höheren Wert als diejenigen, die nur zwei Monate einplanten (+ 0,81 | + 0,35). Von den anspruchsberechtigten Müttern beziehen seit der Einführung kontinuierlich über 98 Prozent Elterngeld, so das BiB, die meisten für mehr als zehn Monate. Die durchschnittliche Bezugsdauer bei Vätern im gleichen Zeitraum liege stabil bei rund 3,3 Monaten.

Verwendete Quellen: bib.bund.de, idw-online.de

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei ELTERN.

lkl

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