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"Jede Frau kann reich werden!"

Reichtum ist Frauensache, sagt Katja Eckardt. Und fordert uns auf, unsere Finanzen endlich selbst in die Hand zu nehmen.

Nehmt nicht hin, dass eure Rente nicht ausreichen wird, eure Gehälter stagnieren und die Inflation euer Erspartes auffrisst. Nehmt eure Finanzen endlich selbst in die Hand – ihr könnt das!

In ihrem Buch „Reichtum ist Frauensache - Werde eine Finanz-Diva“ ermutigt die Volks- und Betriebswirtin Katja Eckardt alle Frauen, das Reichwerden nicht länger den Männern zu überlassen.

Wir wollten von ihr wissen, wie das gehen soll.

BRIGITTE.de: Das Gros des Weltvermögens gehört den Männern. Warum behaupten Sie, dass Reichtum Frauensache ist?

Katja Eckardt ist Betriebs- und Volkswirtin. Sie handelt seit über zehn Jahren an der Börse und besitzt mehrere Eigentumswohnungen. Ihr Ziel ist es, andere Frauen finanziell weiterzubilden und zu motivieren. Weitere Infos unter http://www.finanzdiva.de/
Katja Eckardt ist Betriebs- und Volkswirtin. Sie handelt seit über zehn Jahren an der Börse und besitzt mehrere Eigentumswohnungen. Ihr Ziel ist es, andere Frauen finanziell weiterzubilden und zu motivieren. Weitere Infos unter http://www.finanzdiva.de/
© Fotostudio im Westend

Katja Eckardt: Männer verzocken sich eher, weil sie riskante Geschäfte mögen. Sie sind impulsiver, investieren oft kurzfristig und denken weniger darüber nach, welches Ziel sie verfolgen. Sie neigen somit dazu, ihr Geld unbedacht zu verspekulieren. Ihr Streben nach Statussymbolen wie dicken Autos verschlingt rasch einen Großteil ihres Vermögens. Den besten Beweis, dass Frauen besser mit Geld umgehen können, liefert die Pleite-Top-10. Sie besteht ausschließlich aus ehemals superreichen Männern. Eine Studie hat kürzlich auch gezeigt, dass Männer beim Investieren oft „hyperaktiv“ sind, und hohe Gebühren ihre Wertpapierdepots schmälern. Ich bin überzeugt: Frauen haben das bessere Händchen im Umgang mit Geld, sie wissen es nur noch nicht.

Sie fordern Ihre Leserin auf: „Werde eine Finanz-Diva!“ Wie soll das gehen?

Als Erstes muss ich ein Ziel festlegen: Wofür und wieviel will ich sparen? Für meine Rente oder das Häuschen im Grünen? Und wieviel brauche ich dafür? Als Nächstes steht der Kassensturz an, der dazu führen sollte, sich von unnützen Ausgaben zu trennen - etwa von Versicherungen oder dem Bausparvertrag. Wenn ich dann eine Notfallreserve von rund 5000 Euro habe, kann ich alles, was ich darüber hinaus habe, investieren. Dafür muss ich mich einlesen und mich gezielt informieren. Ich empfehle auch, erstmal ein Musterdepot bei einer Online-Bank zu eröffnen und mit ein paar Werten zu spielen. Irgendwann kann man dann monatlich einen festen Betrag anlegen, etwa in einem Aktiensparplan. 

Aber die wenigsten Frauen haben Lust, sich mit ihren Finanzen zu beschäftigen. Wie wollen Sie sie dafür begeistern?

Indem ich ihre Sprache spreche - so wie ich es in meinem Buch getan habe. Und indem man Finanzprodukte auf den Markt bringt, die den Bedürfnissen von Frauen entsprechen. Zum Beispiel Micro-Investing-Apps wie „Money Box“ oder „Acorns“. Durch so eine App werden alle Ausgaben automatisch aufgerundet und der Rundungsbetrag wird in einem Fonds investiert. Man spart also, ohne darüber nachzudenken. Und indem man ein Ziel hat, kommen der Wille und das Interesse ganz von selbst. Bei mir war schlicht Zukunftsangst die Motivation. Aber jeder Mensch ist anders und muss schauen, welches Ziel ihn antreibt.

Was schreckt Frauen eigentlich vom Investieren ab?

Die Finanzwelt wird von Männern dominiert. Es gibt keine weiblichen Gesichter, mit denen wir uns identifizieren können. Schauen Sie sich das Regal mit den Finanzratgebern in einer beliebigen Buchhandlung an: Auf den Titelbildern sehen Sie fast nur Männer im Anzug mit allwissendem Gesichtsausdruck. Auch die einschlägigen Medien richten sich fast ausschließlich an ältere Männer - und wundern sich dann, wenn junge Frauen sich nicht angesprochen fühlen. Und wir alle haben das auch nie beigebracht bekommen - weder in der Schule noch zu Hause. Hier lernt man lediglich: Wer reich werden will, wird Arzt oder Anwalt!

Sie raten Frauen, ihre Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen. Das kostet Zeit. Haben wir aber nicht.

Das Wichtigste ist: Machen. Unterm Kopfkissen vermehrt sich das Geld jedenfalls nicht. Aber Wissen bringt langfristig Rendite! Es stimmt, sich Wissen anzueignen, kostet Zeit. Ich muss mir Bücher besorgen, mich informieren, muss prüfen, welches Ziel ich habe. Irgendwann wird das Anlegen dann zur Routine. Aber wenn ich mein konkretes Ziel kenne, weiß ich, wofür ich das mache. Im Übrigen: Geldanlagen, die auf Vertrauen basieren, beinhalten ein hohes Risiko. Viele Anleger ärgern sich, dass sie ihrem netten Bank- oder Versicherungsberater blind vertraut haben.

Sie schreiben: „Beim Investieren spielt das Bauchgefühl eine wichtige Rolle.“ Sollten wir uns beim Vermögensaufbau wirklich von Emotionen leiten lassen?

Ich glaube, in Sachen Bauchgefühl haben Frauen einen Vorteil. Meines hat mich jedenfalls nie enttäuscht. Ich habe zum Beispiel erfolgreich in Facebook investiert, ganz einfach, weil ich gesehen habe: Das nutzt fast jeder. Facebook hat in drei Jahren um 400 Prozent zugelegt. Der Alltag liefert übrigens die besten Inspirationen für gute Investments: Ich habe beim Einkaufen für mein Baby den Konsumgüterhersteller „Johnson & Johnson“ entdeckt, mich damit auseinandergesetzt und schließlich Aktien gekauft.

„Noch nie war es so einfach, sich an der Börse ein Vermögen zu holen“, sagen Sie. Es war aber auch noch nie so einfach, zu scheitern, oder?

Scheitern kann man ausschließen, wenn man Fehler zulässt, aus denen man lernen kann. Daher ist es sinnvoll, eine Obergrenze festzulegen. Man kann zum Beispiel entscheiden: Ich werde nie mehr als 5.000 Euro einsetzen, und wenn ich die verliere, tut mir das nicht weh. Die Deutschen lieben ihre Sparbücher, aber da vermehrt sich das Geld nicht. Wer kein Risiko eingeht, kann nichts gewinnen.

Kann jede Frau reich werden?

Ja, denn Können kommt durch Wollen. Zum Reichwerden braucht man nicht unbedingt viel Geld. Man braucht ein Ziel oder eine Idee und Durchhaltevermögen. Prio 1 ist, gesund und zufrieden zu sein. Aber Geld ermöglicht ein entspannteres Leben.

„Think big!“ sei die Grundvoraussetzung für Reichtum, schreiben Sie am Ende Ihres Buches. Ist doch alles nur Psychologie?

Na klar! Aber in einer Welt, in der Frauen klein gehalten werden, ist es schwer, groß zu denken. Reichtum erfordert Mut und Selbstvertrauen. Ich sage jeder Frau: Vertrau in dich selbst - du kannst mehr, als du denkst!

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